Ein Vorstellungsgespräch ist eine nervenaufreibende Angelegenheit. Vor lauter Aufregung kann es schon mal passieren, dass uns eine Aussage oder Frage herausrutscht, die wir später bereuen, weil sie uns ins falsche Licht setzt. Dann gibt es aber auch noch solche Sätze, mit denen wir völlig unwissentlich ins Klo greifen.
Damit du diese zukünftig ganz bewusst vermeiden kannst, stellen wir dir 12 absolute No-Go-Sätze vor, die dich in einem Bewerbungsgespräch schnell disqualifizieren.
#1 „Entschuldigung, dass ich zu spät bin.“
Zuspätkommen ist eines der größten No-Gos bei einem Vorstellungsgespräch. Ein unpünktlicher Bewerber verspricht, ein unpünktlicher Arbeitnehmer zu werden. Berechne die Anreise immer so, dass du mit einem größeren Zeitpuffer an deinem Ziel ankommst, damit noch Spielraum da ist, wenn unterwegs doch etwas schiefgeht.
#2 „Ich hasse meinen aktuellen Job.“
Wenn du über deinen ehemaligen Arbeitgeber so schlecht redest, wird sich der potentielle neue Boss sicher auch nicht wohl dabei fühlen und vermuten, dass du, sobald du eingestellt bist, auch so schlecht über seine Firma reden wirst.
#3 „Meine Schwächen? Habe ich bestimmt, aber mir fällt gerade keine ein.“
Die Frage nach den Schwächen gehört zum absoluten Standardrepertoire in Bewerbungsgesprächen. Keine Antwort darauf zu haben, bedeutet, sich nicht vorbereitet zu haben.
#4 „Ich bin zu perfektionistisch.“
Auch diese Antwort auf die Frage nach deinen Schwächen ist so uninspiriert und ausgelutscht, dass es wirkt, als hättest du deine Schwächen nie ernsthaft reflektiert. Sei ruhig ehrlich und nenne eine wirkliche Schwäche von dir. Ein Beispiel dafür wäre: „Ich spreche nicht gerne vor großen Gruppen.“ Überlege dir nur dazu, ob du auch bereit bist, an dieser Schwäche zu arbeiten, denn darauf wird dein neuer Arbeitgeber mit Sicherheit nochmal zurückkommen.
#5 „Keine Ahnung.“
Wenn du etwas nicht weißt, keine Panik! Stelle dem Interviewer erst einmal Rückfragen, um mehr Informationen darüber zu erhalten, auf was genau die Frage abzielt. Das suggeriert, dass du dich nicht aus dem Gespräch ausklinkst, nur weil du etwas nicht weißt. Solltest du einfach nur auf dem Schlauch stehen, biete an, die Antwort zu einem späteren Zeitpunkt nachzureichen.
#6 „Fragen? Nein, ich denke, für mich ist alles klar.“
Auch die Rückfrage des Vorgesetzten in spe nach möglichen Unklarheiten ist Standard am Ende eines Bewerbungsgesprächs. Keine Fragen zu haben, suggeriert schlechte Vorbereitung auf das Gespräch und, schlimmstenfalls, Desinteresse am Job. Bereite im Vorhinein also einige Fragen genau für diese Situation vor.
#7 „Was genau wird in dieser Firma eigentlich gemacht?“
Fragen stellen ist eine gute Sache. Wenn jedoch dabei herauskommt, dass du deinen neuen Arbeitgeber vor dem Gespräch nicht einmal gegoogelt hast, um generelle Informationen herauszufinden, brauchst du dir nicht mehr viele Chancen auf den Job ausrechnen.
#8 „Das ist eine sehr gute Frage.“
Den Arbeitgeber für seine Interview-Skills zu loben, mag nett gemeint sein oder einfach aus dem Gesprächsfluss heraus passieren. Versuche, dies zu vermeiden, denn dieser Satz kann schnell als Überheblichkeit aufgefasst werden.
#9 „Wie schnell kann man befördert werden?“
Bei einem Vorstellungsgespräch sollte zunächst dein Interesse für die angebotene Position herauskommen – nicht für die Stelle darüber. Wenn es dir wichtig ist, darüber Bescheid zu wissen, ob du innerhalb der Firma die Karriereleiter hinaufklettern kannst, formuliere es lieber so: „Ich wäre daran interessiert, länger in dieser Firma zu bleiben. Wie sehen hier die Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeiter in der Regel aus?“
#10 „Das habe ich zwar noch nie gemacht, aber ich werde es super meistern.“
Diese Aussage macht einige Arbeitgeber stutzig. Denn Selbstvertrauen ist zwar gut, doch diese Satz klingt eher nach Selbstüberschätzung. Unser Rat deshalb: Formuliere deinen Optimismus, dass du Aufgaben, die dir noch nicht vertraut sind, schnell erlernen willst, lieber etwas vorsichtiger. Zum Beispiel so: „Darin habe ich noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt, aber ich freue mich schon darauf, es zu lernen.“
#11 „Und? Habe ich den Job?“
Du willst direkt nach dem Gespräch eine Antwort? Die wenigsten Arbeitgeber stellen einen Bewerber direkt an Ort und Stelle an. Frage lieber, was die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess sein werden. Der Personaler wird dir dann mitteilen, wann du eine Rückmeldung erwarten kannst.
#12 „Ich brauche diesen Job wirklich dringend.“
So hart es auch klingt, aber mit der Mitleidsnummer kommst du nirgendwohin. Den Interviewer interessiert zunächst nur, ob du jemand bist, den seine Firma braucht und nicht umgekehrt. Des Weiteren sollte klar werden, dass du den Job nicht nur wegen des Geldes möchtest.
Kennst du noch weitere No-Gos?
Ist dir in einem Bewerbungsgespräch schon mal ein Satz herausgerutscht, auf den der Fragesteller negativ reagiert hat? Oder wurde dir nach einem Gespräch schon mal schlechtes Feedback zu einer bestimmten Aussage gegeben? Dann lass es uns und die Leserinnen in den Kommentaren auf Facebook wissen.Vielleicht führst du ja sogar selbst Vorstellungsgespräche und kannst uns verraten, welche Sätze von Bewerbern für dich ein rotes Tuch darstellen. Wir sind gespannt, auf deine Erfahrungen.