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Wegovy und Ozempic: Das musst du über die „Diätspritze“ wissen

wegovy
© iStock/Antonio_Diaz

Ob Kim Kardashian oder Elon Musk: US-Milliardäre und Hollywoodstars schwören auf das Mittel Wegovy zum Abnehmen. Die umstrittene „Diätspritze“ ist seit letztem Juli auch in Deutschland zugelassen. Wir erklären, was du über das Adipositas-Medikament wissen musst und was der Unterschied zum Diabetes-Mittel Ozempic ist.

Wegovy und Ozempic: Was ist der Unterschied?

Wegovy und Ozempic werden beide vom Hersteller Novo Nordisk vertrieben und nutzen den Wirkstoff Semaglutid. Dieser wurde zunächst für die Behandlung von Diabetes eingesetzt, schnell stellte sich jedoch raus, dass er auch beim Abnehmen hilft. Infolgedessen wurde das ausschließlich für die Behandlung von Diabetes-Typ-2 zugelassen Medikament Ozempic zweckentfremdet. Teils durch eine sogenannte Off-Label-Verschreibung durch Ärzt*innen, teils aber auch auf dem Schwarzmarkt. Die Nachfrage war so groß, dass Ozempic oft ausverkauft war, was für Menschen mit Diabetes ein großes Problem darstellte. Der Hersteller Novo Nordisk beschloss daher, die Semaglutid-Produktion auszuweiten und mit Wegovy ein zweites Medikament auf den Markt zu bringen, das sich speziell an übergewichtige Menschen richtet.

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Wie teuer ist Wegovy in Deutschland?

Wegovy war zunächst unter anderem in Norwegen, Dänemark und den USA zugelassen. In den Vereinigten Staaten entwickelte es sich schnell zur Diätspritze für die Reichen. Denn die höchste Dosis kostet dort 1350 Dollar. Trotzdem ist die Nachfrage groß. In Deutschland ist das Medikament deutlich erschwinglicher. Die Anfangsdosis für vier Wochen ist mit 171,92 Euro gelistet. Die Erhaltungsdosis von 2,4 mg kostet dann 301,91 Euro für vier Wochen. Sie muss einmal wöchentlich gespritzt werden. Zwar ist Wegovy in Deutschland rezeptpflichtig, Kassenpatient*innen müssen die Kosten für die Behandlung aber selbst zahlen. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft setzt sich jedoch für eine Kostenübernahme in Fällen ein, in denen das Medikament medizinisch indiziert ist, etwa weil andere Therapien nicht wirken.

Für wen ist Wegovy geeignet?

Ärzt*innen dürfen Wegovy an Adipositas-Patient*innen, also Menschen mit einem BMI von über 30 verschreiben sowie an Übergewichtige mit einem BMI von über 27, die mindestens eine gewichtsbedingte Begleiterscheinung mit sich bringen. Für Menschen, die wie Kim Kardashian oder Elon Musk ohne medizinische Notwendigkeit lediglich ein paar Kilos verlieren wollen, ist Wegovy ausdrücklich nicht gedacht.

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Wie funktioniert Wegovy?

Wegovy arbeitet mit dem Wirkstoff Semaglutid, der in Deutschland bisher nur zur Behandlung von Diabetes-Typ-2 zugelassen war. Bekannt war er zum Beispiel aus dem Medikament Ozempic, das aufgrund des Inhaltsstoffes von vielen als Off-Label-Medikament zur Gewichtsreduktion genutzt wurde. Infolgedessen kam es teils zu Lieferengpässen. Semaglutid dockt im Körper an die Rezeptoren für das Hormon GLP-1 an, das im Darm gebildet wird und die Ausschüttung von Insulin erhöht. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel reguliert und das Hungergefühl eingedämmt. Zur Behandlung von Adipositas ist Semaglutid daher besonders für Menschen sinnvoll, die ein Problem mit der Sättigung haben und zu Heißhungerattacken neigen. Wegovy wird in Form von wöchentlichen Spritzen verabreicht, die Patient*innen sich selbst in den Bauch, Oberschenkel oder Oberarm injizieren.

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Wie schnell und viel lässt sich mit Wegovy abnehmen?

In einer Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde und an der rund 2.000 Proband*innen teilnahmen, nahm die Versuchsgruppe, die Wegovy erhielt, innerhalb von 68 Wochen durchschnittlich 15 Prozent ihres Körpergewichts ab. In der Placebo-Gruppe nahmen die Versuchspersonen im selben Zeitraum nur zwei Prozent ab. Nach Absetzen der Spritze nahmen viele der Patient*innen jedoch sukzessive auch wieder zu. Denn die Gewichtsabnahme kann nur dann gehalten werden, wenn Patient*innen es schaffen, ihre Essgewohnheiten und ihren Lebensstil nachhaltig zu ändern. Deshalb wird die Abnahme per Spritze in deutschen Adipositas-Zentren häufig in Kombination mit einer Verhaltenstherapie verschrieben.

Wenn du einfach nur ein paar Kilos abnehmen willst, ist eine Diätspritze keine gute Idee. Stattdessen kannst du die Tipps in unserem Video ausprobieren:

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Welche Nebenwirkungen hat Wegovy?

Die häufigsten Nebenwirkungen, von denen Studienteilnehmende berichteten, waren Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Durchfall, Verstopfung und Erbrechen. Um diesen Nebenwirkungen entgegenzuwirken, wird die wöchentliche Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis auf 2,4 mg erhöht. Weiterhin nennt der Hersteller Novo Nordisk seltenere Nebenwirkungen wie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Gallensteine, ein Risiko für niedrigen Blutzucker und Sehstörungen bei Typ-2-Diabetiker*innen. Aufgrund dieser durchaus schwerwiegenden Nebenwirkungen wird Normalgewichtigen ausdrücklich von der Einnahme des Medikaments abgeraten. Kosten und Nutzen stehen hier nicht im Verhältnis. Zudem kann die erhöhte Nachfrage von Menschen, die das Medikament eigentlich gar nicht brauchen, zu Semaglutid-Lieferengpässen führen, was zu Problemen in der medizinisch notwendigen Behandlung bei Diabetiker*innen führt.

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