Spliss ist ein haariges Grauen, das sich nur auf eine Art wirksam behandeln lässt: Man entfernt es. Doch keine Angst, Spliss ist kein Grund, dass deine komplette Mähne dran glauben muss. Statt einer Kurzhaarfrisur kann man es auch mal mit dem sogenannten Splissschnitt, auch als Spliss Cut bekannt, probieren. Wie du Spliss selber schneiden kannst, erklären wir dir hier.
Warum habe ich so viel Spliss?
Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass man mit trockenen, spröden und brüchigen Haaren zu kämpfen hat, neigen genau diese auch noch dazu, Spliss zu entwickeln. Schuld an dieser Haarspalterei ist in den meisten Fällen, wie so oft, die falsche Pflege. Wer sich nicht regelmäßig beim Friseur die Spitzen schneiden lässt, auf Hitzeschutz verzichtet und gleichzeitig oft das Glätteisen, den Lockenstab oder den Föhn benutzt, der ist besonders Anfällig für diese „Haarkrankheit“. Warum? Weil die Haare schlichtweg austrocknen und sich an den Enden spalten. Hinzu kommt aber auch noch die genetische Veranlagung. Es ist also nicht immer gleich deine Schuld, wenn du von Spliss geplagt wirst.
Diese Faktoren begünstigen Spliss:
- unzureichende Pflege (Haarkuren)
- kein Hitzeschutz
- ausgiebiges Stylen mit Hitze (Föhn, Glätteisen, Lockenstab)
- Haare colorieren
- Reibung (auf Kleidung)
Kann Spliss repariert werden?
Die ernüchternde Antwort lautet: Nein. Beginnen die Haare erst einmal, sich zu spalten, dann kann selbst der beste Conditioner oder die vielversprechendste Haarkur gegen Spliss nur noch wenig bewirken. Einfach so „zusammenkleben“ kann man die entzweiten Enden dann leider doch nicht. Doch muss deswegen gleich die komplette Frisur ruiniert sein? Nein! Neben den Tipps gegen Spliss, die wir dir schon verraten haben, gibt es auch noch ein weiteres Mittel, um dem Problem den Garaus zu machen: Einen speziellen Splissschnitt, mit dem du kaputte Spitzen einfach wegschneiden kannst.
Was versteht man unter einem Splissschnitt?
Das Prinzip eines Splissschnittes ist denkbar einfach: Warum mehr, als nur den Spliss von den Haaren abschneiden? Das freut natürlich diejenigen, die eigentlich gerade dabei sind, sich eine lange Mähne heranzuzüchten und dann vom Spliss hinterhältig heimgesucht werden. Mit dem Splissschnitt muss man sich nicht gleich von einem ganzen Stück seiner Haare trennen, sondern nur von den kurzen Teilen, die vom Spliss befallen sind. Das kann natürlich je nach Einzelfall mal mehr, mal weniger Haarverlust bedeuten.
Spliss schneiden lassen kannst du dir beim Friseur, zum Beispiel mit einer heißen Schere. Dank dieser werden die splissigen Haarenden nicht nur abgeschnitten, sondern auch versiegelt, damit sich der Spliss nicht wieder ausprägen und nach oben fressen kann. Wer also eh alle vier bis sechs Wochen zum Friseur geht, kann sich neben dem Spitzenschneiden gleich komplett den Spliss entfernen lassen. So oft sollte man sich der „Reinigung“ von den kaputten Haaren nämlich auch unterziehen. Die Kosten liegen grob bei etwa 10 bis 30 Euro. Ist dir das zu viel, kannst du einen Splissschnitt alternativ auch mal zu Hause in Eigenregie ausprobieren.
Spliss schneiden: Das brauchst du
Um Spliss selber schneiden zu können, benötigst du nur wenige Utensilien, von denen du die meisten sicherlich schon zu Hause hast:
- eine Schere (Wichtig: Nimm nicht irgendeine x-beliebige Küchenschere, sondern eine richtige Haarschneide-Schere, die du zum Beispiel im Friseurbedarf oder online kaufen kannst. Diese drückt die Haare nicht nur ab und sorgt so für erneuten Spliss, sondern schneidet sie sauber durch.)
- eine Haarbürste oder einen Kamm
- ein großes Handtuch oder einen Friseur-Umhang
- ein paar Haarklammern
- Tageslicht
- Zeit und Geduld!
Wie macht man einen Splissschnitt?
Schritt 1: Setz dich ans Fenster oder eine andere, helle Lichtquelle und häng dir das Handtuch oder den Umhang um die Schultern. So bekommt deine Kleidung anschließend keine Härchen ab.
Schritt 2: Nun bürstest oder kämmst du deine Haare erst mal durch und ziehst dir einen Scheitel, so wie du ihn immer trägst
Schritt 3: Anschließend steckst du dir dein Deckhaar und die mittlere Haarpartie mit ein paar Haarklammern nach oben, sodass du an die unterste Haarschicht gelangst.
Schritt 4: Hier schnappst du dir jetzt etwa zwei Zentimeter breite Strähnen, von denen du den Spliss schneidest. Das kannst du auf zwei unterschiedliche Weisen machen:
- Durch Zwirbeln: Drehe die Strähne so ein, dass sich ein fester Strang ergibt. Achte jedoch darauf, die Haare nicht zu stark zu zwirbeln, um Strukturschäden zu vermeiden. Bei der fertigen Strähne siehst du nun winzige Härchen herausstehen. Überprüfe nun ganz genau, wo du Spliss erkennen kannst und schneide ihn ab. Fange am besten oben an und arbeite dich mit der Schere langsam nach unten hin zu den Spitzen.
- Durch eine 3-Finger-Methode: Lege den Mittelfinger unter die Strähne und halte sie seitlich mit Zeige- und Ringfinger fest. Auch so siehst du nun, welche Haare aus der Strähne herausstehen und kannst genau überprüfen, ob es hier Spliss zum Abschneiden gibt. Auf diese Weise kannst du dich ebenfalls von oben nach unten arbeiten.
Schritt 5: Überprüfe abschließend, ob du auch alle Spitzen am Ende deiner Mähne erwischt hast. Gegebenenfalls musst du den Spliss hier nochmal rundherum gerade abschneiden.
Die ganze Prozedur kann eine Weile dauern, weshalb du dir genügend Zeit nehmen solltest und den Splissschnitt zum Beispiel am Wochenende in aller Ruhe machst. Von 30 Minuten bis zu einer Stunde bist du mit deinen Haare beschäftigt. Je nach Haarlänge kann es auch noch zeitaufwendiger werden.
Spliss bekämpfen: 4 effektive Tipps
Damit du nicht ständig zur Schere greifen musst, haben wir in unserem Video vier wirksame Tipps für dich, wie du deine Haare dauerhaft gesund hältst:
Mit einem Splissschnitt kannst du also gezielt gegen die Haarschäden vorgehen. Auch, wenn das Ganze natürlich etwas aufwendig ist, lohnt es sich, wenn man nicht gleich mehrere Zentimeter Haare einbüßen will. Mehr Tipps zum Haare selber schneiden findest du bei uns!
Bildquelle: Unsplash / Jenna Anderson