Vegetarisch, vegan, paleo, keto oder doch high-carb: Darüber, welche Ernährungsweise die gesündeste ist, streitet sich die Menschheit gefühlt schon immer. Lebensmittel, die in der einen Philosophie als gesund gelten, sind in der anderen eine Sünde. Schwer nachvollziehbar also, was denn nun richtig ist. Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die wohl in keiner Diät besonders beliebt sind.
Ungesundes Essen: Kann man das überhaupt definieren?
Die einen verteufeln Fette, die anderen Kohlenhydrate. Beide zählen jedoch zu den Grundpfeilern unserer Ernährung, den sogenannten Makronährstoffen. Zusammen mit Proteinen bilden sie das Fundament für eine ausgewogene Ernährung. Fett ist jedoch nicht gleich Fett und Kohlenhydrat nicht gleich Kohlenhydrat. Bei Fetten unterscheidet man etwa zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Während letztere als gesund gelten, stehen erstere eher auf der roten Liste, können etwa für Herz-Kreislauf-Beschwerden verantwortlich sein. Ähnlich ist es bei Kohlenhydraten: Vollkornprodukte, die neben Kohlenhydraten auch jede Menge Vitamine und Mineralien enthalten, gelten als gesünder als Einfachzucker, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben lassen.
Anstatt einfach nur auf den Fett- oder Kohlenhydratgehalt zu achten, kann es deshalb sinnvoll sein, genauer hinzuschauen. Grundsätzlich gilt jedoch: In Maßen ist alles verträglich, in zu großen Mengen kann jedoch selbst das gesündeste Superfood zu Problemen führen. Zudem ist jeder Körper unterschiedlich. Bei einer Laktoseintoleranz sollten Milchprodukte nicht auf dem Speiseplan stehen, bei einer Glutenunverträglichkeit kein Weizen, bei Herzproblemen wiederum wenig ungesättigte Fettsäuren.
Obst und Gemüse sind immer eine gesunde Alternative. Im Video zeigen wir dir die gesündesten Sorten:
Diese Lebensmittel gelten als besonders ungesundes Essen
Wenn du nicht gerade stark allergisch auf ein bestimmtes Lebensmittel reagierst, dann musst du kein Essen vollkommen meiden. Es gibt jedoch einige Nahrungsmittel, die zumindest nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen sollten. In unserer Liste zählen wir dir keine kompletten Gerichte auf, sondern eher einzelne Zutaten, die du in vielen Speisen findest.
Industriezucker
Dass Zucker nicht gerade gesund ist, dürfte mittlerweile jeder schon einmal gehört haben. Früher galt er vor allem als Feind unserer Zähne, heute wissen wir, dass er auch Übergewicht und Diabetes begünstigen kann. Auf ihn zu verzichten ist dennoch gar nicht so einfach, versteckt er sich doch in einer ganzen Reihe an Lebensmitteln. Ein kompletter Verzicht ist jedoch gar nicht nötig, denn wie so oft gilt: Die Menge macht das Gift. Schau dir am besten also vor dem Einkaufen den Zuckergehalt bestimmter Lebensmittel an, um extreme Zuckerbomben zu identifizieren. Dazu zählen etwa Softdrinks, aber auch viele Dressings und Saucen, bei denen du es vielleicht gar nicht erwartet hättest.
Wenn du selbst backst oder kochst kannst du den herkömmlichen Industriezucker außerdem durch gesündere Alternativen ersetzen:
Verarbeitetes Fleisch und Wurst
Viele Menschen ernähren sich nicht nur aus ethischen, sondern auch gesundheitlichen Gründen vegan oder vegetarisch. Grundsätzlich ist Fleisch jedoch kein ungesundes Lebensmittel, solange es in Maßen konsumiert wird. Problematisch ist vor allem verarbeitetes Fleisch, allen voran Wurst. Grund sind der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren und der Prozess des Pökelns, bei dem das Fleisch mit sehr viel Salz versetzt wird. Die Studienlage zu den gesundheitlichen Auswirkungen von täglichem Wurstkonsum ist vernichtend. Es ist ein klarer Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs zu erkennen. Laut einigen Studien steigt das Sterberisiko beim täglichen Verzehr von verarbeitetem Fleisch um 20 Prozent. Auch rotes Fleisch steht immer wieder unter Verdacht, das Krebsrisiko (etwa für Darmkrebs) zu steigern. Entscheidend sind hier wohl die verzehrten Mengen, denn rotes Fleisch hat auch gesundheitsförderliche Eigenschaften, enthält etwa viel Eiweiß, Zink und B-Vitamine.
Weniger verarbeitetes Fleisch zu essen, ist nicht nur aus gesundheitlicher, sondern auch aus umwelttechnischer Sicht eine gute Idee. Weitere Tipps für einen nachhaltigeren Lebensstil findest du hier:
Stark verarbeitete Lebensmittel
Nicht nur verarbeitetes Fleisch gilt als ungesund. Auch in anderen Bereichen ist das weniger verarbeitete Lebensmittel oft das gesündere. Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein, allerdings enthalten viele Fertiglebensmittel große Mengen an Konservierungs- oder Farbstoffen, die häufig in der Kritik stehen, auch ist ihr Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und Zucker häufig sehr hoch. Eine Studie stellte deshalb einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Sterberisiko und dem häufigen Verzehr von Fertigprodukten fest.
Light-Getränke
Mit Zucker gesüßte Softdrinks haben wir bereits weiter oben auf die Liste der ungesunden Lebensmittel gesetzt. Doch auch Light-Getränke sind keine viel bessere Alternative. Zwar wird In Fachkreisen noch immer darüber gestritten, ob Light-Getränke nun gesundheitsgefährdend sind oder nicht, da ein eindeutiger Zusammenhang hierfür bisher fehlt. Einige Studien deuten etwa daraufhin, dass Süßstoffe sich auf den Blutzuckerspiegel auswirken, die Darmflora verändern oder zu Herzproblemen führen. Andere Studien finden hierfür hingegen keine Hinweise. Light-Getränk ist natürlich nicht gleich Light-Getränk, denn zum Süßen können ganz unterschiedliche Süßstoffe genutzt werden. Die bekanntesten sind etwa Aspartam, Sucralose und Saccharin. Teilweise wird auch mit einer Kombination mehrerer Süßstoffe gearbeitet.
Sind weniger Kalorien immer gesünder?
Nicht nur bei Light-Getränken, auch grundsätzlich gilt: Weniger Kalorien sind nicht gleich gesünder. Zwar nehmen wir zu, wenn wir zu viele Kalorien zu uns nehmen, was wiederum mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes einhergehen kann. Allerdings ist deshalb nicht gleich jedes kalorienarme Lebensmittel gesünder als die kalorienreiche Alternative. In Light-Produkten etwa wird der natürliche Fett-Anteil oftmals mit Zucker ersetzt. Fette haben grundsätzlich mehr Kalorien als Kohlenhydrate, allerdings sind einige Öle wie etwa Raps- oder Leinöl sehr gesund, gleiches gilt für Nüsse, die ebenfalls reich an Fetten sind. 100 Gramm Gummibärchen etwa haben weniger Kalorien als 100 Gramm Erdnüsse. „Gesünder“ sind sie trotzdem nicht.
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