Warum in den Friseursalon gehen und teures Geld bezahlen, wenn Haare selbst färben so einfach ist? Ganz egal ob Schokobraun, Platinblond oder Granatrot: Wir erklären dir, wie du dir ganz unkompliziert selbst deine Wunschhaarfarbe zaubern kannst.
- 1.Haare selber färben: Die Vorbereitung
- 2.Die Qual der (Farb-)Wahl
- 2.1.Welcher Farbton steht dir?
- 2.2.Achte auf die Inhaltsstoffe
- 2.3.Kann man Haarfarbe selber machen?
- 3.Das benötigst du zum Haarefärben
- 4.Anleitung: Haare selbst färben
- 4.1.1. Haare tiefenreinigen
- 4.2.2. Auf nassem oder trockenem Haar?
- 4.3.3. Die Haut schützen
- 4.4.4. Farbe anmischen
- 4.5.5. Wo sollte man anfangen, die Farbe aufzutragen?
- 4.6.6. Haare durchkneten
- 4.7.7. Farbe einwirken lassen
- 4.8.8. Haarkur auftragen
- 5.Die Pflege nach dem Haare färben
Haare selber färben: Die Vorbereitung
Bevor du deine Haare überhaupt selbst färben kannst, muss deine Haarpracht auf die Coloration vorbereitet werden. Denn nur auf gepflegtem Haar mit glatt anliegender Schuppenschicht kann ein optimales Färbeergebnis erzielt werden. Möglichst schon ein paar Wochen vor dem Färben solltest du deine Haare daher mit einem intensiven Pflegeprogramm verwöhnen, damit deine Haarstruktur aufgebaut ist. Conditioner und Aufbaukuren helfen dabei, die Struktur zu verbessern. Spitzen schneiden lassen oder selbst schneiden ist empfehlenswert, denn auf splissigem, brüchigem oder angegriffenem Haar kann der Farbton deiner Wahl schon einmal anders aussehen als gewünscht. Das sind jedoch alles nur Empfehlungen und keine Pflicht vor dem Färben.
Die Qual der (Farb-)Wahl
Welcher Farbton steht dir?
Bevor es mit dem Färben losgehen kann, brauchst du natürlich zunächst einmal die richtige Coloration. Doch da es im Drogeriemarkt oder Friseurfachhandel mittlerweile so viel Auswahl gibt, dass es schwierig ist, den Überblick zu behalten, ist der Griff zur richtigen Farbe gar nicht so einfach. Du wolltest schon immer eine Blondine sein? Schwarze Haare unterstützen deinen Style? Oder möchtest du gerne einmal etwas Neues ausprobieren wie ein wildes Rot oder andere knallige Farbtöne? Frag doch deine Freunde und Freundinnen, welche Farbe dir stehen und deinen Charakter unterstreichen könnte. Manchmal sehen uns unsere Freunde und Freundinnen aus einem ganz anderen Blickwinkel, der dir vielleicht zu deiner neuen Traumhaarfarbe verhilft.
Entscheidest du dich, deine Haare in bunten Farben zu färben, gibt es ein paar Sachen, die du zusätzlich beachten solltest.
Achte auf die Inhaltsstoffe
Aber nicht nur die Farbe, sondern auch die Inhaltsstoffe sind bei der Wahl der richtigen Coloration entscheidend. Färbungen ohne Ammoniak schonen Haare und Kopfhaut, pflegen das Haar zusätzlich durch ein Schutzserum und duften angenehmer. Egal ob mit oder ohne Ammoniak: Die Farbe hält jedoch immer etwa gleich lang. Wenn du dich für ein Produkt entschieden hast, solltest du zunächst noch eine Allergie gegen die Coloration ausschließen. Dafür trägst du einen Tag vor der Anwendung einen kleinen Klecks des Färbemittels an einer unauffälligen Hautstelle, zum Beispiel am Nacken, auf und testest so, ob eventuelle Rötungen oder Juckreiz auftreten. Erst wenn sich eine Allergie ausschließen lässt, solltest du damit beginnen, deine Haare selber zu färben.
Kann man Haarfarbe selber machen?
Tatsächlich kannst du dir Haarfarbe sogar selbst zusammenmischen. Zumindest kannst du mit Hausmitteln deine Haare einfach aufhellen. Dafür benötigst du 1-3 Päckchen Backpulver oder reines Natron, das du mit Wasser mischst. Trag es auf die Haare auf und lass das Gemisch mit einem Handtuch um den Kopf knapp eine Stunde einwirken. Zum Aufhellen geht übrigens auch frisch gepresster Zitronensaft. Je nach gewünschter Helligkeit kannst du ihn entweder pur aufs Haar geben oder mit Wasser mischen. Auch das lässt du mit einem Handtuch eine Stunde einwirken.
- Rot: Rote Haare kannst du dir zuhause nicht selber färben, aber du kannst mit einem Gemisch aus Rote-Beete-Saft und Honig einen rötlichen Schimmer zaubern. Die Mischung solltest du mit Handtuch ungefähr 4 Stunden einwirken lassen.
- Braun: Um einen braunen Schimmer in dein Haar zu zaubern, kannst du Walnussblätter für 30 Minuten kochen und mit warmem Wasser anrühren. Lass das Ganze ungefähr 45 Minuten einwirken.
Das benötigst du zum Haarefärben
Fast alles, was du benötigst, um dein Haar selber färben zu können, findest du in der Colorationspackung. Dazu gehören in der Regel Handschuhe, selbstverständlich alle Substanzen für die Haarfarbe und oftmals auch eine Kur für die Nachbehandlung. Die meisten Färbemittel kannst du unkompliziert anmischen und anschließend mit einem Applikator auftragen, bei Bedarf ist jedoch manchmal auch ein Pinsel in der Packung. Zusätzlich benötigst du einen Stilkamm, um beim Färben einzelne Haarpartien abzutrennen.
Damit es noch einfacher wird, deine Haare selber zu färben, kannst du dir dieses Set von Amazon besorgen, das Pinsel, Färbeschale, Handschuhe und Haarklammern enthält:
Um deine Kleidung nicht zu beschmutzen, solltest du dir unbedingt ein altes Handtuch um die Schultern legen, oder gleich ein T-Shirt anziehen, welches du nach dem Haare färben wegschmeißen kannst. Wenn du dir unsicher bist, ob du dir deine Haare ganz allein färben solltest, bitte doch eine Freundin oder ein Freund, dir zu helfen.
Anleitung: Haare selbst färben
1. Haare tiefenreinigen
Bevor du mit dem Färben beginnst, solltest du deine Haare einmal mit einem Tiefenreinigungsshampoo gewaschen haben, um eventuelle Rückstände von Stylingprodukten wie Haarspray, Schaumfestiger, Haargel oder -wachs restlos zu entfernen.
Friseure würden dir jedoch vom Haarewaschen kurz vor dem Färben abraten. Dadurch verdünnt sich die Haarfarbe und wird heller. Außerdem öffnet sich dadurch die Schuppenschicht der Haare und der Säureschutzmantel der Haut geht kaputt.
2. Auf nassem oder trockenem Haar?
Ob du die Coloration auf nassem, handtuchtrockenem oder trockenem Haar aufträgst, entnimmst du der Packungsbeilage des Färbeprodukts deiner Wahl. Trockne also zunächst dein Haar, falls es so verlangt wird.
3. Die Haut schützen
Damit du später keine unschönen Flecken von der Farbe bekommst (vor allem bei dunklen Tönen), kannst du deine Haut mit einer sehr fetthaltigen Creme oder Vaseline schützen. Verteile das Produkt dafür vor allem auf deinen Ohren, am Hals, den Wangen und überall am Haaransatz auf deinem Gesicht. Lege dir zudem ein altes Handtuch über die Schultern.
4. Farbe anmischen
Ziehe nun die Plastikhandschuhe an, die der Coloration beiliegen und mische die Haarfarbe nach Anleitung des Herstellers an. Entweder nutzt du dafür den beiliegenden Plastikbehälter (zum Beispiel bei einer Blondierung mit Pulver) oder füllst die Inhalte der einzelnen Fläschchen wie vorgegeben ineinander.
5. Wo sollte man anfangen, die Farbe aufzutragen?
Mit dem praktischen, spitz zulaufenden Flaschenkopf oder dem mitgelieferten Pinsel trägst du die Coloration nun im Kreuzscheitel auf deinem Haar auf. Sprich: Erst die vorderen beiden Viertel, dann die beiden hinteren. Diese kannst du jeweils mit dem Kamm ziehen. Am besten beginnst du beim Haaransatz mit dem gleichmäßigen Auftragen der Farbe, damit später keine unschönen Flecken entstehen.
6. Haare durchkneten
Ist die Packung vollständig aufgetragen, kannst du die Farbe noch einmal in deine Haare kneten, wie du es mit Shampoo beim Haarewaschen machst. So verteilst du die Coloration noch einmal gleichmäßig. Das macht man jedoch meist nur bei einer kompletten Neufärbung.
7. Farbe einwirken lassen
Meist muss die Farbe zwischen 20 und 30 Minuten auf dem Kopf einwirken. Halte dich bei der Einwirkzeit jedoch unbedingt an die Angaben des Herstellers! Danach spülst du die Coloration so lange aus, bis das Wasser klar wird, das kann vor allem bei dunklen oder roten Farben etwas dauern.
8. Haarkur auftragen
Trage nun die mitgelieferte Haarkur auf und lasse sie mindestens drei Minuten einwirken. War keine Kur dabei, kannst du auch eine gewöhnliche aus der Drogerie nehmen. Nach dem gründlichen Auswaschen, sollte zudem auch nochmal Conditioner ins Haar. Denn der ist keine Haarkur und wichtig, um die Schuppenschicht zu schließen. Hast du das gemacht, kannst du nach dem Föhnen das neue Farbergebnis bewundern. Die Haare selbst zu färben ist also gar nicht so kompliziert!
Profi-Tipp vom Friseur
Achtung! Bevor du die Coloration nach dem Auftragen an den Ansätzen einfach in die Haarlängen durchziehst und durchknetest: Dies solltest du unbedingt nur machen, wenn deine Haarfarbe sich rausgewaschen hat (wie z.B. bei Rot- und Kupftertönen), oder du eine Neu-/Dunklerfärbung vornimmst. Ansonsten addieren sich die Farbpigmente nämlich mit jeder neuen Haarfärbung und es kann dazu kommen, dass deine Längen später dunkler sind, als deine frisch gefärbten Ansätze. Also lieber nur kurz vor dem Auswaschen einmal durchkneten und zügig ausspülen! Nach dem Ausspülen und Shampoonieren selbstverständlich den Conditioner nicht vergessen (der nicht zu verwechseln ist mit einer Haarkur, denn der Conditioner schließt die Schuppenschicht deiner Haare).
Die Pflege nach dem Haare färben
Um die Farbe im Haar möglichst lange zu erhalten, gibt es spezielle Pflegeprodukte für gefärbtes oder getöntes Haar, die du verwenden kannst, wie das Color Save Shampoo von Wella SP. Diese schützen die Farbe mit speziellen UV-Filtern vor dem Ausbleichen, versorgen dein Haar dauerhaft mit Glanz und erhalten die Intensität der Farbe für einen längeren Zeitraum. Ebenso kannst du auch Produkte nutzen, die extra für blondes, braunes oder rotes Haar geeignet sind. Sie enthalten meist zusätzliche Farbpigmente.
Um dich an der Strahlkraft deiner neuen Haarfarbe möglichst lange erfreuen zu können, solltest du deine Haare stets nur mit lauwarmem Wasser waschen, denn zu heißes Wasser kann das Haar schnell austrocknen. Wenn du nach dem Waschen noch einmal kurz mit kaltem Wasser über deinen Kopf gehst, verleihst du deiner Wunschfarbe zudem eine Extraportion Glanz.
Du möchtest deine Haare selber färben, brauchst dafür aber noch ein wenig Farb-Inspiration – wie wäre es da mit Tortoiseshell? Diesen Farbtrend lieben die Stars ganz besonders!
Bildquelle: iStock/deniskomarov, iStock/ValuaVitaly