Sich in andere Menschen hineinversetzen, die Gefühle verstehen, vielleicht sogar nachempfinden – all das verstehen wir unter Empathie. Aber bringt uns diese Eigenschaft auch im Berufsleben weiter? Laut Expert*innen gibt es eine Methode, die viel besser ist: Ekpathie. Wir verraten dir, was sich hinter dem Gegenteil von Empathie verbirgt und wie dich Ekpathie in deiner Karriere weiter nach vorne bringt.
In einer Welt, die zunehmend schneller wird und von digitaler Vernetzung und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, ist es besonders für junge Menschen oft schwer, die eigenen Bedürfnisse zu verstehen und zu erkennen. Die Gefühle anderer sind wegen unserer sozialen Prägung oft wichtiger oder nehmen uns vollständig ein. Gerade in Jobsituationen lassen wir uns von den Empfindungen Fremder bremsen. Eine praktische Methode dagegen ist Ekpathie. Doch wie funktioniert das?
Was ist Ekpathie?
Ekpathie kombiniert Elemente der Empathie, Selbstreflexion und Achtsamkeit, um eine tiefe emotionale Verbindung mit sich selbst aufzubauen. Diese einzigartige Form erlaubt es Frauen (und Männern), auf eine empathische Weise mit sich selbst umzugehen und dadurch ein tieferes Verständnis für ihre eigenen Gefühle und Wünsche zu entwickeln. Es geht darum, mitfühlend mit den eigenen Emotionen umzugehen und sie bewusst wahrzunehmen, anstatt sie zu unterdrücken oder zu verdrängen. Statt nur auf die Gefühle und Bedürfnisse von Kolleg*innen zu achten, geht es vor allen Dingen darum, seine eigenen Empfindungen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Wie praktiziert man Ekpathie?
Doch wie genau soll das jetzt im (Arbeits-)Alltag aussehen? Tatsächlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ekpathie zu integrieren. Eine einfache Methode ist das Journaling, bei dem man seine Gedanken und Gefühle aufschreibt. Dieser Prozess ermöglicht es, die eigenen Emotionen zu erkennen und ihnen Raum zu geben.
Es kann auch hilfreich sein, regelmäßig kurze Meditationen durchzuführen, um sich bewusst zu entspannen und den Fokus auf das Innere zu richten. Darüber hinaus kann der Austausch mit Anderen eine wertvolle Quelle der Inspiration und des gemeinsamen Wachstums sein. Es kann auch hilfreich sein, gesunde Grenzen zu setzen und sich selbst zu erlauben, „Nein“ zu sagen, wenn es notwendig ist. Aber auch körperliche Bewegung, gesunde Ernährung sind wichtige Bestandteile von Ekpathie.
Das sind die Vorteile von Ekpathie
Wer es einmal schafft, Ekpathie in seinen Alltag zu integrieren, dem fällt es leichter Stress abzubauen und sein Selbstwertgefühl zu stärken und die Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Lebens zu erhöhen. Emotionen von anderen werden weniger oder gar nicht übernommen und es gibt eine viel stärkere (und gesunde) Abgrenzung zwischen dem eigenen Leben und dem Leben der anderen.
Das sind die Nachteile von Ekpathie
Klingt alles fast zu gut, um wahr zu sein, oder? Eigentlich nicht. Du darfst es nur nicht übertreiben. Denn zu viel Ekpathie würde uns zu kalten, herzlosen Menschen machen, die den Blick für die Situation von unseren Mitmenschen verlieren. Zu viel Empathie macht uns allerdings manipulierbar, verletzlich und treibt uns in die Überforderung, da empathische Menschen schlechter Nein sagen können. Die goldene Mitte wäre also ideal.
Wenn du dich das nächste Mal also wieder gestresst oder überfordert fühlst, nimm dir eine persönliche Auszeit und den Raum erstmal nur auf dich zu schauen. Sei ekpathisch und habe dabei kein schlechtes Gewissen. Deine Gesundheit wird es dir danken!
Bildquelle: Pexels / Polina Zimmerman