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Hilfe für die Seele

Psychotherapie

Psychotherapie

Viele gehen hin, aber niemand redet darüber. Psychotherapie ist auch heutzutage immer noch ein Tabuthema, obwohl es nur ein Weg ist, das eigene Leben zu verbessern, anstatt unglücklich weiter vor sich hin zu leben. Gründe für psychische Probleme sind selten selbst verschuldet. Sie liegen entweder in der Kindheit oder sind Folgen von traumatischen Erlebnissen. Das Hauptziel der Psychotherapie ist ein selbstbestimmtes, glückliches Leben – wer möchte das nicht? Hier erhältst Du alle Infos, die Du über Psychotherapie wissen musst.

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Psychotherapie: Der Therapeut stellt viele Fragen
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Psychotherapie ist die gezielte Behandlung von geistig-seelisch bedingten Störungen mit Krankheitswert mit Hilfe von wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren. Zusammengesetzt aus den griechischen Worten psychḗ (= Atem, Hauch, Seele) und therapeúein (= pflegen, sorgen) bedeutet Psychotherapie wörtlich übersetzt „die Behandlung der Seele“. Typische psychische Erkrankungen sind zum Beispiel Depressionen, Ängste, Essstörungen und Zwänge, aber auch durch Trauer oder Trennungen ausgelöste Probleme der eigenen Lebensführung werden mit der Psychotherapie behandelt. Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten nutzen psychotherapeutische Maßnahmen oftmals als Ergänzung zu ihrer medizinischen Behandlung. Das Ziel der Psychotherapie ist eine Linderung oder Heilung dieser seelischen Leiden und eine daraus resultierende Verbesserung der Lebensqualität.

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Wer darf Psychotherapie praktizieren?

In Deutschland dürfen sich zwei Berufsgruppen die Bezeichnung „Psychotherapeut“ auf ihr Klingelschild schreiben. Ärztliche Psychotherapeuten sind approbierte Mediziner, die im Rahmen ihrer Facharztausbildung eine psychotherapeutische Qualifikation erwerben. Ihnen allein ist das Recht vorbehalten, Medikamente zu verschreiben. Im Gegensatz dazu haben Psychologische Psychotherapeuten einen Diplom- oder Masterabschluss in Psychologie und eine Ausbildung nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) abgeschlossen, an deren Ende sie die Berechtigung zur eigenständigen Durchführung von Psychotherapie (Approbation), erwerben. Im Durchschnitt beträgt die gesamte Ausbildung zum PP ganze zwölf Jahre! Sowohl ärztliche als auch psychologische Psychotherapeuten dürfen ihre Abrechnungen über die Krankenkassen laufen lassen. Eine dritte Berufsgruppe, die Heilpraktiker für Psychotherapie, arbeitet auf der Grundlage des Heilpraktikergesetzes (HeilprG). Da dieser Beruf weder staatlich anerkannt ist, noch eine vorgeschriebene Regelausbildungszeit hat, ist es gesetzlich untersagt, sich in diesem Falle als „Psychotherapeut“ zu bezeichnen. Praktiziert wird Psychotherapie sowohl in psychiatrischen Kliniken als auch speziellen psychosomatischen Kliniken.

Psychotherapie: Was sind typische Anzeichen für psychische Störungen?

Psychotherapie verhilft zu einem besseren Leben
Die Psychotherapie kann eine Richtung aufzeigen

Es gibt viele Anzeichen, die Hinweise auf eine psychosomatische Problematik geben können, doch erst die Kombination von mehreren Beschwerden sollten Dir Anlass zur Sorge geben. Wenn negative Gefühle wie Interessen-, Kraft- und Freudlosigkeit, ständige Angst oder Frustration Deine Gedankenwelt beherrschen und in Verbindung mit Schlaf- oder Konzentrationsstörungen über einen längeren Zeitraum auftreten, könnte eine psychische Störung vorliegen und eine Psychotherapie hilfreich sein. Ebenfalls symptomatisch sind körperliche Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen sowie immer wiederkehrende Probleme mit nahestehenden Menschen und der Arbeit. Daraus resultiert letztlich das Gefühl, überfordert, perspektivlos und entscheidungsunfähig zu sein, ebenso typisch ist die Angst vor Veränderungen.

Welche seelischen Probleme werden in der Psychotherapie behandelt?

In der Psychotherapie werden oben genannte seelische Probleme behandelt. Allumfassend sind das Störungen der Wahrnehmung, des Verhaltens, der Erlebnisverarbeitung, der sozialen Beziehungen und der Körperfunktionen. Folgende Krankheiten oder psychosomatische Störungen werden mit Hilfe der Psychotherapie behandelt:

> Depression
> Angststörungen (wie z.B. soziale Angst, Panikattacken, Prüfungsangst, Phobien)
> Essstörungen (Bulimie, Magersucht, Übergewicht)
> Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin, Drogen, Tabletten)
> Zwangserkrankungen
> Seelisch bedingte Störungen von körperlichen Funktionen (psychosomatische Erkrankungen und Beschwerden wie sexuelle Störungen, Bluthochdruck, Schlafstörungen)
> Traumata (Vergewaltigung, Missbrauch, Unfall)
> Persönlichkeitsstörungen
> Stressbedingte Erkrankungen (Burnout)
> Lebenskrisen (persönliche Probleme wie Mobbing, Eifersucht, Trennung oder Trauer)
> Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen
> Nachsorge, Rehabilitation und Begleitung bei schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen

Welche Methoden der Psychotherapie gibt es?

Es gibt es drei anerkannte psychotherapeutische Verfahren, die die Hauptformen der Psychotherapie bilden und deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden: die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie. Letztere beruhen auf der Psychoanalyse. Durch Vier-Augen-Gespräche zwischen Psychotherapeut und Patienten wird bei diesen drei Therapieformen den Problemen des Patienten auf den Grund gegangen.

Die Verhaltenstherapie basiert auf dem Modell der klassischen Konditionierung und geht davon aus, dass einmal gelerntes Verhalten auch wieder umgelernt werden kann.
Auf der Grundlage von im Gespräch gewonnen Erkenntnissen werden falsche Verhaltensweisen korrigiert und in neue umgesetzt. Rollenspiele, Verhaltensübungen, mentales Training und Entspannungsverfahren helfen dabei. Auf diese Art sollen psychische Probleme überwunden und gleichzeitig das Selbstvertrauen des Patienten gestärkt werden. Eines der wichtigsten Ziele dieser Form der Psychotherapie ist die Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten. Dazu gehört, dass sich der Patient aktiv beteiligt und die neu erarbeiteten Verhaltensweisen eigenständig ausprobiert und lernt, wie er in seiner Umwelt zukünftig besser zurecht kommt.

Was unterscheidet die Verhaltenstherapie von den psychoanalytischen Therapieformen?

Sowohl die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als auch die analytische Psychotherapie basieren auf der Psychoanalyse, die um 1890 von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet wurde. Es wird davon ausgegangen, dass unbewusste psychische Vorgänge, die meist durch Konflikte in der Kindheit ausgelöst wurden, eine Wirkung auf die psychische Gesundheit des Menschen haben. Ziel ist es, diese unbewussten Vorgänge durch psychoanalytische Methoden wie Traum- und Reaktionsdeutung „an die Oberfläche“ zu holen und in Auseinandersetzung mit ihnen ein tieferes Verständnis des eigenen Selbst zu erreichen sowie Hintergründe und Ursachen von bestehendem Leid zu klären, damit dieses aufgelöst oder abgeschwächt werden kann. Beide Therapieformen sind zeitlich aufwendiger als die Verhaltenstherapie, weil sie für gewöhnlich in der Kindheit des Patienten ansetzt.

Psychotherapie ist etwas Positives und das sollte jeder erkennen! Natürlich kostet es Überwindung, sich seiner Schwächen und Probleme bewusst zu werden und sie in einem schmerzhaften Prozess immer wieder durchzukauen, doch das Ergebnis lohnt sich: Das Glück und die Freude treten ins Leben zurück und verdrängen die Sorgen, die zuvor alles beherrschten.

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Bildquellen: Thinkstock/iStock/michaeljung; Thinkstock/iStock/hjalmeida

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