Wer eine Alternative zu chemischen Haarfarben sucht, greift zu Pflanzenhaarfarbe. Ob Goldblond, Schokobraun, Feuerrot oder Kastanie – die natürlichen Färbemittel haben ihr staubiges Öko-Image längst abgelegt und stehen ihren chemischen Pendants mittlerweile in nichts nach. Aber welche Farben gibt es und worauf sollte man beim Kauf achten? Und kann ich mir die Haare damit auch selbst färben? Wir zeigen dir, wie die natürliche Coloration ganz einfach gelingt und was es zu beachten gilt!
Pflanzenhaarfarbe vs. chemische Färbemittel
Ob beim Friseur oder als DIY-Projekt zuhause: Wer sich die Haare färben will, hat nicht nur die Qual der Wahl beim Thema Haarfarbe, sondern steht auch vor der großen Entscheidung, ob zum klassisch chemischen Färbemittel oder der alternativen Pflanzenhaarfarbe gegriffen werden soll. Was spricht für die eine, was für die andere Farbbehandlung?
Honigblond, Walnussbraun oder Hibiskusrot – mit Pflanzenhaarfarbe sind mittlerweile nahezu alle Töne möglich. Die Ausgangshaarfarbe ist dabei aber von entscheidender Bedeutung: Denn während chemische Haarfarben die Struktur des Haares öffnen, den natürlichen Farbton entziehen und künstliche Farbpigmente einlagern, legt sich Pflanzenhaarfarbe nur um die Schuppenschicht der Haare herum. Deine Naturhaarfarbe (oder die zuvor chemisch gefärbte) wird immer etwas durchschimmern. So wird auch graues Haar zwar kaschiert, aber immer etwas heller glänzen als die anderen Haare. Es handelt sich also um eine semi-permanente Coloration, die deinem Haar sogar mehr Volumen und einen natürlichen, gesunden Glanz verleiht.
Ein weiterer Vorteil von Pflanzenhaarfarbe ist, dass sie anders als chemische Produkte, nicht die Gefahr starker Kontaktreaktionen wie Hautausschläge, Juckreize und Haarschäden mit sich bringen, die in der Folge zu mitunter schweren Allergien führen können. Auch die Umwelt wird durch Pflanzenhaarfarbe – im Gegensatz zu oxidativen Haarfärbemitteln – kaum belastet, da die Produkte alle der Natur entstammen.
Folgende Ergebnisse kannst du mit Pflanzenfarbe erzielen:
- Ton in Ton Färbungen
- (Farblose) Glossings
- dunklere Farbergebnisse – diese nehmen jedoch viel Zeit und Farbe in Anspruch
- leichtes Kaschieren grauer Haare
Für diese Färbungen musst du weiterhin zur chemischen Coloration greifen:
- Hellerfärbungen und Bleichen sind mit Pflanzenhaarfarbe nicht möglich
- 100-prozentige Grauhaarabdeckung
Wer also weiterhin nicht auf seine hellen Babylights oder Balayage-Strähnchen verzichten möchte, muss weiterhin zur altbewährten Haarfarbe greifen.
Augen auf beim Pflanzenhaarfarbe-Kauf!
Was sich in der Nahrungsmittelindustrie bereits seit Jahren abzeichnet, setzt sich auch in der Kosmetik fort: Ein natürlicher Lebensstil ist in und dieser hört nicht bei der Ernährung auf. Gesunde, biologische und vor allem nachhaltige Inhaltsstoffe werden bei Make-up und Pflegeprodukten immer wichtiger. Aus genau diesem Grund findet man Pflanzenhaarfarbe auch nicht mehr nur allein beim Friseur oder in Reformhäusern. In immer mehr Regalen der Drogeriemärkte wird sie zur ernstzunehmenden Konkurrenz für chemische Haarfarben.
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Aber Achtung: Wo Natur drauf steht, muss nicht immer gleich Natur drin sein. Immer mehr Hersteller führen Verbraucher in die Irre, indem sie entweder ihre Produktverpackungen nach „Natur pur“ aussehen lassen oder Begriffe wie „pflanzlich“ und „natürlich“ bei ihren Produktnamen verwenden. Diese sind jedoch meist alle rein chemische Haarfarben.
Beim Kauf von Pflanzenhaarfarbe solltest du immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Ist hier entweder „Lawsonia Inermis“ (Henna) oder „Indigofera Tinctoria“ (Indigo) enthalten, handelt es sich wirklich um ein natürliches Produkt. Bist du dir trotzdem unsicher, kannst du auf Nummer sicher gehen, indem du zertifizierte Naturprodukte kaufst.
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So einfach geht Haare selbst färben
Bevor es so richtig losgeht mit der Verschönerung deiner Haare, solltest du checken, ob du alle Utensilien im Haus hast, die du für das Haare selbst färben benötigen wirst.
Was du für das Färben mit Pflanzenhaarfarbe benötigst:
- Pflanzenhaarfarbe deiner Wahl
- Farbschale und Färbepinsel*
- ein Friseurumhang oder ein altes Handtuch
- einen Kamm oder Stilkamm mit Spitze* zum Abteilen
Ist alles da, kannst du mit deinem DIY-Projekt auch schon direkt loslegen.
Komplettfärbung - Schritt für Schritt
Schritt 1: Zuerst solltest du dein Haar mit einem milden Reinigungs-Shampoo oder einem anderen, das möglichst keine Silikone enthält, waschen. Zwar sorgen Silikone für einen wunderschönen Glanz, doch da sie sich um das Haar legen, erschweren sie die Aufnahme der Pflanzenhaarfarbe.
Schritt 2: Mit einem Friseurumhang oder einem alten Handtuch um den Schultern kannst du deine Kleidung vor Farbspritzern schützen. Handschuhe schützen deine Hände vor der Pflanzenhaarfarbe. Wie auch bei einer herkömmlichen Färbung, solltest du aufpassen, dass auch deine Umgebung möglichst wenig Farbe abbekommt.
Schritt 3: Bevor es richtig losgeht, solltest du deine Haare mit einem Kreuzscheitel in vier Partien aufteilen. Diese werden im weiteren Verlauf nach und nach bearbeitet.
Schritt 4: Das Anmischen der Pflanzenhaarfarbe verläuft ähnlich wie bei chemischer Farbe. Du findest die Angaben dazu auf der Verpackung deiner Naturfarbe. Meist werden 1 Teil Mischpulver und 3 Teile siedendes Wasser miteinander vermengt. Bevor du die entstandene Creme aufträgst, solltest du sie etwas abkühlen lassen, damit du dich nicht verbrennst.
Kleiner Tipp: Für ein intensiveres Farbergebnis kannst du statt des Wassers schwarzen Tee oder Rotwein nutzen.
Schritt 5: Ist der Farbbrei abgekühlt, beginnst du an der hinteren Partie rechts mit dem Haare färben. Stell dir dabei deine Haarpartie als Kuchenform vor, an deren Spitze du mit dem Auftragen der Farbe startest. Pinsel die Pflanzenhaarfarbe von beiden Seite auf jede Strähne und arbeite dich von oben nach unten. Diesen Schritt wiederholst du bei allen anderen Partien und gehst dabei im Uhrzeigersinn vor.
Schritt 6: Sind die Ansätze bearbeitet, kannst du die restliche Farbcreme in die Längen geben. Arbeite sie sorgfältig ein und kämme deine Längen mit einem groben Kamm etwas durch, um sicherzustellen, dass alle Haare etwas Farbe abbekommen haben.
Schritt 7: Nun heißt es Warten! Und das dauert beim Färben mit Pflanzenhaarfarbe etwas länger als bei herkömmlicher Farbe. Die genaue Einwirkzeit entnimmst du am besten der Anleitung. Auf bis zu 120 Minuten für ein sattes Dunkelbraun musst du dich einstellen, dezentere Farbreflexe brauchen aber nicht so lange.
Schritt 8: Nach Ablaufen der Einwirkzeit die Masse einfach mit lauwarmem Wasser ausspülen – nicht mit Shampoo auswaschen und in den nächsten 24 Stunden möglichst auf eine Shampoo-Wäsche und Stylingprodukte verzichten, damit die Pflanzenhaarfarbe besser im Haar fixiert wird.
Glossings mit Henna
Wenn du deinem Haar einfach etwas Glanz verleihen möchtest, ist Henna-Neutral das perfekte Produkt für dich. Es umschließt das Haar als Anti-Spliss-Schutz und gibt neben schönem Glanz auch spürbar griffiges Volumen. Henna-Fans schwören auf dieses Produkt, wenn es um die Stärkung der Haarpracht geht. Ganz nebenbei sorgt die Farbe auf natürlicher Basis – ganz im Gegenteil zur oxidativen Coloration – für eine gesunde Kopfhaut.
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Natürliche Pflege für nach dem Färben
Natürlich sollte auch Haar, das mit Pflanzenhaarfarbe behandelt wurde, gut gepflegt werden. Zwar handelt es sich nicht um einen chemischen Prozess, der deine Haarstruktur beansprucht oder sogar beschädigt, allerdings sollte für eine längere Haltbarkeit und Leuchtkraft der Nuancen, zu geeigneter Pflege gegriffen werden.
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Bildquelle: Getty Images/ Galina Zhigalova, Clari Massimiliano