Statt sturem Auswendiglernen werden häufig andere Lernmethoden gepriesen, so zum Beispiel das Lernen mit selbst angefertigten Mind Maps oder Skizzen. Doch eine Studie von der Purdue-Universität in West Lafayette zeigt jetzt, dass das Auswendiglernen weit besser ist als sein Ruf – und tatsächlich sogar effektiver als manch andere Lerntechniken.
Literatur über alternative Lernmethoden gibt es reichlich. Empfohlen wird häufig das Anfertigen von Mind Maps oder thematisch gegliederten Stoffsammlungen, durch die der Lernstoff strukturiert werden soll. Die Grundannahme solcher Techniken besagt, dass Wissen besser gespeichert werde, wenn der Lernende es in irgendeiner Form aktiv bearbeitet.
Alte Lernmethoden besser als ihr Ruf
"Stupides" Auswendiglernen hingegen gilt gemeinhin als weniger effektive Lernmethode, da man davon ausgeht, dass Wissen hierbei nur passiv aufgenommen wird. Statt Zusammenhängen und Hintergründen blieben hier nur nackte Fakten hängen, die echtem Verständnis entgegenstünden.
Doch genau das hat eine Studie von Jeffrey Karpicke und Janell Blunt jetzt widerlegt: Studenten, die ihren Stoff durch mehrmaliges Lesen oder Schreiben auswendig gelernt hatten, schnitten demnach in Prüfungen besser ab als solche, die sich Inhalte zum Beispiel durch selbst angefertigte Skizzen eingeprägt hatten. Und selbst bei Fragen, bei denen Schlussfolgerungen aus dem Gelernten gezogen werden mussten, schnitt die Gruppe der Auswendiglerner überraschenderweise besser ab.
Es scheint also, als sei das Auswendiglernen deutlich besser als sein Ruf. Wie geht Ihr vor, wenn Ihr Euch auf eine wichtige Prüfung vorbereitet? Konzentriert Ihr Euch darauf, anhand von Mind Maps Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen oder verlasst Ihr Euch auf das gute alte Auswendiglernen? Was sind Eure Lernmethoden?
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