Es gibt eine Frisur, die kommt wohl niemals aus der Mode: der Zopf. Denn es gibt Abertausende Variationen des Frisurenklassikers. Ob gedreht, gezwirbelt und geflochten, als französischer Zopf, der Frischgrätenzopf oder coole Boxer Braids, mit einer Flechtfrisur bewahrst du immer einen kühlen Kopf. Haare flechten, ist Trend – aber beherrschst auch du die Flechtkunst aus dem Effeff? Falls du in puncto Zöpfe flechten noch Nachhilfe brauchst, helfen wir dir gerne auf die Sprünge und zeigen dir, wie einfach das scheinbar komplizierte Flechtwerk ist!
Ob Frisurentrendsetterinnen wie Selena Gomez, Beyoncé oder Kim Kardashian – das Zöpfe flechten hat es den Promi-Damen angetan. Auch wenn die meisten Stars keinen Schritt ohne jemanden machen, der oder die ihre Haare frisiert, bekommst du den angesagten Flechtstyle auch ganz alleine hin. Alles, was du zum Zöpfe flechten brauchst, ist eine Haarbürste, ein paar Bobby Pins oder Haarklammern und -gummis und zu guter Letzt geschickte Hände. Doch keine Sorge: Auch wenn du bisher dachtest, dass nicht wirklich eine Flechtprofi in dir steckt, werden dich unsere Tutorials zum Zöpfe flechten schnell vom Gegenteil überzeugen.
Wie Flechtet man schöne Zöpfe?
In der Grundschule hast du nicht nur das Einmaleins auswendig gelernt, sondern auch mit deiner besten Freundin Freundschaftsbändchen um die Wette geknüpft? Ein gänzlich anderes Prinzip braucht es auch nicht, um dir coole Flechtfrisuren auf den Kopf zu zaubern. Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten und Techniken Zöpfe zu flechten. Grundsätzlich funktionier das Zöpfeflechten aber immer nach demselben Muster: Du trennst drei oder vier Haarsträhnen ab und legst sie im Wechsel diagonal übereinander. Dabei legst du die äußere Haarsträhne nach innen, sodass die innere Strähne automatisch zur Äußeren wird. Und los geht’s von vorne! Du merkst: Haare flechten ist total easy! Und Frisuren mit Zöpfen sind keineswegs nur etwas für lange Haare! Hier findest du Flechtfrisuren für kurze Haare.
Von Fischgrätenzopf über Dutch Braids, bis hin zu ausgefalleneren Hairstyles wie lässigen Cornrows oder filigranen Braids: Geflochtene Zöpfe sind immer ein absoluter Hingucker. Wir zeigen dir Klassiker, mit denen du in Sachen Hairstyle immer auf der sicheren Seite bist!
Französischen Zopf flechten
Der französische Zopf, auch Gretchen- oder Bauernzopf genannt, ist vor allem auf dem zünftigen Oktoberfest als Dirndl-Frisur sehr beliebt. Doch auch abseits von Volksfest, Dirndl und Bauerncharme kannst du den schicken Zopf gekonnt in Szene setzen. Und das geht ganz einfach:
- Für den französischen Zopf teilst du als erstes eine breite Haarsträhne in drei kleinere Strähnen auf, die etwa gleich breit sind.
- Im zweiten Schritt legst du die beiden äußeren Strähnen nacheinander über die mittlere Strähne. Immer wenn du eine neue Haarsträhne aufnimmst, arbeitest du mehr von deinem Deckhaar in den Zopf ein.
- Beim Zöpfe flechten solltest du unbedingt darauf achten, dass du möglichst nah an der Kopfhaut bleibst, damit der französische Zopf am Ende straff sitzt und das besondere Muster zur Geltung kommt.
Du kannst auch nacheinander mehrere Zöpfe flechten – zum Beispiel an beiden Seiten des Kopfes (auch Baby Braids genannt!) – und die Enden der zwei französischen Zöpfe am Hinterkopf feststecken. So entsteht im Handumdrehen der typische Gretchenzopf.
Für alle, die lieber einen kleinen Helfer zur Hand haben, gibt es dieses praktische Tool, dass euch das Haareflechten erleichtert:
Fischgrätenzopf flechten
Auch das Fischgrätenmuster gehört mittlerweile zu den Klassikern beim Haare flechten. Hier wird die Flechtkunst jedoch schon ein wenig komplizierter:
- Im ersten Schritt teilst du die zu flechtende Haarpartie nämlich nicht in drei, sondern in vier Strähnen ab. Dadurch entsteht am Ende ein komplett anderes Muster als beim französischen Zopf. Teile deine Haare zunächst in zwei gleichbreite Strähnen auf.
- Im zweiten Schritt unterteilst du die linke Haarsträhne in eine dünnere und eine dickere und legst die dünne Strähne an die Innenseite der rechten Strähne.
- Auf der anderen Seite machst du genau das Gleiche: Du teilst eine dünnere Strähne ab und legst diese innen an der linken Strähne an. Dieses Prinzip wiederholst du nun so lange, bis alle Haare in den Fischgrätenzopf eingearbeitet sind.
Boxer Braids: Holländischen Zopf flechten
Auch sie sehen kompliziert aus, sind aber ganz einfach: Dutch Braids, auch als holländischer Zopf oder Boxer Braids bekannt. Was den Flecht-Look so besonders macht? Der Zopf ähnelt in der Technik zwar dem französischen Zopf, jedoch werden beim holländischen Zopf die Haare nach unten in den Zopf dazugenommen und nicht Strähne für Strähne übereinandergelegt. Das Ergebnis: Ein Effekt, als wäre der Zopf bereits fertig geflochten auf deinen Kopf gelegt worden. Für einen besonders festen Halt solltest du dein Haar entweder direkt nach dem Waschen flechten, wenn es noch leicht feucht ist oder vor dem Flechten etwas Haarschaum in deine Haare geben.
- Kämme deine Haare nach hinten. Mithilfe eines Kamms kannst du nun einen Mittelscheitel ziehen und die beiden Partien nun in jeweils drei Strähnen unterteilen.
- Beginne mit dem Flechten an der Stirn und nimm nach und nach Strähnen vom Deckhaar hinzu. So weiterflechten, bis das gesamte Haar verflochten ist und der Zopf im Nacken endet.
- Nun weiter bis zu den Haarspitzen und mit einem Haargummi fixieren. Fertig sind deine Dutch Braids. Wem das zu kompliziert ist, der kann auch erst einmal mit einem großen Zopf anfangen. Profis können ihre Haare in kleinere Partien abteilen und so noch mehr holländische Zöpfe flechten.
Cornrows flechten
Wer es luftig und lässig mag, für den kommen in Sachen Zöpfe flechten auch angesagte Cornrows infrage, die traditionell ganz fein und ganz nah an der Kopfhaut geflochten werden. Doch auch bei dieser Variante des Flechtens sind dir stylingtechnisch natürlich keine Grenzen gesetzt – ganz egal, ob du mehrere Zöpfe flechten möchtest oder nur einen einzelnen Braid an der Seite bevorzugst.
Auch für die Cornrow-Variante beginnst du mit drei gleich großen Haarsträhnen und nimmst beim Zöpfeflechten immer wieder eine neue Haarsträhne hinzu – nur dieses Mal teilst du die Haarsträhne nicht so grob ab wie beim Bauernzopf, sondern eher im XS-Format. Ansonsten werden Cornrows nach dem gleichen Prinzip wie der französische Zopf geflochten, mit dem Unterschied, dass du mehrere so genannte „Braids“ (schmale an die Kopfhaut geflochtene Zöpfe) nebeneinander setzt.
Trend mit traditionellen Wurzeln
Wusstest du, dass Stars wie Kim Kardashian und ihre Schwestern mit diesen Haarstylings traditionelle Frisuren aus afrikanischen und indigenen Kulturkreisen zu einem Trend der westlichen Welt gemacht haben? Denn Braids, Cornrows und viele andere Flechtfrisuren sind schon immer ein wichtiger Bestandteil der Schwarzen Kultur gewesen und symbolisierten dort oftmals die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe oder den gesellschaftlichen Stand der jeweiligen Person. Wenn du dich als weiße Person dazu entscheidest, dir Conrows flechten zu lassen, solltest du dich also vorher etwas genauer mit dem Thema der kulturellen Aneignung auseinandersetzen.
Und, schon am Haare flechten? Aber nicht verzweifeln, wenn es nicht beim ersten Mal klappt. Es muss nicht immer gleich ein Gretchenzopf oder ein Fischgrätenzopf sein – auch ein zum Dutt gedrehter Zopf oder zwei einfache Zöpfe können entzücken. Denn Zöpfe zu flechten, kommt niemals aus der Mode!
Egal, ob französischer, Bauern- oder Fischgrätenzopf – Flechtfrisuren sind ein echter Hingucker und garantieren dir immer einen großen Auftritt. Lass dich von unseren schönsten Styles inspirieren:
Bildquelle: Imago Images/Runway Manhattan