Was kann man beim Haarewaschen schon falsch machen: Unter die Dusche, Haare kurz nass machen, einshampoonieren, abwaschen, fertig? Auch wenn das die meisten von uns genau so seit ihrer Kindheit machen, ist die Sache doch etwas komplexer. Wenn du öfter an Bad Hair Days, spröden oder fettigen Haaren leidest, zeigen wir dir, an welchen Fehlern beim Haarewaschen das liegen könnte.
#1 Haare sofort einshampoonieren
Halt, nicht so schnell! Anstatt deine Haare sofort einzushampoonieren, solltest du sie erst einmal gründlich mit Wasser durchspülen. Je nach Haarlänge und -dicke solltest du dir hierfür 30-60 Sekunden Zeit nehmen. Bei sehr dichtem Haar können Stellen am Hinterkopf ansonsten nahezu trocken bleiben. Auf diese Weise entfernst du bereits grobe Ablagerungen, die beispielsweise durch Haarspray entstanden sind.
#2 Zu viel Shampoo
Die meisten verwenden viel zu viel Shampoo pro Haarwäsche. Gerade bei teuren Profi-Produkten kann das ganz schön ins Geld gehen, und tut auch deinen Haaren nicht gut. Ein Klecks Shampoo in der Größe einer Himbeere reicht in der Regel völlig aus. Bevor du dieses in deine Haare gibst, solltest du es zwischen den Händen verreiben und leicht aufschäumen. Auf diese Weise kannst du trockenen und spröden Haaren entgegenwirken und gleichzeitig Geld und Plastikmüll einsparen.
#3 Shampoo unverdünnt auftragen
Auch dieser Profi-Tipp spart Shampoo: Shampoo sollte am besten verdünnt aufgetragen werden. Hierfür kannst du wahlweise diese Applikatorflasche von Amazon oder eine Plastikflasche aus einem günstigen Haarfärbe-Set verwenden.
Shampoo immer verdünnen!
Viel hilft viel, eine nach wie vor verbreitete Legende. Auch, wenn es ums Haarewaschen und das Shampoo geht. Doch gilt auch hier das komplette Gegenteil: Weniger ist mehr. Darum genügt in den meisten Fällen eine Haselnuss-große Menge an Shampoo für deine Haare. Wer sich jetzt fragt, wie das schäumen soll, kennt den besten Profi-Tipp aller Zeiten noch nicht: Das Shampoo einfach verdünnen. Damit sparst du auf Dauer nicht nur eine Menge Geld. Viele Shampoos wirken alkalisch, was bedeutet, dass sie deine Haaroberfläche aufquellen lassen. Je mehr Shampoo, desto stärker quellt dein Haar auf. Daher ist der Tipp zusätzlich noch Haar-schonend.
Shampoo einfach in die Aplikatorflasche geben, mit Wasser auffüllen, etwas schütteln und auf deine Kopfhaut geben.
#4 Kopfhaut nicht waschen
Beim Shampoonieren solltest du dich ausschließlich deiner Kopfhaut widmen und dir selbst eine wohltuende Kopfmassage verpassen. Die Längen sind beim Shampoonieren tatsächlich nicht zu beachten. Das Haar funktioniert wie ein Strohhalm und die Inhaltsstoffe ziehen sich automatisch von oben in die Spitzen. Das Massieren der Längen ist daher eher fatal.
#5 Nicht ausreichend ausspülen
Werden Pflegeprodukte nicht ausreichend entfernt, entsteht sogenannter Build-up, der deine Haare beschwert. Tatsächlich sind vor allem Shampoo-Reste für Build-up verantwortlich. Um dies zu verhindern, solltest du deine Haare nach dem Waschen mindestens 30 Sekunden lang gut durchspülen.
#6 Kein Reinigungsshampoo verwenden
Ein Reinigungsshampoo empfiehlt sich nicht nur vor dem Haarefärben. Wer öfter Stylingprodukte und milde Shampoos verwendet, sollte etwa alle 2 Wochen ein Tiefenreinigungsshampoo verwenden. Scalp Specialist von Goldwell (1-Liter-Flasche für rund 22 Euro bei Amazon) entfernt gründlich Silikone und andere Ablagerungen.
Wer zu Hause sehr hartes Wasser hat oder öfter in Chlorwasser badet, sollte zu einem noch intensiveren Shampoo greifen. Das Kérastase Première (250-Mililiter-Flasche für rund 30 Euro bei Amazon) entfernt zusätzlich mineralische Ablagerungen, die beim Duschen mit kalkhaltigem Wasser entstehen.
Schluss mit Spliss!
Im Video erfährst du, mit welchen 4 Tipps du deinem Haarspliss an den Kragen gehen kannst!
#7 Täglich Shampoo verwenden
Auch wenn du bei sehr fettigem Haar das Bedürfnis hast, dir täglich die Haare zu waschen, solltest du auf keinen Fall immer Shampoo verwenden. Auf lange Sicht führt dies nur dazu, dass deine Kopfhaut noch mehr Talg produziert. Wenn die tägliche Haarwäsche aber unumgänglich ist, solltest du versuchen, deine Mähne ab und zu ausschließlich mit Wasser zu waschen.
#8 Abgelaufene Produkte verwenden
Hand aufs Herz: Wann hast du bei deinen Haarpflegeprodukten zum letzten Mal auf das Verfallsdatum geschaut? Ich wette noch nie! Klar, Shampoo und Conditioner kommen wahrscheinlich so oft zum Einsatz, dass du die Produkte noch vor Erreichen des Verfallsdatums sowieso schon aufgebraucht hast. Produkte, die man in großen Verpackungsgrößen kauft, aber nicht allzu häufig verwendet wie zum Beispiel Haarmasken, können allerdings schnell mal ablaufen. Dann verlieren sie einerseits ihre Wirkung und können dein Haar im schlimmsten Fall sogar schädigen. Also: Behalte das Verfallsdatum im Blick und ersetze deine Produkte regelmäßig – eine vergessene Packung Käse, die schon ein halbes Jahr in deinem Kühlschrank liegt, isst du ja auch nicht mehr, oder?
#9 Zu heißes Wasser
Nicht nur der Härtegrad des Wassers, sondern auch die Temperatur beeinflusst deine Haarstruktur. Strapaziertes Haar solltest du nicht mit sehr heißem Wasser waschen. Am besten behandelst du dein Haar, wie einen extrem empfindlichen Kaschmirpullover, der bei einer zu heißen Wäsche auf die Größe eines Kleinkindes schrumpft. Statt mit heißem Wasser zu duschen, solltest du lieber eine warme Wassertemperatur wählen, bei der keine Dampfschwaden aus deiner Duschkabine aufsteigen.
#10 Conditioner auf dem ganzen Haar auftragen
Die meisten tragen Conditioner genauso auf wie Shampoo. Dabei gehört dieses pflegende Produkt lediglich auf deine Haare, nicht auf deine Kopfhaut. Konzentriere dich beim Auftragen also vor allem auf deine Haarspitzen und Längen, um einen schnell fettenden Ansatz zu vermeiden. Vorher solltest du deine Haare gründlich von Shampooresten befreien.
#11 Conditioner bei Locken auswaschen
Ja, richtig gehört! Vor allem, wenn du starke Naturlocken hast, die eine Menge Feuchtigkeit benötigen, solltest du deinen Conditioner nicht auswaschen. Kämme deine Haare nach dem Waschen gut durch und verteile dann eine kleine Menge Conditioner in deinen noch nassen Haaren – den Ansatz solltest du dabei auslassen. Danach schnappst du dir ein Handtuch oder alternativ ein altes Baumwoll-Shirt und drückst deine Haare ordentlich, aber trotzdem natürlich vorsichtig aus. Dabei wirst du überschüssigen Conditioner los und dein Haar bekommt genau den Feuchtigkeitsboost, den es braucht.
Dieser Tipp hat meine Haare gerettet
Ich bin durch den TikToker Dominik Tjumen auf den Conditioner-Hack aufmerksam geworden und musste das Ganze natürlich direkt selbst austesten. Normalerweise sind meine Naturlocken super trocken und neigen nach dem Waschen entweder dazu total frizzy zu werden oder sehen durch zu viel Leave-in Conditioner einfach direkt wieder fettig aus ... Umso begeisterter bin ich, dass der Conditioner-Hack von Dominik bei mir so super funktioniert hat! Meine Naturlocken sind richtig schön definiert und weder frizzy noch fettig getrocknet. Außerdem hat sich meine Mähne total weich angefühlt und richtig schön geglänzt. Also, wenn auch du widerspenstige Naturlocken hast, probiers aus!
#12 Nasse Haare von oben bis unten durchkämmen
Wer schwer zu entwirrendes Haar hat, kann diese schon beim Waschen kämmen. Da nasse Haare aber empfindlich sind, empfiehlt sich neben einem grobzackigen Kamm eine spezielle Kämmtechnik: Du solltest dein Haar nicht vom Haaransatz bis in die Spitzen durchkämmen. Stattdessen solltest du deine Haare erst von der Mitte bis in die Spitzen bearbeiten. So lassen sich Knoten schonender entwirren. Zum Schluss kannst du dann wie gewohnt von oben nach unten kämmen. Für nasse Haare empfiehlt sich ein Entwirr-Kamm mit groben Zacken (4 Euro bei Amazon).
#13 Haarbürste nicht regelmäßig reinigen
Egal ob Conditioner, Hitzeschutzspray oder Haargel – im Laufe der Zeit sammeln sich jede Menge Reste von Haarprodukten in deiner Haarbürste. Wenn du deine Haarbürste nicht regelmäßig reinigst, können diese angesammelten Rückstände dein frisch gewaschenes Haar direkt wieder verschmutzen. Deshalb solltest du deine Haarbürste mindestens einmal die Woche reinigen. Entferne alle Haare aus der Bürste, weiche sie in Wasser ein und füge einige Tropfen mildes Shampoo hinzu. Um dem Schmutz an den Borsten an den Kragen zu gehen, kannst du zum Schrubben eine Zahnbürste oder eine Bürstenreinigungsbürste benutzen. Danach spülst du deine Bürste einfach ab und lässt sie trocknen und schon sieht sie wieder aus wie neu!
#14 Haare trocken rubbeln
Rubbele deine Haare niemals trocken! Nasses Haar ist besonders anfällig für Schäden, da es elastischer und dehnbarer ist, als im trockenen Zustand, weshalb aggressives Rubbeln die Haarstruktur aufrauen und zu Spliss und Haarbruch führen kann. Besser ist es, wenn du deine nassen Haare vorsichtig ausdrückst oder abtupfst. Dazu solltest du kein herkömmliches Handtuch, sondern am besten ein Mikrofaserhandtuch oder ein altes Baumwoll-T-Shirt verwenden. Diese Materialien sind schonender als herkömmliche Handtücher und reduzieren Frizz und Haarbruch.
Die Plopping Methode für Traumlocken
Auch hier gibt's nochmal einen Extra-Tipp für alle Curly-Girls! Am schönsten werden meine Locken, wenn ich sie nach dem Waschen ploppe! Bedeutet: Nachdem ich mit meiner Duschroutine fertig bin und mein Haar mit meinen liebsten Styling-Produkten verwöhnt habe, schnappe ich mir ein altes T-Shirt, und wickele meine Haare darin ein. Dabei ist es wichtig, dass du mit dem T-Shirt keinen herkömmlichen Turban machst, sondern die Haare einfach auf dem T-Shirt ausbreitest und das Shirt dann im Nacken zusammenbindest, so dass deine Lockenpracht am Ende im Shirt auf deinem Kopf thront und dort trocknen kann. Klingt unglaublich kompliziert - ist aber super simpel. Eine ausführliche Anleitung findest du hier.
Noch mehr Beauty-Tipps?
Du hast noch nicht genug von unseren Beauty-Tipps? Hier erfährst du, mit welchen Produkten du deine Haare von Stroh in Seide verwandelst!