Fühlst du dich unwohl in deinem Job und hast sogar das Gefühl dadurch an einer ernsthaften psychischen Erkrankung zu leiden? Auch wenn du es vielleicht denken magst, bist du damit nicht allein. Die Statistik zeigt, dass die Berufsunfähigkeit durch Depressionen in Deutschland rapide zunimmt.
2018 waren psychische Erkrankungen wie Burn-Out oder Depressionen mit 37 Prozent die häufigste Ursache für die Berufsunfähigkeit aller Berufstätigen Deutschlands. Im „Depressionsatlas“, einer Studie der Techniker Krankenkasse, wurden vier Millionen Krankschreibungen im Hinblick auf Depressionen ausgewertet und daraufhin die Berufe mit den häufigsten Depressionsfällen ermittelt. Wir zeigen dir die Top 8 der Berufe, die am häufigsten Depressionen verursachen.
Platz 8: Medizinisch-technische Berufe im Labor
An achter Stelle reihen sich Berufe aus dem Gesundheitsbereich ein. Berufe wie etwa der eines Chemie-Laboranten oder Bio-Chemiker waren im Untersuchungszeitraum für 2,34 Prozent der gemeldeten Depressionsfälle verantwortlich.
Platz 7: Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz
2,38 Prozent der betroffenen depressiven Patienten arbeiteten in Berufen des Objekt-, Werte- und Personenschutzes. Dazu gehören unter anderem Wachmänner und Bodyguards. Ein denkbarer Grund für die depressive Neigung könnte vor allem die ständig geforderte Konzentration der Arbeitenden sein.
Platz 6: Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik
Auf Platz 6 reihen sich Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik ein. Logopäden, Psychologen, Hebammen und viele mehr machen mit 2,46 Prozent einen ebenso großen Teil der depressiv bedingten Arbeitsausfälle wie auch die Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege aus.
Platz 5: Berufe in der öffentlichen Verwaltung
Auch Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung scheinen einem hohen Risiko für depressive Erkrankungen ausgesetzt zu sein. 2,49 Prozent der untersuchten Krankschreibungen waren auf Berufe wie der des Steuerfachangestellten, Polizisten und ähnlichen zurückzuführen.
Platz 4: Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege
Krankenschwestern, Altenpfleger und Co. sind ebenfalls stark gefährdet von einem depressiv bedingtem Arbeitsausfall. 2,46 Prozent der betrachteten Fälle waren auf das Berufsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege zurückzuführen.
Seit vielen Jahren wird der Bereich öffentlich kritisiert. Pfleger müssen zahlreiche Überstunden machen, Nachwuchs wird händeringend gesucht, um das Gesundheitssystem irgendwie am Laufen zu halten. Diese Kritik scheint wie eine Bestätigung der genannten Fallzahlen von depressiven Arbeitnehmern des Bereichs zu sein.
Platz 3: Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung
Mit einer Häufigkeit von 2,74 Prozent gehören Kinderbetreuer, Tagesmütter usw. zur am dritthäufigsten Berufsgruppe, die durch depressive Erkrankungen in die Arbeitsunfähigkeit rutscht. Auch in diesem Bereich gibt es zu wenig Berufstätige, nach Nachfolgern und zusätzlicher Unterstützung wird ständig gesucht.
Platz 2: Berufe in der Altenpflege
Auch beim zweiten Platz handelt es sich mit der Altenpflege um eine Berufsgruppe mit zu wenig Mitarbeitern. Auch hier werden Überstunden gemacht, um das System am Laufen zu halten. 3,2 Prozent der Altenpfleger, die nicht fachlich spezialisiert sind und 3,45 Prozent des fachlich spezialisierten Personals in der Altenpflege konnten bei den Arbeitsunfähigkeiten durch Depressionen ermittelt werden.
Platz 1: Berufe im Dialogmarketing
Am stärksten betroffen bei den untersuchten Krankschreibungen waren durch Depressionen Arbeitnehmer von Berufen im Dialogmarketing. Damit gemeint sind beispielsweise Call Center-Mitarbeiter. Ganze 3,68 Prozent der vier Millionen untersuchten Arbeitsunfähigkeiten konnten auf diese Berufsgruppe zurückgeführt werden.
Nur schlechte Laune oder tatsächlich depressiv? Wir haben mit einer Psychologin gesprochen und nachgefragt, ab wann eine Depression gefährlich für die Betroffenen wird. Hier kannst du mehr dazu lesen.
Wenn du selbst das Gefühl hast, an einer Depression erkrankt zu sein, solltest du dir Hilfe holen. Hier findest du Kontaktadressen, an die du dich wenden kannst.