Ich habe lockige Haare und gerade in meiner Jugend habe ich mit diesen ziemlich stark gestruggelt. Egal welchen Pflegetipp aus meinen Lieblingszeitschriften ich befolgte, meine Haare sahen dadurch garantiert nicht besser aus. Die meiste Zeit waren sie frizzy und aufgeplustert. Oft half da nur der Griff zum Glätteisen. Das ist eigentlich kein Wunder, denn die meisten Haarpflegetipps sind für glatte Haare. Doch viele davon richten bei Locken, die eine ganz andere Struktur haben, mehr Schaden an, als dass sie helfen. Wir haben deshalb fünf Haarpflegetipps zusammengefasst, auf die du niemals hören solltest, wenn du Locken hast.
#1 100 Bürstenstriche für glänzendes Haar
Als ich ein Teenager war, las ich in irgendeiner Zeitschrift, das Geheimnis für glattes und glänzendes Haar sei es, dieses mit mindestens 100 Bürstenstrichen täglich zu kämmen. Das ist wohl auch bei glatten Haaren ein Mythos, bei Locken jedoch ein besonders fataler. Denn kämmen nimmt die Struktur aus den Locken, sorgt mitunter für Haarbruch und lässt einen aussehen wie eine Mischung aus Hermine Granger und Hagrid. Idealerweise kämmst du deine Haare nur einmal vor dem Waschen und frischst sie ansonsten nur mit einem leichten durchkämmen mit den Fingern auf.
#2 Conditioner nur in die Spitzen
Von meiner Friseurin, die sich nicht mit Locken auskannte, wurde mir stets geraten, Conditioner nur in die Spitzen aufzutragen und möglichst nur einen haselnussgroßen Klecks zu verwenden. Bei meinem dicken Haar war das natürlich viel zu wenig und da Locken oft schon am Ansatz Pflege brauchen, sollte man hier mit Conditioner und auch Leave-in-Conditioner nicht geizen.
#3 Haare nie nass kämmen
Grundsätzlich ist dieser Tipp nicht ganz falsch, denn im nassen Zustand ist die Haarstruktur besonders empfindlich, sodass hier schnell Haarbruch entsteht. Bei Locken ist allerdings, wie schon erwähnt, das Kämmen im trockenen Zustand das wesentlich größere Übel. Das sollte man nur direkt vor dem Waschen tun. Ich persönlich kann meine Haare aber, wenn sie nass sind, viel besser kämmen und stoße dann auf weniger Widerstände und Knoten. Am besten kämmt man die Haare dann, wenn man den Conditioner einwirken lässt und löst gröbere Knoten bereits vorher mit den Fingern. Außerdem ist es sinnvoll, auf eine spezielle Lockenbürste wie etwa die Denman Brush zu setzen.
#4 Aus weiter Entfernung föhnen
Früher wurde mir beigebracht, meine Haare immer aus möglichst großer Entfernung zu föhnen, um Hitzeschäden zu vermeiden. Die Haare möglichst wenig Hitze auszusetzen ist grundsätzlich eine gute Idee, föhnt man sie jedoch von weiter weg, sorgt man dafür, dass die Locken jegliche Struktur verlieren. Beim Locken Föhnen sollte man daher immer auf einen Diffusor setzen. Mit dem drückt man die Haare nah an den Kopf und erhält so die Drehung der einzelnen Strähnen bei. Am besten föhnt man hier auf möglichst geringer Hitze oder nutzt vorher ein Hitzeschutz-Spray.
Falls dein Föhn keinen Diffusor-Aufsatz hast, kannst du den auch ganz einfach einzeln kaufen:
#5 Nur ein Pflegeprodukt
Bei glatten Haaren kann es sein, dass sie von zu viel Pflegeprodukten beschwert werden, deshalb wird oft dazu geraten, nicht zu viel Pflege zu benutzen. Locken hingegen haben oft viel eher das Problem, dass sie zu trocken sind und wenig Struktur haben. Sie nehmen viel mehr Produkt auf als glatte Haare. Zudem haben unterschiedliche Pflegeprodukte auch unterschiedliche Funktionen. Während ein Leave-in-Conditioner Feuchtigkeit spendet, sorgt ein Gel für Halt. Die besten Ergebnisse erzielt man daher häufig, wenn man mehrere Produkte kombiniert.