Mehr Freiheit, mehr Geld, mehr Zweisamkeit: Wer sich als Paar dafür entscheidet, (erstmal) keine Kinder zu bekommen, profitiert von einer ganzen Reihe von Vorteilen. In der Marketing-Sprache hat sich für Doppelverdiener-Haushalte ohne Kinder längst ein Begriff etabliert: DINKS. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung und warum entscheiden sich immer mehr Paare für ein Leben als DINKS?
Was sind DINKS?
Die englische Abkürzung DINKS steht für „Double Income, No Kids“ (wahlweise auch „Dual Income, No Kids“). Der Begriff stammt aus dem Marketing und bezeichnet eine besonders kaufkräftige Zielgruppe. Denn DINKS sind Paar-Haushalte, in denen keine Kinder leben und beide Partner*innen Vollzeit arbeiten. Das Haushaltseinkommen ist bei diesen Paaren so oft deutlich höher als in anderen Konstellationen – und muss noch dazu nur auf zwei Personen aufgeteilt werden. Im Vergleich zu einem Single-Haushalt hingegen können sich jedoch Fixkosten wie Miete, Heizkosten und Co. geteilt werden.
Hier haben wir ein paar spannende Fakten über DINKS in Deutschland gesammelt:
- Laut einer Auswertung des Instituts für Demoskopie Allensbach gehören rund 8,95 Mio. Menschen in Deutschland, also etwas mehr als 10 Prozent der Bevölkerung zur Gruppe der DINKS.
- 67,9 Prozent der DINKS haben ein Haushaltseinkommen von 3.500 Euro Netto oder mehr im Monat. In der Gesamtbevölkerung sind es nur 44,8 Prozent.
- DINKS sind in allen Altersgruppen vertreten, die meisten gibt es jedoch unter den 50- bis 59-Jährigen. Darunter sind vermutlich auch viele Paare, deren Kinder bereits erwachsen und aus dem Haushalt ausgezogen sind.
- Der Großteil der DINKS ist verheiratet, der Begriff bezieht sich jedoch auch auf Paare, die in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben.
Welche Vorteile hat das Leben ohne Kinder für DINKS?
Die Entscheidung für oder gegen Kinder treffen Paare zweifellos nicht rein aus finanziellen Aspekten. Dennoch dürfte die Tatsache, dass die Versorgung von Kindern nicht unbedingt günstig ist, bei einigen mit in die Entscheidung einfließen. Bis zum 18. Geburtstag verursacht ein Kind im Schnitt Kosten von rund 150.000 Euro. Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Vorteile, die Paare ohne Kinder genießen können:
- Gerade für Frauen machen Kinder finanziell gesehen einen großen Unterschied. Nach der Geburt des ersten Kindes nehmen sie meist nicht nur Mutterschutz und Elternzeit, sondern arbeiten auch danach für mehrere Jahre in Teilzeit. Dadurch verdienen sie nicht nur weniger, sondern werden mitunter auch bei Beförderungen übergangen, was den Gender Pay Gap weiter steigen lässt. Das ist natürlich ungerecht und ein systemisches Problem, aber leider für viele Frauen Realität.
- Kinder bedeuten auch weniger Freiheit und mehr Verantwortung. Mit Kindern kann man tendenziell seltener verreisen und ist weniger frei in der Wahl des Urlaubsortes. Auch Restaurantbesuche und andere Freizeitaktivitäten sind schwerer zu planen. DINKS haben für all diese Dinge nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Geld zur Verfügung.
- Ohne Kinder hat man mehr Zweisamkeit als Paar. Oftmals sehen Paare sich nach der Geburt nur noch als Eltern und nicht mehr als Paar. Daran kann man natürlich auch mit Kindern arbeiten. Viele DINKS entscheiden sich jedoch ganz bewusst dafür zu zweit zu bleiben.
- DINKS können mehr sparen und so für das Alter vorsorgen. Das Geld, dass sie dadurch sparen, dass sie keine Kinder versorgen müssen und dass sie eventuell sogar mehr einnehmen, dadurch dass sie sich stärker auf ihre Karriere konzentrieren, müssen sie nicht zwangsläufig direkt ausgeben. Sie haben stattdessen die Möglichkeit, monatlich deutlich mehr Geld zur Seite zu legen und es zum Beispiel in einen ETF oder andere Anlageformen zu investieren.
Einmal DINK, immer DINK?
Zu DINKS zählen alle Paare, die kinderlos in einem Haushalt leben und Vollzeit arbeiten. Das heißt jedoch nicht zwangsläufig, dass alle Paare, die einmal in diese Kategorie fallen, sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. Viele schieben die Familienplanung vielleicht noch etwas nach hinten, weil sie zunächst Karriere machen und ihren eigenen Interessen nachgehen wollen. Denn tatsächlich hat es einige Vorteile, wenn Frauen sich dafür entscheiden, erst später Mutter zu werden:
Die Entscheidung, ob und wann man Kinder möchte, ist aber natürlich ganz individuell. Für jeden Menschen kann ein anderer Zeitpunkt richtig sein und Frauen sollten weder dafür verurteilt werden, ob sie früh, spät oder gar keine Kinder kriegen.