Bewerbungsgespräche sind ja eh schon aufregend genug! Und dann muss man sich auch noch Gedanken über die richtigen Antworten machen. Eine der gemeinsten Fragen in einem Vorstellungsgespräch ist für viele die Gleiche. Sie ist der Klassiker unter den Fragen im Bewerbungsinterview: die Frage nach deinen Stärken und Schwächen. Aber wie gibt man Schwächen zu, ohne sich in ein schlechtes Licht zu rücken? Und wie berichtet man von den eigenen Stärken, ohne arrogant zu wirken?
Damit du ab jetzt selbstsicher auftreten kannst und genau weißt, was du wie verpacken solltest, haben wir hier einige Tipps für dich zusammengestellt, mit denen du in jedem Vorstellungsgespräch punkten wirst wenn es heißt: Was sind denn Ihre Stärken und wo liegen Ihre Schwächen?
Drei Tipps für das Benennen der eigenen Schwächen
1. Sei ehrlich
Der Personaler stellt dir im Vorstellungsgespräch die Frage nach deinen Schwächen, um zu prüfen, wie selbstkritisch du bist und wie reflektiert du dich selbst wahrnimmst. Wenn du ehrlich eine Schwäche zugeben kannst, macht dich das authentisch und sympathisch. Schließlich gilt auch im Job der Grundsatz: „Nobody's perfect!“ Du musst keinen langen Vortrag halten oder alles preis geben. Ein kurzes, aber ehrliches Statement wie „Ich schiebe lästige To-dos leider öfter auf, als ich sollte“ kommt besser an, als eine Lüge.
Wichtig: Nenne keine Schwächen im Vorstellungsgespräch, die für deinen Job wirklich problematisch werden könnten. Kannst du zum Beispiel kein Blut sehen, ist es sicherlich keine gute Idee, das im Bewerbungsprozess für einen medizinischen Beruf zu gestehen.
2. Tarne keine Stärken als Schwächen
„Ich bin zu perfektionistisch“ – solche Statements hört der Personaler sicher nicht zum ersten Mal von Bewerbern, wenn er nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch fragt. Und auch wenn diese Aussage auf dich vielleicht zutrifft, wirkt sie leider doch eher als hättest du sie in einem Bewerbungsratgeber gelesen und auswendig gelernt. Um glaubwürdig zu sein, darfst du ruhig etwas tiefer über deine Schwächen nachdenken.
3. Zeige, dass du an deinen Schwächen arbeitest
Es erscheint immer etwas unangenehm, die eigenen Schwächen zuzugeben statt sie – wie sonst – zu überspielen oder zu verschweigen. Um beim Arbeitgeber zu punkten, ehrlich zu sein und trotzdem gut dazustehen, kannst du einen einfachen Trick anwenden: Erkläre, was du tust, um deine Schwäche zu bekämpfen. Aber Vorsicht: Erfinde nicht irgendeine Maßnahme, die du gar nicht umsetzt – das könnte dir später auf die Füße fallen.
Beispiel: „Ich bin immer sehr nervös, wenn ich vor vielen Menschen auf einmal reden muss. Deshalb habe ich mich jetzt für einen Rhetorikkurs angemeldet, um sicherer zu werden.“
Wie präsentierst du am besten deine Stärken?
Natürlich sind nicht nur deine Schwächen für den Personaler interessant, sondern vor allem auch deine Stärken. Viele neigen dazu, ihre Stärken in Form einer Aufzählung zu nennen: „Ich bin teamfähig, kreativ und belastbar.“ Das ist zwar kurz und schmerzlos, aber wirkt mehr wie eine Behauptung. Um deiner Aussage mehr Gehalt zu verleihen, kannst du ein paar erklärende Sätze mit Beispielen einfließen lassen. So wirkst du nicht, wie jemand der einfach großspurig mit Adjektiven um sich wirft, sondern belegst deine Stärken mit passenden Argumenten und gewinnst an Glaubwürdigkeit.
Beispiel: „Ich funktioniere sehr gut unter Zeitdruck und behalte auch im größten Stress einen kühlen Kopf. Das merke ich sowohl im Job als auch privat. Egal, ob die Deadline eines Projekts kurz bevorsteht oder beim Umzug einen Tag vorher noch nicht alle Kisten gepackt sind: Mich pushen Ausnahmesituationen immer wieder dazu, über mich hinauszuwachsen.“
Wie du siehst: Die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen im Bewerbungsgespräch zu beantworten, ist gar nicht so schwierig, wie gedacht. Ehrliche Selbstkritik kommt gut an und zeigt dem Personaler, dass du fähig bist, zu erkennen, welche Tätigkeiten dir liegen, und wo du noch Entwicklungspotenzial hast.
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