Retro ist Trend und das auch auf dem Kopf. Die Dauerwelle ist zurück! Wer jetzt sofort in Panik verfällt, weil er an furchtbar krause Mähnen aus den Achtzigern zurückdenkt: Keine Sorge, man kann die wilden Locken auch durchaus schick tragen. Und ein Friseurbesuch ist auch nicht zwingend nötig, um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Dauerwelle selber machen und geben dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Meg Ryan, Madonna, Cher: Jeder Star, der in den 80ern etwas auf sich hielt, schmückte sein Haupt mit einer kringeligen Dauerwelle. Die Frauen sind bis heute im Showgeschäft; die mal extreme, mal leichte Dauerwelle auf ihren Köpfen gehört allerdings der Vergangenheit an. Denn allein beim Gedanken an den Retro-Haarstyle kräuseln sich vielen Frauen (und Männern, die den Trend ja zum Teil auch mitgemacht haben!) die Nackenhaare. Was früher nach explodiertem Pudel aussah, schleicht sich heute allerdings wieder als Frisurentrend von hinten an. Das Gute: Der Wellenlook kann in moderner Aufmachung echt toll aussehen! Zudem lässt sich die Dauerwelle auch selber machen.
- 1.Dauerwelle machen: Welche Methoden gibt es?
- 1.1.Die alkalische Dauerwelle
- 1.2.Die säurebalancierte Dauerwelle
- 2.Dauerwelle selber machen: Was braucht man dafür?
- 3.Anleitung: So kannst du die Dauerwelle selber machen
- 4.Diese Dauerwelle-Formen kannst du ausprobieren
- 5.Dauerwelle-Pflege: So hältst du die Haare gesund
- 6.Was kostet eine (selbstgemachte) Dauerwelle?
- 7.Wie lange hält eine Dauerwelle?
Dauerwelle machen: Welche Methoden gibt es?
Die alkalische Dauerwelle
Sie wird auch kalte Welle genannt. Hier wird mit einer starken, sehr wirksamen Chemikalie gearbeitet, die sogar von Natur aus sehr glattes Haar in die gewünschte Wellenform bringt. Die alkalische Welle bietet sich somit auch für dickes und widerspenstiges Haar an. Die Welle ist übrigens in rund 15 Minuten im Haar fixiert, es geht mit dieser Methode also sehr schnell. Achtung: Weil die Haare durch die Chemikalie ziemlich angegriffen werden, sollte nach der Wellenlegung erst mal nicht gefärbt werden.
Die säurebalancierte Dauerwelle
Sie wird auch saure Welle genannt. Diese Verfahrensweise ist etwas schonender, weil sie die Schuppenschicht der Haare nicht so stark öffnet und die Haare dadurch belastet. Die saure Chemikalie braucht dafür aber auch eine längere Einwirkzeit und Wärme, um richtig zu wirken. Letztere gab es damals in Form einer Trockenhaube, heute kann die Wärme durch eine chemische Reaktion innerhalb des Dauerwelle-Mittels von alleine entstehen. Die saure Dauerwelle eignet sich besonders für feines, beanspruchtes Haar.
Willst du dir eine Dauerwelle selber machen, solltest du dich gerade als Anfänger für die saure Welle entscheiden. Die Gefahr ist einfach geringer, dass du deinen Haaren mit dieser Anwendung schadest.
Dauerwelle selber machen: Was braucht man dafür?
War der Gang zum Friseur für eine Dauerwelle in den Achtzigern noch obligatorisch, weil die Chemikalien für den Heimgebrauch zu riskant waren, kann man heute eine Dauerwelle auch durchaus selber in die Haare zaubern.
Für einen anschaulichen Vorher-/Nachher-Effekt solltest du allerdings sehr vorsichtig und sorgfältig vorgehen. Es kann auch helfen, sich eine Freundin als Assistentin zur Seite zu nehmen, damit auch nichts schiefgeht.
Zunächst einmal benötigst du eine Well-Lotion oder einen Schaumbalsam, der dir die gewünschte Dauerwelle zaubert. Wenn noch keine Wickler im Dauerwelle-Set enthalten sind, kannst du diese auch einzeln kaufen (hier auf Amazon gibt's die kleinen Wickler, die für eine Dauerwelle nötig sind!). Das solltest du sowieso noch mal machen, wenn dir die mitgelieferte Größe zu groß oder zu klein ist. Was du außerdem bereithalten solltest: ein großes Handtuch, eine Fettcreme und einen Friseur-Umhang oder ein altes T-Shirt.
Shopping-Tipp die Dauerwelle:
Anleitung: So kannst du die Dauerwelle selber machen
Lies dir jeden Punkt genau durch und gehe dann Schritt für Schritt vor. Lass dir Zeit und arbeite sorgfältig für ein sauberes Ergebnis!
- Die Haare werden zunächst gewaschen und dann im durchfrottierten, feuchten, gekämmten Zustand bearbeitet. Zieh dir jetzt den Friseurumhang um oder schlüpfe in das alte T-Shirt.
- Das Gesicht und den Nacken solltest du nun unterhalb des Haaransatzes mit der Fettcreme einschmieren, damit die Chemie-Lotion nicht an die Haut gelangt und sie eventuell reizt.
- Vor der eigentlichen Dauerwelle-Emulsion kommen die Wickler zum Einsatz. Erst werden die feinen Strähnchen um das Gesicht herum aufgewickelt. Beginne mit dem Deckhaar und arbeite dich Strähne für Strähne nach unten. Die Haare sollten nach oben hin aufgerollt werden. Achte darauf, dass die Spitzen ebenso eingerollt und fixiert sind.
- So gehst du nun, möglichst gleichmäßig verteilt, Strähne für Strähne bis zum Nacken hin; gerade am Hinterkopf kann eine helfende Hand gut sein. Fixiere jeden Wickler am Kopf, allerdings nicht zu fest, um die Kopfhaut nicht zu strapazieren.
- Anschließend ist die Well-Lotion an der Reihe. Diese wird auf die gewickelten Haare sorgfältig aufgetragen, sodass die Wickler gut mit ihr bedeckt sind. Auch wenn sich die Wärme bei vielen Produkten von alleine entwickelt, lohnt es sich, eine Haube aus Alufolie aufzusetzen und ein Handtuch drumzuwickeln, um den Effekt zu verstärken. Jetzt heißt es 10 bis 20 Minuten warten (Anleitung in der Packung beachten).
- Nach Ablauf der Zeit wird die Dauerwellen-Lotion ausgespült, die Lockenwickler bleiben aber noch in den Haaren!
- Zum Abschluss steht nämlich noch eine Fixierungslotion auf dem Styling-Plan. Rund 2/3 von der Lotion auf die Haare geben und 10 Minuten warten. Dann die Wickler herauslösen, die Haare mit dem Rest der Fixierung waschen und gründlich ausspülen.
- Eine intensive Pflegekur sollte jetzt noch auf die Haare kommen, damit sie sich von der Chemie etwas erholen können und im Anschluss ein Conditioner, um die Schuppenschicht zu schließen. Fertig!
Weil gerade das Wickeln der Haare nicht jedem leicht fällt, kannst du dir hier nochmal eine YouTube-Anleitung und ein paar hilfreiche Tipps ansehen.
Diese Dauerwelle-Formen kannst du ausprobieren
Es gibt verschiedene Dauerwelle-Varianten. Es müssen ja nicht gleich die winzigen Kringellocken sein, die die Mähne kraus aussehen lassen. Eine Volumenwelle mit großen, wilden Locken oder Korkenzieherlocken können gerade bei sehr langen Haaren richtig schön aussehen. In diesem Fall kannst Du die Dauerwelle auch ohne Wickler selber machen, indem Du sie zum Beispiel zu einem Dutt zusammenrollst und auf den gewickelten Haaren die Dauerwelle-Anwendung machst.
Kurze Haare können ebenfalls mit einer Dauerwelle aufgepeppt werden. Man muss allerdings beachten, dass die Haare dadurch noch kürzer und natürlich voluminöser werden, wodurch es, je nach Haarlänge und Lockengröße, nach einer Art Afro aussehen kann. Ein paar Beispiele für eine Dauerwelle bei kurzen Haaren siehst Du bei uns.
Dauerwelle-Pflege: So hältst du die Haare gesund
Ganz wichtig: Die Haare dürfen nach der Dauerwelle 48 Stunden nicht erneut gewaschen oder mit Stylingprodukten, geschweige denn Färbemitteln, belastet werden. Auch Föhnen und intensives Kämmen solltest du erst mal sein lassen. Die Haare müssen sich nämlich zum einen von den Strapazen der Dauerwelle-Behandlung erholen und zum anderen muss sich die neu entstandene Lockenform erst in Ruhe herausbilden und aushängen.
Nach den ersten Tagen wirst du merken, dass deine Haare durch die Dauerwelle trockener geworden sind. Dadurch müssen sie zwar nicht mehr so oft gewaschen werden, brauchen aber auch gezielte Pflege durch feuchtigkeitsspendende Produkte. Zu häufiges Bürsten sollte man weiterhin vermeiden, um die trockenen Haare nicht unnötig aufzuplustern und die Schuppenschicht zu strapazieren.
Durch eine Dauerwelle sind deine Haare ausgetrocknet? Mit ein paar einfachen Tipps kannst du deine Mähne vor trockenen Haaren schützen! Schau dir unser Video an und erfahre, wie es funktioniert:
Was kostet eine (selbstgemachte) Dauerwelle?
Der große Vorteil einer selbst gemachten Dauerwelle gegenüber der Friseur-Variante: Sie ist wesentlich günstiger. Die Kosten beim Friseur variieren je nach Haarlänge, -struktur und natürlich dem Erfahrungslevel des Friseurs. Du musst ungefähr mit einem Preis zwischen 50 und 150 Euro rechnen. Zu Hause lässt sich das Ganze auch schon zu einem Bruchteil des Preises machen, meistens sogar unter 50 Euro. Der Nachteil ist, dass man wirklich vorsichtig und sauber vorgehen muss, denn eine DIY-Dauerwelle kann auch schnell in die Hose gehen und die Haare böse schädigen. Wer sich das Verfahren also nicht richtig zutraut, sollte lieber das Geld beim Profi investieren, um im Nachhinein mit dem Ergebnis glücklich zu sein.
Wie lange hält eine Dauerwelle?
Eine kalte Dauerwelle hält durch den größeren Chemie-Einsatz grundlegend länger als eine saure Dauerwelle. Hier kommt es jedoch immer auf den Einzelfall an. In der Regel hält die Frisur zwischen zwei und sechs Monaten, ehe sich die Wellen langsam wieder aushängen. Eine allgemeine Empfehlung, wann man die nächste Dauerwelle selber machen sollte, gibt es nicht.
Manche Frauen, deren Haare die Prozedur gut vertragen, machen bereits nach drei Monaten eine neue Dauerwelle ins Haar. Andere warten wiederum ein ganzes Jahr oder länger, um ihre Haare nicht zu strapazieren. Beim Nachwellen sollte man sich dann so oder so auch um den herausgewachsenen, ungewellten Ansatz kümmern. Wenn dich der Ansatz schon vorher stört, dann geh am besten zum Friseur und lass dir eine spezielle Ansatzwelle machen, bei der nur der Ansatz gelockt wird.
Bildquelle: iStock/Halfpoint, iStock/iprogressman, iStock/Tverdohlib, iStock/Satyrenko, iStock/rozhenyuk