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Ursachenforschung

Wie du deine Angst vor der Arbeit in den Griff bekommst

Angst vor der Arbeit

Wenn du daran denkst, zur Arbeit zu gehen, wird dir angst und bange? Jeden Abend wünschst du dir, nicht mehr dorthin zu müssen und quälst dich durch den nächsten Tag? Das wird auf Dauer deiner psychischen Gesundheit schaden. Ein Weg, da herauszukommen, ist nach den Ursachen zu suchen und etwas zu ändern.

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Die Ursachen für deine Angst vor der Arbeit

Viele Ängste haben ganz konkrete Auslöser und können überwunden werden. Natürlich kann ich dir nicht pauschal aus der Ferne sagen, was genau mit dir los ist und wie du dich verhalten musst. Es gibt aber einige häufige Ursachen von Ängsten, gegen die du selbst etwas tun kannst, indem du dir dein Problem klarmachst und dein Verhalten änderst. Für die typischsten Fälle biete ich dir einige Lösungsvorschläge an.

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Stress am Arbeitsplatz

Ein häufiger Grund, weshalb du Angst vor der Arbeit haben kannst, ist zu viel Stress. Häufen sich in letzter Zeit die Überstunden, weil du so viel zu tun hast, dass du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst? Vielleicht sitzt dir auch eine Deadline im Nacken und du weißt ganz genau, dass du die Arbeit auf keinen Fall in der dafür vorgegebenen Zeit schaffen kannst? Auch das kann Ängste auslösen, und dich daran hindern, jeden Tag zufrieden zur Arbeit zu gehen.

So könntest du damit umgehen:

Oft haben Ängste etwas damit zu tun, dass wir die Dinge viel schlimmer wahrnehmen, als sie wirklich sind. Das heißt: Hast du schon mit deinem Chef gesprochen, wie du dich fühlst? Vielleicht gibt es eine einfache Lösung, wie das Verschieben eines Termins nach hinten oder dass dich Kollegen etwas unterstützen? Manchmal kann es allerdings auch sein, dass du dir den Stress selbst schaffst: Könntest du vielleicht mehr schaffen, wenn du dich anders organisierst und dann entspannter arbeitest?

Angst vor dem Chef

Nicht jeder Vorgesetzte kann besonders gut mit den Mitarbeitern umgehen oder ist enorm beliebt. Oftmals kann das herrische oder launenhafte Verhalten eines Chefs dafür sorgen, dass es im gesamten Betrieb schlechte Stimmung gibt. Sogenanntes Bossing kann dich nicht nur in die Angst, sondern auch in den Wahnsinn treiben. Wenn dein Chef eher Tyrann als Kumpeltyp ist, wirst du ihm natürlich nicht sofort mitteilen, wie du dich fühlst. Dann kommt noch die Angst davor, den Job zu verlieren, wenn man zugibt, dass man mit etwas überfordert ist oder es ein Problem gibt.

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So könntest du damit umgehen:

Als Angestellter stehst du immer in einem Abhängigkeitsverhältnis zu deinem Chef. Es ist daher sehr verständlich, dass du dich mit Äußerungen über seine Person zurück hältst und nicht viel dagegen machen kannst, wie er sich verhält. Wenn es bei dir eine Personalabteilung gibt, solltest du dich unbedingt an diese wenden. Sie muss eine neutrale Position einnehmen und du kannst offen mit ihr über solche Themen sprechen. Letztlich kann auch diese natürlich nicht direkt das Verhalten deines Chefs ändern, doch es hilft, dass du darüber gesprochen hast. Vielleicht geht es ja auch anderen Kollegen ähnlich und ihr findet zusammen eine Lösung. Wenn du deine Arbeit sehr gern machst, aber deine Angst wirklich nur an dieser Person liegt, könntest du versuchen, die Abteilung zu wechseln.

Angst vor den Kollegen
Bist du wirklich ein Mobbingopfer oder fühlst du dich nur nicht anerkannt?

Angst vor den Kollegen

Mit Kollegen ist es fast so wie mit der eigenen Familie: Man kann sich nicht immer aussuchen, mit wem man arbeitet. Dabei ist die gute Stimmung auf Arbeit wirklich zu 80 Prozent von einem angenehmen Miteinander abhängig. Es ist wichtig, dass man einen guten Draht zueinander hat. Doch Sympathien kann man leider nicht erzwingen. Ein Grund für die Angst vor der Arbeit kann sein, dass du regelrecht gemobbt wirst und einfach niemanden hast, dem du dich anvertrauen kannst.

So könntest du damit umgehen:

Es kann zwei Fälle geben: Entweder hast du generell Angst vor neuen Menschen, ziehst dich eher zurück und lässt keinen an dich heran. Dann wird es für alle schwierig, ein gutes Verhältnis zueinanderzufinden. Wenn du mit bestimmten Personen im Konflikt liegst, dann solltest du diese direkt darauf ansprechen. Das ist der beste Weg, diese Probleme zu lösen. Man muss nicht mit jedem befreundet sein, doch sollte eine gesunde Basis finden. Solltest du jedoch unter den grundlosen Schikanen der anderen so leiden, dass du dich aus Angst vor der Arbeit sogar krankschreiben lässt, dann musst du eine Entscheidung treffen. Mobbing geht gar nicht! Sprich das auf jeden Fall bei deinem Teamleiter an oder wende dich an eine neutrale Person in der Firma.

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Video: Mit diesem Verhalten verärgerst du deine Kollegen nur

Nicht immer handelt es sich wirklich um Mobbing. Du kannst auch selbst viel dafür tun, dass die Kollegen dich mögen. In jeder Beziehung gibt es immer zwei Seiten. Das heißt natürlich nicht, dass du immer daran schuld bist, wenn deine Kollegen dich schikanieren. Folgende Dinge solltest du vielleicht eher lassen.

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Angst vor Erfolg oder Misserfolg

Du bist einfach unzufrieden mit deinen Arbeitsergebnissen und deiner Leistung? Sehr ehrgeizige Menschen stehen sich manchmal selbst im Weg und haben das Problem, dass es ihnen nicht ausreicht, nur Durchschnitt zu sein. Jeder kleine Fehler wiegt dann doppelt so schwer. Du brauchst Anerkennung im Job und hast große Angst, nicht gut genug zu sein, wenn dir keiner sagt, dass du etwas sehr gut gemacht hast.

So könntest du damit umgehen:

Du hast sehr hohe Ansprüche an dich selbst. Diese Angst zu versagen kann dich lähmen und davon abhalten, im Job überhaupt glücklich zu werden. Schraube deine etwas Ansprüche herunter, trau dir ruhig, zu Fehler zu machen und lerne daraus. Setze dir kleinere Ziele und freue dich Schritt für Schritt, wenn du diese erreicht hast. Dann wirst du auch langfristiger zufrieden sein und verlierst die Angst vor der Arbeit.

Überforderung mit einem neuen Projekt

Wann hat es angefangen, dass du zu Hause saßt und am liebsten gar nicht mehr auf Arbeit wolltest? Vielleicht liegt es ja an einem aktuellen Auftrag oder Projekt, mit dem du überfordert bist. Nicht jeder kommt mit neuen Anforderungen gleichermaßen gut zurecht. Bricht bei dir der Angstschweiß aus, weil du dich der neuen Aufgabe nicht gewachsen fühlst?

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So könntest du damit umgehen:

Veränderungen sind nie leicht. Besonders, wenn du ein Mensch bist, der weniger aufgeschlossen für Neues ist, fällt es dir schwer mit neuen Dingen klarzukommen. Sieh die neue Aufgabe doch eher als positive Herausforderung, an der du wachsen kannst. Dann wird deine Angst automatisch kleiner. Solltest du allerdings seit einiger Zeit grundlegende Schwierigkeiten mit deiner Arbeit haben und siehst dich den Anforderungen nicht mehr gewachsen und fühlst dich insgesamt überfordert, solltest du dir Hilfe suchen. Coachings können helfen, dich wieder aufzubauen und dir Bewältigungss-Techniken zu lernen.

Angst vor aktuellem Projekt
Ist das neue Projekt wirklich so schwierig oder kapitulierst du nur vor einer Herausforderung?

Angst vor neuem Job

Vor allem, wenn man sehr lange und sehr gern in einer Firma gearbeitet hat, kann es einem Angst machen, sich in einen neuen Kollegenkreis und eine neue Arbeitsroutine einzufinden. Größer ist sie auch, wenn man den alten Job nicht freiwillig verlassen hat, sondern gehen musste. Die Angst kommt meist daher, weil man skeptisch ist und die neue Umgebung und Anforderungen noch nicht kennt. Du vermisst deine alten Kollegen, fühlst dich unsicher und kapitulierst innerlich vor der neuen Aufgabe.

So könntest du damit umgehen:

Wer sich freiwillig einer neuen Herausforderung stellt und gekündigt hat, geht meist sehr positiv auf einen neuen Job zu. Er ist neugierig und stellt sich der neuen Situation. Diese Einstellung solltest du auch haben, selbst wenn du dich nicht freiwillig entschieden hast, neu zu beginnen. Eine neue Arbeit kann eine Bereicherung sein und du wirst daran wachsen. Auch wenn du anfangs noch fremd bist, wirst du dich eingewöhnen. Manche brauchen dafür etwas länger Zeit als andere. Gib dir diese Zeit. Vielleicht ist dann vieles sogar besser als vorher? Sei offen, gehe auf deine Kollegen positiv zu und werfe alle Vorurteile über Bord. Dann fällt es dir leichter, dich zu integrieren und mit dem neuen Team warm zu werden.

Angst- und Panikattacken

Wenn du gar nicht genau sagen kannst, was eigentlich deine Angst auslöst und dich dennoch öfter sehr schlecht fühlst, Herzrasen bekommst und dir richtiggehend schlecht ist und der Atem wegbleibt, kann das eine Panikattacke sein. Sie erscheinen oft irrational und scheinen aus dem Nichts zu kommen. Manche dieser Attacken haben einen Grund, den du nur noch nicht verstanden hast. Es gibt aber auch solche, die eher generalisiert sind und sich auf ganz alltägliche Dinge beziehen können.

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So könntest du damit umgehen:

Nicht jedes Herzrasen ist auch eine Panikattacke. Nicht jede Panikattacke muss gleich zu einer Angststörung führen, kann aber durchaus eine sein, wenn sie sehr stark gehäuft über lange Zeit auftreten. Ein Psychotherapeut kann dir helfen, zu erkennen, warum du dich so fühlst und eine eventuelle psychische Erkrankung diagnostizieren. Er wird mit dir daran arbeiten, mit deiner Angst zurechtzukommen. Kontaktiere deine Krankenkasse und frage nach einer Liste mit Therapeuten in deiner Nähe.

Woher kommen diese Ängste?

Ängste sind zunächst etwas Natürliches. Unser Körper reagiert damit auf unsere Umwelt und schützt uns vor Gefahren. Die meisten Ängste tauchen jedoch oft da auf, wo uns zunächst objektiv gar keine große Gefahr begegnet. Dann können sie uns richtig lähmen und uns die Bewältigung des Alltags erschweren. Ängste haben auch viel mit unseren Erfahrungen zu tun, die oft weit in die Kindheit zurückreichen. Dessen sind wir uns gar nicht immer so bewusst. Wir haben uns dabei ein Verhalten angewöhnt, um mit ähnlichen Situationen umzugehen. Kommen wir wieder in eine solche Situation, haben wir eine bestimmte Erwartungshaltung und die Angst besucht uns.

Es gibt aber auch Ängste, denen wir zunächst keinen bestimmten Grund oder Auslöser zuordnen können. Solche generalisierten Ängste können sich auch zu einer chronischen Angststörung entwickeln, die man jedoch mit therapeutischer Hilfe in den Griff bekommen kann.

Ich habe mit einer jungen Frau gesprochen, die seit ihrem 12. Lebensjahr von Ängsten begleitet wird und ein sehr persönliches Buch über ihre generalisierte Angststörung geschrieben hat.

Niemand sollte mit seiner Angst vor der Arbeit leben müssen. Trau dich, etwas zu verändern und sprich mit jemandem darüber. Das ist sehr wichtig, damit deine Angst dich nicht erdrückt. Natürlich ersetzt dies keine psychotherapeutische Beratung. Solltest du dich lange Zeit sehr schlecht fühlen und es soweit kommen, dass du aus Angst nicht mehr zur Arbeit gehst, kannst du dir professionelle Hilfe holen. Eine erste anonyme Beratung bekommst du kostenlos bei der Telefonseelsorge.

Bildquelle: iStock/Kerkez/SIphotography/fizkes

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