Wir alle haben es schon mal getan: Mit nassen Haaren schlafen. Wenn man nach Feierabend noch schnell duscht, ehe man müde ins Bett fällt, hat man eben manchmal keine Lust, nochmal den Föhn anzuschmeißen. Man möchte den Nachbarn mit dem lauten Gerät ja auch nicht auf die Nerven gehen. Doch immer wieder hört man, dass es für die Haare gar nicht so gut sein soll, wenn sie beim Schlafen noch feucht sind. Was ist wirklich dran?
Im Sommer gibt es nichts Besseres, als eine kleine Abkühlung hier und da. Mit frisch gewaschenen, feuchten Haaren einzuschlafen, kann bei einem Hitzestau in der Wohnung eine wahre Wohltat sein. Zudem ist es auch eine Zeitersparnis, wenn die Haare einfach über Nacht trocknen. So lässt man ja schließlich auch die Hitze weg, die das Föhnen verursacht hätte. Klingt doch eigentlich nach einer sinnvollen Maßnahme! Oder?
Mit nassen Haaren schlafen: Das ist dran an den Warnungen
Wahr:
- Nasse Haare sind sehr empfindlich. Durch die Feuchtigkeit wird jedes einzelne Härchen weich, die Struktur nimmt schneller Schaden. Wer sich nachts also mit feuchter Mähne hin- und herwälzt, der zerrt an den Haaren und kann damit Haarbruch und Spliss verursachen.
- Durch die Reibung der feuchten Haare am Kissen und dem folgenden Zerzausen eben jener, kannst Du Dir leider sicher sein, dass Du morgens mit einer 1-A-Moppfrisur aufwachst. Dann heißt es: Widerspenstigen Frizz bekämpfen.
- Und noch ein Frisurenfail, vor dem zu Recht gewarnt wird: Wenn Du die ganze Nacht nur auf einer Seite Deines Kopfes liegst, dann drückst Du Deine Haare an dieser Stelle platt, während sie auf der anderen Seite fröhlich abstehen können. Der Schreck beim Blick in den Spiegel am nächsten Morgen ist garantiert. Und so hat man durch das abendliche Weglassen des Föhnens nicht mal wirklich Zeit gespart, sondern muss diese morgens für den Extra-Aufwand beim Styling wieder drauflegen.
Falsch:
- Haarausfall wird entgegen einiger Behauptungen durch das Schlafen mit nassen Haaren nicht begünstigt.
- Eine Erkältung wird übrigens auch nicht durch den feuchten Schopf hervorgerufen – zumindest nicht direkt. Die Nässe kann das Immunsystem aber durchaus schwächen, nämlich dann, wenn wir durch die Verdunstung anfangen, zu frieren.
Unterm Strich kann man also sagen: Mit nassen Haaren schlafen ist keine gute Idee. Wenn es mal wirklich nicht anders geht, dann sollten sie wenigstens vorher durchgekämmt werden, um fiesen Verknotungen vorzubeugen. Zudem kann man ein Leave-in-Produkt verwenden, so werden sie immerhin noch über Nacht gepflegt. Auch ein lockerer Zopf, gern auch geflochten (schöne Wellen am Morgen!), kann helfen, um die negativen Auswirkungen des Schlafens mit nassen Haaren zu mindern.
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