Sowohl Walnüssen als auch Mandeln wird nachgesagt, dass sie sich positiv auf die Gehirnfunktionen auswirken. Beide enthalten wichtige Nährstoffe, die das Gedächtnis sowie die allgemeine Hirnleistung unterstützen sollen. Doch welche Nuss hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Wir haben die Nährstoffprofile und gedächtnisfördernden Eigenschaften beider Nüsse genauer unter die Lupe genommen und verraten, was überhaupt am Mythos, dass Nüsse die Gedächtnisleistung fördern, dran ist.
Können Nüsse die Gedächtnisleistung fördern?
Wenn es um natürliche Wege geht, unser Gedächtnis zu stärken, stehen Nüsse oft ganz oben auf der Liste. Aber ist das wissenschaftlich belegt? Tatsächlich deuten mehrere Studien darauf hin, dass regelmäßiger Nusskonsum mit besserer kognitiver Funktion verbunden sein könnte. Forschende der University of South Australia fanden Hinweise darauf, dass langfristiger Nusskonsum mit besseren kognitiven Fähigkeiten im Alter assoziiert ist. Besonders für Walnüsse konnten Forschende der UCLA in einer kontrollierten Studie nachweisen, dass ihr regelmäßiger Verzehr die Gedächtnisleistung verbessern kann. Der Grund liegt vermutlich in der einzigartigen Nährstoffkombination aus ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen, die Entzündungsprozesse im Gehirn reduzieren und die neuronale Gesundheit fördern können. Nicht nur Walnüssen, sondern auch Mandeln wird im allgemeinen Volksmund ein besonders positiver Effekt nachgesagt. Zeit, den Vergleich zu machen.
Der Nährstoffvergleich
Sowohl Walnüsse als auch Mandeln sind reich an gesunden Fetten, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen, wobei ihre Zusammensetzung leicht variiert. Beide haben eine ähnliche Nährstoffdichte, unterscheiden sich jedoch in ihrer Zusammensetzung:
- Walnüsse enthalten einen deutlich höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren (2,5 g pro 28 g), was sie besonders gehirnfreundlich macht. Sie weisen jedoch niedrigere Vitamin-E-Werte auf (0,7 mg im Vergleich zu 7,3 mg bei Mandeln).
- Mandeln bieten mehr Protein (6 g vs. 4 g pro 28 g) und mehr Magnesium (76 mg vs. 45 mg), was die Nerven- und Muskelfunktion unterstützt.
- Walnüsse enthalten mehr Antioxidantien und Polyphenole, die die Herz- und Hirngesundheit fördern.
- Während Mandeln weniger Kalorien und Fette haben (14 g vs. 18 g in Walnüssen), enthalten Walnüsse gesündere mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Es ist also schwer einen klaren Vergleich zu machen und doch haben Walnüsse in gewisser Hinsicht die Nase vorn.
Warum Walnüsse die Nase vorn haben
Walnüsse gelten nicht nur als absolutes Superfood fürs Gehirn, weil ihre Form an eben dieses erinnert. Es gibt auch ein paar plausiblere Gründe dafür.
Reich an Omega-3-Fettsäuren
Walnüsse sind voll mit ALA (Alpha-Linolensäure), einer pflanzlichen Omega-3-Fettsäure, die zur Gehirnfunktion beiträgt und gegen kognitiven Verfall hilft. Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Gedächtnis, Lernvermögen und die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns verbessern können. Allerdings sind dabei vor allem die Fettsäuren DPA und ELA entscheidend, die aus ALA nur bedingt gebildet werden können. Walnüsse sollten daher nicht als einzige Omega-3-Quelle genutzt werden.
Besonders reich an Antioxidantien
Walnüsse gehören zu den antioxidantienreichsten Nüssen überhaupt und können oxidativen Stress bekämpfen – einen Prozess, der die Gehirnalterung und den Gedächtnisverlust beschleunigen kann.
Unterstützen die Hirnstruktur
Die in Walnüssen enthaltenen Polyphenole und gesunden Fette unterstützen die neuronale Funktion und Kommunikation und sind daher wirksam bei der Erhaltung des Gedächtnisses und der kognitiven Fähigkeiten.
Warum auch Mandeln gut für die Hirngesundheit sind
Dass Walnüsse in bestimmten Punkten die Nase vorn haben, heißt nicht, dass Mandeln nicht auch gut für die Hirngesundheit wären. Tatsächlich haben sie andere förderliche Eigenschaften.
Reich an Vitamin E
Mandeln sind reich an Vitamin E, das Hirnzellen vor oxidativen Schäden schützt und den kognitiven Verfall verlangsamt.
Unterstützen die Neurotransmitter-Funktion
Das in Mandeln enthaltene Magnesium fördert die Neurotransmitter-Aktivität. Dies gewährleistet den richtigen Informationsfluss im Gehirn, die Gedächtnisbildung und den Abruf von Erinnerungen.
Fördern die Konzentration
Die Proteine, gesunden Fette und Ballaststoffe in Mandeln liefern langanhaltende Energie, die das Gehirn scharf und fokussiert hält.
Gedächtnisleistung: Ein Zusammenspiel vieler Faktoren
Auch wenn Walnüsse leicht die Nase vorn haben, sind beide Nüsse definitiv gesund fürs Hirn und damit ein optimaler Snack oder eine tolle Ergänzung in Salaten, Gebäck oder anderen Gerichten. Durch ihre unterschiedliche Nährstoffzusammensetzung bietet es sich auch an, beide zu kombinieren und so von allen Effekten zu profitieren.
Wichtig zu betonen ist, dass kein einzelnes Lebensmittel allein die Gedächtnisleistung maßgeblich verbessern kann. Die kognitive Funktion wird durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren beeinflusst. Neben einer ausgewogenen Ernährung spielen regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichend Schlaf, geistige Herausforderungen, Stressmanagement und genetische Faktoren eine entscheidende Rolle. Selbst die nährstoffreichsten Nüsse können keine Wunder bewirken, wenn andere Aspekte der Gehirngesundheit vernachlässigt werden. Vielmehr sollten Walnüsse und Mandeln als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Förderung der kognitiven Gesundheit betrachtet werden – nicht als Allheilmittel, sondern als wertvolle Ergänzung zu einem insgesamt gehirnfreundlichen Lebensstil.