Hast Du Probleme mit Spliss? Dann solltest Du es vielleicht mal mit der Velaterapia, auch Candle Cutting genannt, versuchen. Diese Haarpflege-Methode hat es definitiv in sich und fackelt wortwörtlich nicht lange mit dem Problem. Die Haarspalterei wird nämlich kurzerhand einfach weggebrannt. Wie das Ganze funktioniert und ob die Haare dabei auch wirklich keinen Schaden nehmen, verraten wir Dir hier.
Irgend etwas muss dran sein an dieser Verbrennungsmethode. Wenn nämlich sogar Victoria's-Secret-Engel Alessandra Ambrosio auf Velaterapia als Anti-Spliss-Treatment schwört, dann werden wir hellhörig. Das Topmodel würde ihre Traumhaare schließlich garantiert keinem Feuer aussetzen, wenn diese dadurch nur in einen verkümmerten, verkohlten Haarhaufen verwandelt würden. Das geschieht bei der feurigen Velaterapia natürlich auf keinen Fall.
In Brasilien schwören nicht nur Models, sondern auch viele andere Frauen auf die Splissentfernung mit Hilfe von Feuer. Vorab sei gewarnt: Die Prozedur sollte man keinesfalls zu Hause in Eigenregie ausprobieren, denn dann kann durchaus ein Schaden an den Haaren entstehen. Lässt man allerdings einen Profi im Friseursalon ran, der weiß, wie man mit dem Feuer spielt, kann das Ergebnis wirklich begeistern.
Velaterapia: So wirkt Feuer gegen Spliss
Die Möglichkeit, einen Splissschnitt mit einer Zwirbelmethode durchzuführen, haben wir Dir ja schon mal gezeigt. Die Velaterapia funktioniert im Prinzip auf eine ähnliche Weise, allerdings um einiges schneller. Die gespaltenen Haarenden werden mit einer Flamme abgebrannt und das Haar somit auch versiegelt, damit kein neuer Spliss entstehen kann. Genauer gesagt geht der Friseur wie folgt vor:
- Die trockenen Haare werden gut durchgebürstet, sodass alle Haare entwirrt sind und ordentlich liegen.
- Dann teilt er die Haare in verschiedene Schichten auf, sodass er wirklich an alle Haare für die feurige Behandlung herankommt.
- Eine einzelne Strähne nimmt der Friseur jetzt in die Hand und zwirbelt sie so lange, bis kleine, splissige Haarenden deutlich herausstehen.
- Nun nimmt er eine brennende Kerzen, hält sie unter die Strähne und fährt von den Spitzen bis etwa zur Hälfte der Haarlänge mit der Flamme entlang. Dabei brennen die sichtbaren Spitzen ab.
- Danach schneidet er gegebenenfalls mit einer Schere nochmal feine Überbleibsel des „Brands“ ab.
- Abschließend werden die Haare gewaschen und geföhnt.
Fertig ist die splissfreie, gesunde Mähne! Haare lassen? Nur minimal. Deshalb eignet sich die Velaterapia auch prima für Frauen, die gerade dabei sind, sich ihre Haare lang zu züchten und die daher nur ungern etwas von ihrer Länge verlieren würden. Klingt doch eigentlich zu schön, um wahr zu sein, oder?
Leider hat die Velaterapia auch ein paar Nachteile. Da wäre zum einen das gewöhnungsbedürftige Prozedere selbst: Wer eh schon Angst davor hat, dass der Friseur einem die Frisur ruiniert, der wird beim Anblick der vom Feuer verbrannten Haarspitzen und dem angeschmorten Geruch sicher nicht begeistert sein, sondern panisch vom Stuhl aufspringen. Hier heißt es: Nerven bewahren! Es mag schlimm aussehen, soll aber wirklich helfen. Schließlich geht es nur dem Spliss an den Kragen. Ist man von der Candle-Cutting-Methode überzeugt, schreckt dann höchstens noch der Preis ab: Je nach Salon, Haarlänge und entsprechendem Aufwand liegen die Kosten zwischen 150 und 300 Euro. Für ein dauerhaft schönes Ergebnis sollte man die Velaterapia übrigens alle drei bis vier Monate wiederholen. Ob es einem das Wert ist, muss wohl jeder für sich entscheiden.
Video: So sieht eine Velaterapia aus
Bildquelle: iStock/lisomiib