Arganöl ist ein kostbarer Rohstoff und ein kosmetischer Alleskönner: Es ist vielseitig einsetzbar und kann für viele Haarprobleme eine Lösung sein. Ob als regelmäßige Haarpflege nach dem Waschen oder als SOS-Intensivkur zwischendurch, das Naturprodukt kann Haarkuren und Leave-In-Conditioner mit schädlichen Zusatzstoffen ersetzen. Wir zeigen dir, wie du es richtig anwendest und welches Arganöl das beste für Haare ist.
Woher kommt Arganöl?
Arganöl kommt aus Marokko, wo es aus den Früchten des Arganbaums, auch als Arganie bekannt, gewonnen wird. In seinem Ursprungsland wird Arganöl bereits seit Jahrhunderten für seine kosmetische Wirkung und auch als Speiseöl geschätzt. Allerdings wächst der Arganbaum nur in bestimmten Gebieten Marokkos und ist inzwischen vom Aussterben bedroht. Versuche, die Pflanze zu kultivieren, schlugen bislang fehl.
Warum ist Arganöl so teuer?
Da es so selten ist, zählt Arganöl zu den teuersten Ölen überhaupt. Hinzu kommt, dass das Arganöl traditionell von Hand gepresst wird: Um einen Liter Arganöl zu erhalten, müssen ganze 30 Kilogramm Samen ausgepresst werden! Arganöl schimmert in einem schönen Goldton.
Doch nicht nur die Farbe ist golden, auch der Preis hat es in sich: Arganöl hierzulande bei etwa 45 Euro pro Liter aufwärts. Bei Schleuderpreisen solltest du misstrauisch werden, denn die aufwendige Herstellung und seine Seltenheit rechtfertigen den Preis durchaus. In der Regel handelt es sich bei sehr günstigen Produkten um Öl-Mischungen, die nur einen kleinen Anteil an Arganöl haben.
Wie wirkt Arganöl auf die Haare?
Aus kosmetischer Sicht ist Arganöl vor allem aufgrund seiner Inhaltsstoffe so wertvoll: Es hat einen besonders hohen Anteil an natürlichen Antioxidantien und besteht zu mehr als 80 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren. Deshalb eignet sich Arganöl sogar in Reinform zur Haarpflege. Es unterstützt deine Haare dabei, sich vom Stylingstress zu erholen und repariert Haarschäden – ganz nebenbei sorgt das Beautywunder auch noch für einen natürlichen Look. Du hast gereizte, juckende Kopfhaut? Dann solltest du Arganöl zu deinem besten Beauty-Freund machen: Es stärkt die Haarwurzeln, schützt vor dünnen und fettigen Haaren und beugt der Schuppenbildung vor.
Um deine Haare mit Arganöl zu pflegen, musst du die zunächst waschen. Auch dabei kann man einige Fehler machen:
Arganöl als Leave-In-Kur anwenden
Arganöl ist ein guter natürlicher Ersatz für Leave-In-Produkte mit chemischen Zusätzen. Es sorgt für einen natürlichen, gesunden Glanz, macht deine Haare geschmeidig, weich und leichter zu stylen. So geht's:
- Wasche deine Haare mit Shampoo und Conditioner. Trockne sie anschließend sanft mit einem Handtuch.
- Verreibe wenige Tropfen Arganöl zwischen deinen Händen und massiere es ins handtuchtrockene Haar ein.
- Kämme deine Haare anschließend mit einer Wet Brush, damit sich das Aragnöl optimal im Haar verteilt.
Um den Effekt zu verstärken, kannst du deine Haare nach jeder Wäsche mit Arganöl verwöhnen.
Arganöl als Haarkur anwenden
Deine Haare sind stark beansprucht und schreien nach einer nachhaltigen Wiedergutmachung der letzten Stylingattacken? Kein Problem: Mit einer Arganöl-Intensivkur gibst du deiner Mähne genau das, was sie wirklich braucht. Und so geht's:
- Wasche deine Haare mit Shampoo und Conditioner. Trockne sie anschließend sanft mit einem Handtuch.
- Massiere je nach Haarlänge 2-3 TL Arganöl ins feuchte Haar ein. Verteile das Öl vor allem in den Spitzen und weniger auf der Kopfhaut.
- Wickle deine Haare anschließend in einen Handtuch-Turban. Die Wärme verstärkt nochmal die Pflegewirkung.
- Lass das Arganöl mindestens 30 Minuten einwirken.
- Nach dieser Einwirkzeit spülst du die Haare gründlich mit lauwarmem Wasser aus und lässt sie am besten an der Luft trocknen.
Tipp: Einen Extrakick bekommt die Haarkur mit Arganöl, wenn du das Öl zuvor leicht erwärmst: Es sollte sich auf der Haut angenehm warm, aber nicht heiß anfühlen.
Welches Arganöl ist das beste für Haare?
Um das perfekte Arganöl für deine Haare zu finden, solltest du beachten, dass es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Sorten gibt. Das nussige Speiseöl ist natives Arganöl, das aus gerösteten Argankernen gepresst wird. Arganöl zur kosmetischen Verwendung wird hingegen aus den ungerösteten Kernen gewonnen und ist, im Gegensatz zur Speiseölvariante, fast geruchlos. Zur Anwendung auf Haut und Haaren ist also letztere Arganöl-Variante am besten geeignet. Da du für die regelmäßige Verwendung auf den Haaren etwas mehr Öl benötigst als für die Gesichtspflege, ist auch der Preis ein entscheidender Faktor. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat hier das Naissance Arganöl in der vergleichbar großen 250ml-Flasche:
Für die Anwendung als Leave-In-Kur sind Pipetten-Flaschen am besten, da du so vermeidest, so viel Arganöl zu verwenden, dass deine Haare fettig werden. Hier empfehlen wir dir das Kanzy Arganöl, das zwar etwas teurer ist als das von Naissance, aber mit Dosierpipette und Spitzenbewertungen punktet:
Deine Haare sollen schön geschmeidig, aber auch voluminös sein? Mit Arganöl und diesen Tipps geht beides:
Bildquelle: Unsplash/Ali Pazani