Vielen Frauen fällt es noch immer schwer, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Das liegt nicht daran, dass sie dazu weniger in der Lage wären als Männer, sondern dass viele negative Glaubenssätze über Geld vor allem Frauen immer wieder eingetrichtert werden. Wir haben 10 typische Sätze rausgesucht, die sicher jede Frau schon mal gehört hat und erklären, warum sie nichts mehr in unseren Köpfen zu suchen haben!
#1 Geld allein macht auch nicht glücklich!
Gerne auch: „Lieber arm und glücklich, als reich und unglücklich!“ Klar, zu einem glücklichen und erfüllten Leben gehört definitiv mehr als Geld und auch Menschen, die wenig besitzen, können glücklich sein. Dennoch: Mehr Geld bringt weniger Sorgen. Das ist wissenschaftlich belegt. Mehrere Studien zeigen, dass Geld eben doch glücklich macht. Denn je mehr davon Menschen verdienen, desto glücklicher gaben sie in Umfragen an, zu sein. Ein offizieller Grenzwert nach oben, ist noch nicht gefunden.
#2 Über Geld spricht man nicht!
Und noch so ein Klassiker! In vielen Kreisen gilt es noch immer als höflich, nicht über Geld zu sprechen. Wie teuer war das neue Auto und wie viel verdient eigentlich der eigene Vater? Fragen, die viele sich nicht zu stellen trauen. Doch genau das führt dazu, dass Ungerechtigkeiten wie der Gender Pay Gap weiter bestehen bleiben. Denn wie soll so rauskommen, dass die Männer im Unternehmen unter Umständen viel mehr verdienen als die Frauen?
#3 Geld stinkt!
Über Geld spricht man nicht, klar, denn Geld stinkt ja bekanntlich. Auch wenn Geld in unserer Gesellschaft nun mal dazu gehört, ja, sogar lebensnotwendig ist, wird es noch immer als etwas Unreines betrachtet. Geld bringt nur Probleme, ist ebenfalls einer dieser Sätze, der sich bei vielen ins Gehirn gebrannt hat. Dabei macht Geld meist dann Probleme, wenn wir nicht genug davon haben. Dementsprechend sollten wir offen damit umgehen, dass wir Geld nun mal brauchen und es keine Schande ist, sich mehr davon zu wünschen.
#4 Geld ist nicht wichtig!
Wer von sich behauptet, Geld sei ihm nicht wichtig, der hatte vermutlich noch nie Geldsorgen. Ein Spruch, der eigentlich bescheiden klingeln soll, zollt oft eher von starken Privilegien. Noch dazu sorgt er dafür, dass wir noch weniger motiviert sind, uns mit unseren Finanzen, Geldanlagen und unserer Altersvorsorge auseinander zu setzen. Denn wozu das Ganze, wenn Geld doch überhaupt nicht wichtig ist?
#5 Geld verdirbt den Charakter!
Dass Geld nicht wichtig ist, wird noch mal durch den Glauben bestärkt, dass Menschen, denen Geld wichtig ist, doch sicherlich einen schlechten Charakter haben. Immerhin müssen sie für hohe Gewinne über Leichen gehen und ab einem bestimmten Vermögen leuchten in den Augen der meisten Menschen doch ohnehin nur noch Dollar-Zeichen. Gerade Frauen, denen Geld wichtig ist, werden oft als gierig angesehen. Solche Denkweisen sind natürlich rein von Vorurteilen geprägt und sollten definitiv schnell aus dem Kopf verbannt werden.
#6 Finanzen sind Männersache!
Wenn es um Finanzen geht, werden Rollenklischees noch immer groß geschrieben. Das führt dazu, dass Frauen weniger verdienen, weniger für die Rente sparen und auch Themen wie die Geldanlage oft ihrem Partner oder einem Finanzberater überlassen, weil sie glauben, das Thema selbst nicht zu durchblicken. Dabei sind Finanzen zwar ein komplexer Bereich, sich in die groben Basics einzulesen und den ersten Schritt zu machen, dauert jedoch gar nicht so lange wie man glaubt.
#7 Nur wer hart arbeitet, wird reich!
Geld wird häufig auch mit harter Arbeit gleichgesetzt. Frei nach dem Motto: Wer viel Geld haben will, muss sich das auch verdienen. An sich nicht unbedingt falsch. Viele Frauen schätzen ihre eigenen Leistungen nur leider oft zu schlecht ein und glauben deshalb, sich nicht mehr zu verdienen. Auch führt dieser Denkansatz dazu, dass Investments oder andere Wege, das eigene Vermögen zu vermehren als eine Art Schummeln angesehen und abgewertet werden.
#8 Als Frau wird man nur reich, wenn man reich heiratet!
Wenn man als Frau nicht hart arbeitet, kann man aber zumindest immer noch reich werden, wenn man einen reichen Mann heiratet. In vielen Köpfen scheint das immer noch als der einzige Weg abgespeichert zu sein, wie Frau zu Reichtum kann. Immerhin sind viele der reichsten Frauen der Welt auch „nur“ die geschiedenen Ehefrauen von Milliardären wie Jeff Bezos oder Bill Gates. Aber es gibt auch mindestens genauso viele Frauen, die sich ihren Reichtum selbst erarbeitet haben. Wir zitieren an dieser Stelle Cher: „Meine Mutter sagte zu mir: Liebling, eines Tages solltest du dich sesshaft werden und einen reichen Mann heiraten. Und ich sagte: Mama, ich bin ein reicher Mann!“
#9 Geld ist zum Ausgeben da!
Dank der Inflation wird Geld auf dem Konto nur weniger und wer weiß schon, was in 20 Jahren ist. Wenn man Geld hat, sollte man es also besser direkt ausgeben und das Leben genießen. Diese Einstellung dürften viele im Alter bereuen. Denn die heutigen Rentensätze reichen selbst bei einem guten Verdienst oft nicht mehr, um sich im Ruhestand ein komfortables Leben zu finanzieren. Finanzexpert*innen empfehlen etwa 20 Prozent des monatlichen Einkommens zu sparen. Ein Teil davon bleibt für den Notgroschen auf dem Konto, ein anderer wird idealerweise investiert, um Rendite zu erzielen und das Geld so vor der Inflation zu schützen.
#10 Aktien sind ein viel zu hohes Risiko!
Doch gerade vor dem Investieren schrecken viele zurück. Aktien gelten noch immer als hohes Risiko-Investment. Das ist erst mal nicht falsch. Gerade das Investment in einzelne Aktien ist zwar mit einer hohen Rendite-Chance, aber auch mit einem mindestens genauso hohen Risiko verbunden. Vermindern lässt sich dieses Risiko, wenn man in Fonds aus möglichst vielen verschiedenen Aktien investiert und das Geld langfristig anlegt. Zudem gibt es neben Aktien noch viele weitere Anlageformen. Je breiter die eigenen Investments gestreut sind, desto geringer wird das Risiko.
Du hast noch gar keine Ahnung von Investments? In unserem Ratgeber erklären wir dir, wie du Schritt für Schritt mit dem Sparen anfängst!