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Podcast

Interview mit #SheDoesFuture: Sind Mädchen weniger selbstbewusst als Jungs?

Shedoesfuture

Mädchen wird es oft ziemlich schwer gemacht, in der Pubertät ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Doch brauchen sie deshalb wirklich mehr Förderung als gleichaltrige Jungs? Linn Kaßner-Dingersen und Sonja O’Reilly richten sich jedenfalls mit #SheDoesFuture speziell an Mädchen. Mit Bildungsangeboten und Workshops, wollen sie deren Selbstbewusstsein stärken und ihnen zeigen, wo ihre Talente liegen. Im Podcast haben wir mit ihnen darüber gesprochen, warum sie sich eine weibliche Zielgruppe ausgesucht haben und was wirklich dabei hilft, selbstbewusster zu werden.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Interview kannst du dir in unserer Podcast-Folge anhören.

desired: In der Pubertät fehlt es vielen Jugendlichen an Selbstbewusstsein. Warum richtet ihr euch speziell an Mädchen?

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Linn: Weil wir tatsächlich erst mal irgendwo starten mussten. Uns ist beiden aufgefallen, dass es Jugendlichen generell häufig schwerfällt, ihre Stärken zu benennen. Das ist etwas, wogegen wir etwas tun möchten. Wir haben uns dann entschieden, erst mal bei Mädchen anzusetzen, weil wir einen Safespace losgelöst aus dem Klassenkontext schaffen wollten. Gerade in der Pubertät ist es Mädchen oft unangenehm, bestimmte Themen vor Jungs anzusprechen. Hinzukommt, dass wir selber Frauen sind und viele der Themen uns selbst noch bekannt sind. Für Jungs sind wir einfach nicht die richtigen Vorbilder oder Ansprechpartnerinnen.

Sonja: Zumindest nicht in der Zeit von 9 bis 13, in der man sich auch körperlich noch so stark entwickelt. Da kennt man natürlich das eigene Geschlecht am allerbesten und kann sich besser darin hineinversetzen. Wir wissen auch nicht, wie es ist, wenn man mit 12 als Junge ins Freibad geht und überall nur noch Bikinis sieht.

Im Video haben wir 7 Tipps für mehr Selbstbewusstsein gesammelt:

Gelassen und stark werden: 7 Tipps für mehr Selbstbewusstsein Abonniere uns
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Habt ihr das Gefühl, dass es für Mädchen auch noch mal wichtiger ist, so ein Angebot zu haben, weil es in der Gesellschaft noch immer so ist, dass sie kleiner gehalten werden und es ihnen schwerer fällt, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen?

Linn: Ich glaube, am Anfang hätten wir gesagt, das ist gar nicht so krass. Aber je mehr wir mit den Mädchen arbeiten und von deren Lebensrealität hören, stellen wir fest, dass es da leider doch häufig noch Unterschiede gibt. Die Mädchen aus unseren Kursen, die zwischen 10 und 15 sind, bereiten zum Beispiel gerade den Welt-Mädchentag vor und recherchieren aktuell zur Gender Pay Gap. In diesem Zuge haben einige Mädchen davon erzählt, dass Jungen in ihrer Klasse teilweise mehr Taschengeld bekommen als ihre älteren Schwestern. Und das ist nicht nur ein Beispiel. Ein Mädchen erzählte etwa, dass das bei vier bis fünf Jungs in ihrer Klasse so ist. Und das passiert hier in der westlichen Welt. In anderen Ländern, wie etwa Afghanistan dürfen Mädchen nicht einmal zur Schule gehen. Aber auch wenn man etwa nach Amerika schaut, sieht man, dass es hier teilweise sogar Rückschritte gibt und Frauen ihre Rechte wieder weggenommen werden. Am Anfang mussten wir uns oftmals der Frage stellen: Braucht es so ein Projekt speziell für Mädchen überhaupt? Ist das überhaupt relevant? Und jetzt können wir mit Blick auf diese Entwicklungen, mit Blick auf das was wir selber erleben, aber auch mit Blick auf das, was die Mädchen uns erzählen, sagen: Ja, das braucht es noch. Einfach um sprachfähig zu sein und sprachfähig zu bleiben und um festzuhalten, dass diese Themen noch wichtig sind und dass es wichtig ist, die eigene Stimme zu erheben.

Sonja: Wir erleben das ja auch selbst noch im Business-Kontext. Als weibliche Gründerinnen sind wir immer noch in der Minderheit und das obwohl wir uns hier ja in einem sozialen Bereich bewegen, in dem eigentlich viele Frauen unterwegs sind. Das merken wir immer wieder, wenn es um Wirtschaftsvereinigungen geht oder um Business-Clubs oder Gesprächsrunden.

Wir hatten hier im Podcast auch schon mal die Gründerin eines Frauen-Netzwerks zu Gast, die ähnliches erzählt hat. Deshalb sind Netzwerke unter Frauen auch so wichtig, so kann man sich noch einmal besser unterstützen und gegen Klischees ankämpfen, denen zufolge Frauen immer zickig sind und sich gegenseitig nichts gönnen…

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Linn: Das Bild ist leider nach wie vor da. Dazu gibt es zum Beispiel auch das Buch „Es kann nur eine geben“ von Carolin Kebekus, in dem sie humoristisch darauf eingeht und erklärt, woher diese Klischees eigentlich kommen. Ich glaube, dieses Gefühl, ich als Frau stehe irgendwie alleine da und muss mich durchsetzen, ist etwas, womit auch heute noch viele kämpfen. Und genau dagegen wollen wir bei #SheDoesFuture angehen und den Mädchen zeigen, dass es so wertvoll ist, zusammenzuhalten und zu wissen wo die anderen ihre Stärken haben.

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Sonja: Wenn wir es schaffen, unsere Mädchen im Programm zu stärken und ihnen zu helfen, sich selbst wertzuschätzen, dann schätzen sie auch alle anderen Wert. Es ist ein Trugschluss, dass man sich dann nur auf sich selbst fokussiert. Ich denke, es ist auch wichtig, sowohl männliche als auch weibliche Vorbilder zu haben. Aber bei manchen Fragestellungen ist man bei jemanden mit dem gleichen Geschlecht vielleicht einfach besser aufgehoben, weil man sich stärker identifizieren kann.

Die vollständige Podcast-Episode kannst du dir hier anhören:

Tipp: Wenn du selbst Interesse hast, das Angebot von #SheDoesFuture zu nutzen, dann starte doch direkt mit dem Confidence Club!

EmpowHER: Unsere Themenreihe zu inspirierenden Frauen

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Bildquelle: Jacqueline Nolting

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