Grüne Säfte, Smoothies und sogenannte Superfood-Pulver haben in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt. Besonders beliebt sind dabei Pflanzen mit einem hohen Chlorophyllanteil wie die Algen Spirulina und Chlorella oder auch Grünkohl. In den USA gehört auch der Weizengrassaft fest zum Sortiment jeder Saftbar. Angeblich soll das Gras unglaubliche Mengen an Vitaminen beinhalten und bei regelmäßigem Verzehr vor Krankheiten schützen. Weizengras findet man hierzulande nur selten frisch, sondern eher in Pulverform. Wir zeigen Dir daher, wie Du es ganz einfach zu Hause anbauen und anschließend Weizengras entsaften kannst.
Warum solltest Du Dir überhaupt die Mühe machen Weizengras selber anzupflanzen, wenn es doch auch die praktischen Pülverchen gibt? Wenn Du Dein eigenes Weizengras anbaust, kannst Du sicher gehen, dass keine schädlichen Stoffe darin enthalten sind. Schließlich willst Du ja Deinem Körper mit dem grünen Saft etwas Gutes tun! Die Zeitschrift „Ökotest“ hatte im Frühjahr 2016 Superfoods getestet und dabei auch in einigen Weizengraspulvern Spuren von Pestiziden gefunden.
Zudem weisen Ernährungswissenschaftler darauf hin, dass die Nährstoffgehalte bei getrockneten Produkten geringer sind, als bei frischem Gras. Durch die Trocknung gehen außerdem hitzeempfindliche Vitamine verloren. Bleibt also nichts anderes, als das Gras selbst zu züchten. Wir verraten Dir, wie das ganz einfach ohne Garten funktioniert und welche Maschine am besten Weizengras entsaften kann.
Wheatgrass Shots: Der tägliche Gesundheits-Boost
Weizengras wird hauptsächlich in Form von Saft konsumiert. Die Pflanze ist reich an den Vitaminen A, C, E, Eisen und Zink. Um allerdings an die Nährstoffe heranzukommen, kann man die Gräser nicht einfach wie Gemüse essen. Zum einen wäre das wohl nicht sonderlich lecker, und zum anderen ist das Weizengras so faserig, dass wir es nur schlecht verdauen könnten. Daher wird das frische Gras von den unverdaulichen Fasern befreit und lediglich der nährstoffreiche Saft getrunken.
Aus einem Bündel Weizengras kann man nur eine kleine Menge Saft herauspressen. Der tiefgrüne Saft versteckt aber so viele Vitamine in sich, dass kleine Mengen ausreichen. Aufgrund seines intensiven Geschmacks wird die Flüssigkeit entweder mit anderen Säften oder Smoothies vermischt, oder pur wie ein Schnaps als Shot getrunken. Viele Stars schwören auf den täglichen Shot Weizengras. Die Gesundheits-Queen Gwyneth Paltrow hat sogar Beyoncé den grünen Saft während ihrer Schwangerschaft nahegelegt.
Weizengras wird nachgesagt, eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem zu haben und sogar schwere Krankheiten heilen zu können. Diese Versprechungen sind allerdings medizinisch nicht erwiesen und Du solltest immer vorsichtig sein, wenn ein bestimmtes Lebensmittel als Wunderwaffe gegen jedwede Wehwehchen angepriesen wird. Ein Allheilmittel ist Weizengras zwar nicht, aber mit dem täglichen Shot leistest Du einen guten Beitrag für Deinen Nährstoffhaushalt. Und das Tolle: Auch Glutenallergikerinnen können Weizengrassaft trinken. Im Gegensatz zu den Weizenkörnern enthält das Gras kein Gluten.
Weizengras selbst anpflanzen
Wenn Du Weizengras selbst anpflanzt, vermeidest Du nicht nur Pestizide, sondern sparst im Vergleich zu Weizengraspulver auch eine Menge Geld. Selbst Weizenkörner in höchster Bioqualität sind im Jahresverbrauch deutlich günstiger als die Versorgung durch Pulver. Bei täglichem Konsum benötigst Du im Monat etwa 400 Gramm Bio-Weizenkörner, die Du Dir bei Amazon bestellen* kannst. Zum Anpflanzen benötigst Du eine Aufzuchtschale, die Du im Baumarkt bekommst. Alternativ lassen sich für diesen Zweck auch Kunststoffschalen von Obstverpackungen recyceln. Die Weizenkörner kannst Du auf etwas Erde oder auch einfach auf Watte oder Vlies anpflanzen. Zunächst musst Du die Weizenkörner in einem Sieb abspülen. Du verwendest am besten so viele Körner, dass Du damit eine Schicht in der Aufzuchtschale aussäen kannst. Die abgespülten Samen müssen zum Ankeimen vorher noch etwa 10 Stunden über Nacht in einer zugedeckten Schüssel in reichlich Wasser einweichen und dann wieder abgespült werden.
Bereite nun die Aufzuchtschale für die Bepflanzung vor. Dazu legst Du ein paar Schichten Küchenpapier auf den Boden der Schale. Darauf gibst Du wahlweise eine Schicht Erde oder Watte. Dann werden die gekeimten Körner gleichmäßig verstreut und leicht angedrückt, allerdings nicht vollständig verbuddelt. Nun ist es wichtig, die Körner stets feucht zu halten. Du solltest sie täglich morgens gießen und am Abend noch einmal mit einer Sprühflasche befeuchten. Außerdem solltest Du die Schale mit etwas feuchtem Zeitungspapier abdecken. Nach etwa 4 Tagen kannst Du die Zeitung entfernen. Nun muss es noch 5 bis 6 Tage an einem möglichst schattigen Ort stehen und weiter bewässert werden. Verwende eine Schere, um das Gras zu ernten, indem Du es knapp über der Wurzel abschneidest, und sammle es in einer Schüssel. Das geerntete Gras kann jetzt ausgepresst werden. Geerntetes Weizengras hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche, aber es empfielt sich, es sofort zu entsaften. Wenn Du das Weizengras weiterhin gießt, kannst Du es sogar ein zweites Mal ernten!
Die richtige Maschine zum Weizengras entsaften
Wenn Du Weizengras oder auch anderes trockenes Gemüse entsaften willst, kannst Du herkömmliche Zentrifugal-Entsafter vergessen. Diese eignen sich nur für saftige Früchte. Mit Weizengras würdest Du eine solche Maschine verstopfen. Viel besser eignen sich Saftpressen mit einer sogenannten Press-Schnecke. Diese zerkleinern die Zutaten schonend und drücken das Mus dann gegen ein Sieb. Mit dieser Technik wird eine überdurchschnittlich hohe Saftausbeute erreicht.
Diese Entsafter sind kostspieliger als herkömmliche, sind aber mittlerweile in allen Preisklassen bei Amazon erhältlich. Ein Einsteigermodell erhältst Du ab 90 Euro*. Modelle mit höherer Leistung und Edelstahl-Optik kosten da schon etwas mehr*. Wer nicht gleich ganz so viel für die heimische Weizengrassaft-Produktion ausgeben will, der kann auch auf ein günstiges manuell betriebenes Modell* zurückgreifen. Da wird das Saftpressen gleich zum kleinen Work-Out!
Wenn Du alle Utensilien zum Anpflanzen und Auspressen erst einmal beisammen hast, ist das Weizengras Entsaften eine gesunde und günstige Bereicherung für Deine tägliche Ernährung. Und auch wenn der grüne Saft zugegebenermaßen nicht sonderlich lecker schmeckt, ist so ein Shot ja schnell hinuntergekippt.
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