Silikone in Shampoos, ein Thema, das in den letzten Jahren so einige Haare zum Raufen gebracht hat. Der geschmeidige Kunststoff ist seit langem ein fester Bestandteil unzähliger Haarpflegeprodukte, doch handelt es sich dabei wirklich um die beste Wahl für unsere Haare? Wir werfen einen kritischen Blick darauf und verraten dir, warum immer mehr Menschen zu silikonfreien Alternativen greifen, woran du Shampoos mit Silikon erkennst und welche Shampoos keine Silikone enthalten.
- 1.Sind Silikone im Shampoo gut oder schlecht für die Haare?
- 2.Was ist Silikon?
- 3.Schneller fettendes & schweres Haar durch Silikone in Shampoo
- 4.So erkennst du Silikone im Shampoo
- 4.1.1.Die häufigsten wasserunlöslichen Silikone
- 4.1.2.Die häufigsten wasserlöslichen Silikone
- 5.Shampoo ohne Silikone
- 6.Der Umstieg von Shampoos mit Silikon zu Shampoos ohne Silikon
Sind Silikone im Shampoo gut oder schlecht für die Haare?
Die Welt der Haarpflegeprodukte bietet dir eine endlose Auswahl an Shampoos, Conditionern und Stylingprodukten. Als wäre das auf der Suche nach dem perfekten Shampoo nicht bereits überwältigend genug, stoßen Verbraucher und Verbraucherinnen immer öfter auf Begriffe wie „Shampoo mit Silikon“ oder „Shampoo ohne Silikon“. Doch was genau sind diese Silikone eigentlich und sind Silikone im Shampoo gut für die Haare oder wirklich so schlecht, wie alle sagen?
Geht es um Silikon, haben die meisten sicherlich zuerst Assoziationen mit dem Abdichten von Fugen im Badezimmer oder der Küche. Gedanklich ist das tatsächlich auch genau die richtige Richtung, denn auch deine Haare werden mit Silikonen „versiegelt“! Klingt doch gut, oder? Das stimmt, aber bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass es einen Haken bei der ganzen Sache gibt.
Was ist Silikon?
Ein kleiner Ausflug in die Chemie verrät, dass es sich bei Silikon um eine Verbindung aus Silizium und Sauerstoff handelt. Eine Bindung, die die beiden Elemente nicht auf natürliche Weise eingehen. Hier ist ein chemischer Prozess vonnöten, der den Kunststoff Silikon als Endergebnis hat. Der Kunststoff enthält sogenannte Filmbildner, die dafür sorgen, dass Oberflächen geglättet werden. Und somit wären wir auch schon beim Hauptgrund für den Einsatz von Silikonen in Kosmetika: Die enthaltenen Filmbildner der Silikone legen sich in die Risse der Oberfläche und glätten eben diese (sowohl bei Haaren als auch bei deiner Haut). Das Ergebnis fühlt sich fabelhaft an. Denn dein Haar lässt sich leichter kämmen, dein Spliss wirkt wie beseitigt und dein Haar hat so viel Glanz wie nie zuvor. Und das alles bereits nach der ersten Anwendung deines Shampoos. Aber wie heißt es immer so schön: Es ist nicht alles Gold, was glänzt! Denn nicht deine Haare sind hier glänzend, sondern das Silikon auf ihnen.
Schneller fettendes & schweres Haar durch Silikone in Shampoo
Du hast das Gefühl, dass deine Haare schneller fetten als sonst? Das könnte an den Silikonen in deinem Shampoo liegen. Sorgen sie zu Beginn für überraschend glänzendes und geschmeidiges Haar, entpuppen sie sich schnell als Übeltäter. Silikone, egal ob wasserunlöslich oder wasserlöslich, legen sich Schicht für Schicht wie ein Mantel um jedes einzelne Haar – sie verstopfen sozusagen die Poren, wenn wir es mit unserer Haut vergleichen würden.
Diese Extraschichten beschädigen nicht deine Haarstruktur, jedoch beschweren sie deine Haare – vor allem feines und dünner Haar. Doch damit nicht genug: Während deine Haare an der Oberfläche durch den Film, den Silikone hinterlassen, fettig wirken, kann dein Haar unter den Schichten von Silikon beginnen auszutrocknen. Grund dafür ist der eingeschränkte Wechsel von Feuchtigkeit und Sauerstoff. Weiter kann es zur Anregung der Talgproduktion kommen oder auch einer gereizten Kopfhaut.
Silikone sind jedoch nicht der einzige Grund für fettendes Haar. Wir haben elf Hausmittel gegen fettige Haare für dich herausgesucht!
Ein wichtiger Fakt, der im Zusammenhang mit Silikonen in Shampoo oft ausgelassen wird, ist, dass viele der geschmeidigen Kunststoffe nicht nur dein Haar, sondern auch die Umwelt schädigen. Denn viele von ihnen sind nur schwer biologisch abbaubar.
So erkennst du Silikone im Shampoo
Um herauszufinden, ob und welche Silikone in deinem Shampoo enthalten sind, musst du nur einen Blick auf die Inhaltsstoffe werden. Diese stehen meist auf der Rückseite der Shampoo-Verpackung oder verstecken sich in einem aufklappbaren Aufkleber. Früher galt einst die Faustregel, dass so gut wie alle Shampoos aus der Drogerie Silikone enthalten, die nicht gut für deine Haare sind. Dies hat sich mittlerweile geändert und nicht jedes günstige Shampoo ist schlecht, im Umkehrschluss selbstverständlich auch nicht jedes teure.
Shampoos mit und ohne Silikon aus der Drogerie
Als Friseur rate ich dir von einigen Shampoos aus der Drogerie ab. Darunter sind unter anderem Fructis, Pantene Pro-V oder auch Nivea und Dove. Hast du diese bisher genutzt, solltest du dein Shampoo ab sofort wechseln. Favoriten aus der Drogerie sind unter anderem Alverde von dm und Allterra von Rossmann. Die hauseigenen Marken kommen ohne Silikone aus und das zu einem unschlagbaren Preis. Aber auch der Shampoo-Klassiker Schauma ist super geeignet für deine Haare.
Die häufigsten wasserunlöslichen Silikone
- Dimethicone
- Cetearyl Methicone
- Cyclomethicone
- Cyclopentasiloxane
- Dimethiconol
- Stearyl Dimethicone
- Trimethylsilylamodimethicone
- Cetyl Dimethicone
Aber Silikone sind nicht gleich Silikone. Es gibt auch andere, die sich ganz leicht mit Wasser lösen lassen. Dies bedeutet, dass sich mit jedem Haarewaschen eine weitere Schicht an Filmbildnern um deine Haare legt, da diese zuvor gelöst wurden.
Die häufigsten wasserlöslichen Silikone
- Dimethicone Copolyol
- Dimethicone copolyol/HWP
- Hydroxypropyl
- Lauryl Methicone Copolyol
- Polysiloxane
Um 100 Prozent sicher zu sein, dass dein Haar nicht unter den Silikonen leidet, kannst du zwischendurch ein Tiefenreinigungsshampoo verwenden oder ganz auf ein Shampoo ohne Silikone wechseln.
Shampoo ohne Silikone
Da du nun bestens informiert bist zum Thema Shampoo mit Silikonen, steht natürlich noch die Frage aller Fragen im Raum: Welche Shampoos enthalten keine Silikone? Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Haarpflegeprodukten, die ganz ohne den Kunststoff auskommen. Wir haben uns für dich umgeschaut und die fünf besten Produkte herausgesucht, verglichen und getestet:
Der Umstieg von Shampoos mit Silikon zu Shampoos ohne Silikon
Bevor dem Umstieg auf ein Shampoo ohne Silikone empfehlen wir dir die zusätzliche Nutzung des bereits erwähnten Tiefenreinigungsshampoo. Mit diesem kannst du deinen Haaren eine Art Grundreinigung verpassen. Lasse das Shampoo ruhig wie eine Haarkur in deine Haare einwirken und wiederhole den Vorgang bis zu dreimal. So wirst du bereits eine Vielzahl von Silikonschichten lösen können. Wenn du mit dem Gebrauch deines neuen Shampoos ohne Silikone beginnst, habe Geduld. Denn der gewünschte Effekt ist nicht bereits nach der ersten Haarwäsche da. Dein Haar – und auch du – müssen sich an das neue Produkt gewöhnen. Dein Haar wird sich anders anfühlen, es wird anders glänzen, anders fallen. All das braucht Zeit, aber es wird sich lohnen, versprochen!
Nachdem wir dich rund um das Thema Silikone in Shampoos aufgeklärt haben, doch wie sieht es aus mit häufigem Haarewaschen oder Styling-Produkten, die dein Haar austrocknen lassen sollen? In unserem Video räumen wir mit 5 großen Haar-Mythen auf: