Das keltische Winterfest Samhain beginnt am Abend des 31. Oktobers und endet am Abend des 1. Novembers. Doch was passiert in dieser magischen Zeit? Wir zeigen dir, mit welchen Ritualen und Bräuchen du Samhain feiern kannst und warum es höchst wahrscheinlich der Ursprung von Halloween ist.
Was ist Samhain?
Samhain wird oft auch als Winterfest bezeichnet, denn es läutet die dunkle und kalte Jahreszeit ein. Seinen Ursprung hat es in der irisch-keltischen Kultur und ist eines der vier großen Festen im Jahr: Samhain am 1. November, Imbolc am 1. Februar, Beltane am 1. Mai und Lughnasadh am 1. August. Samhain wird in der Nacht zum 1. November bis in den Tag hinein gefeiert. Daher geht man auch davon aus, dass dies der Ursprung für das weltweit beliebte Halloween-Fest am 31. Oktober ist.
Welche Bedeutung hat Samhain?
Es ranken sich zahlreiche Legenden und Geschichten rund um die keltischen Feiertage. So heißt es, dass an diesen Tagen die „Andere Welt“ offensteht. Die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten wird geöffnet und die Seelen der Verstorbenen können ihr altes Zuhause wieder aufsuchen. Das erinnert stark an den mexikanischen Día de Muertos, den Tag der Toten. Zum Samhain können der Sage nach auch Geister und Feen in unsere Welt kommen. Früher glaubte man, diese Gestalten müssen besänftigt werden, und stellte daher Essen und Trinken für sie vor die Tür. Daher kommt vielleicht auch der Halloween-Brauch, sich als Geister und Co. zu verkleiden und von Tür zu Tür zu gehen, um dort Süßes einzusammeln.
Beliebte Samhain Rituale
Während die meisten am 31. Oktober verrückte Halloween-Partys feiern oder verkleidet von Haustür zu Haustür ziehen, kannst du diesen Tag auch ganz anders feiern. Zum Beispiel mit verschiedenen Samhain Ritualen und Bräuchen. Manche davon haben eine lange Tradition, andere einen modernen Touch. Du entscheidest, was dir gefällt, oder ob du vielleicht sogar mehrere Rituale miteinander verbinden möchtest.
Kommunikation mit den Toten
Da in der Samhain-Nacht die Tore in die Welt der Toten offenstehen, bietet es sich an, in dieser Zeit Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen. Dafür hast du ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Eine beliebte Art ist jedoch das bekannte Gläserrücken. Mithilfe eines Ouija-Bretts wird dabei versucht, Kontakt ins Totenreich aufzubauen und Nachrichten von Verstorbenen zu empfangen. Das ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber wenn du eine esoterische Ader besitzt, dann schnapp dir ein paar Freund*innen und veranstaltet einen mystischen Samhain-Abend.
Samhain-Altar aufbauen
Ein sehr alter keltischer Brauch ist es, zu Samhain einen Altar für die Verstorbenen aufzubauen. So kannst du ihnen gedenken, mit ihnen in Kontakt treten und die Kraft dieser besonderen Nacht nutzen, um noch einmal ganz nah bei ihnen zu sein. Deinen Altar kannst du ganz einfach zu Hause aufbauen und gestalten, wie du möchtest. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. So eignen sich zum Beispiel:
- Kerzen
- Lichterketten
- Bilder des/der Verstorbenen
- alte Briefe der Person
- Gegenstände, die dich an die verstorbene Person erinnern
- das Lieblingsessen der Person
- Räucherstäbchen
- besondere Edelsteine
- Blumen, Pflanzen, Heilkräuter
Such dir einen Platz, der sich für dich richtig anfühlt, zum Beispiel auf einem kleinen Tisch, einer Kommode oder auch auf einem Hocker. Hier stellst du die Bilder, Kerzen und andere Gegenstände in Erinnerung an die verstorbene Person auf. Du kannst den Schrein nutzen, um zum Beispiel Gebete zu sprechen, zu meditieren oder einfach an die Person zu denken und ihre Energie zu spüren.
Friedhofsbesuch
Ein klassisches Ritual zu Samhain ist natürlich auch ein Friedhofsbesuch, denn auch dort kannst du den Verstorbenen ganz nah sein. Nutze diesen besonderen Tag und statte dem Grab einer lieben Person am 1. November einen Besuch ab. Vielleicht bringst du ein kleines Geschenk mit oder zündest eine Kerze in Gedenken an.
Räucherstäbchen
Ein bekannter Brauch zu Samhain ist auch das Räuchern. So kannst du zum Beispiel Räucherstäbchen, Salbei oder auch Palo Santo entzünden. Die Tradition besagt, dass der Rauch und der besondere Duft den Toten helfen soll, den richtigen Weg aus der anderen Welt in unsere Welt zu finden.
Ballast verbrennen
Samhain ist das Ende des Herbsts und der Anfang des Winters. Und natürlich eignet sich ein solcher Wechsel immer auch perfekt, um ein neues Kapitel im eigenen Leben anzufangen. Nutze diese besondere Nacht, um dich von altem Ballast zu befreien. Schreibe all das, was dich belastet oder was du loswerden willst, auf einen Zettel und verbrenne diesen. So schickst du all das schlechte, all deine Sorgen und unnötigen Ballast in die andere Welt und machst dich innerlich wieder frei für einen neuen Start in dieser Welt. Das kann ein sehr befreiendes Ritual sein, aus dem du viel neue Kraft schöpfen kannst.
Wie du siehst, ist Samhain ein wirklich besonderes Fest mit einer sehr mystischen Geschichte dahinter. Wenn du spirituell veranlagt bist und dich für die Welt der Hexen, Geister und Untoten interessierst, dann solltest du den ein oder anderen Brauch ruhig mal ausprobieren.
Bildquelle: Pexels/Cottonbro, Unsplash/Elena Mozhvilo