Viele Menschen nehmen Zucker nicht nur über Süßigkeiten zu sich, sondern vor allem auch über Soft Drinks wie Limo, Cola oder Eistee. Vielleicht fällt es dir sogar schwer, deinen Durst hauptsächlich mit Wasser zu stillen? Das muss nicht so bleiben. Ich habe von der Gesundheitswissenschaftlerin und Bloggerin Hannah Frey erfahren, wie jeder seinen Geschmackssinn trainieren kann, um dauerhaft weniger Zucker zu konsumieren.
Hannah Frey gilt in Deutschland als die Expertin in Sachen Clean Eating. Mit nur 29 Jahren hat die Hamburgerin bereits sieben Bücher veröffentlicht. Ich hatte die Möglichkeit, Hannah in Berlin auf einem Event des Getränkeherstellers Volvic zu treffen, auf dem sich alles ums Thema „Clean Drinking“ drehte – wie sich also Clean Eating auf das Trinken übertragen lässt. Ich wollte von Hanna wissen, wie man sich Soft Drinks abgewöhnen kann und welche Getränke für sie überhaupt noch infrage kommen.
#1 Dein Geschmackssinn lässt sich trainieren
Wer seinen Durst am liebsten mit Soft Drinks und Säften stillt, hat seinen Geschmackssinn schon an die enorm hohen Zuckermengen gewöhnt. Es ist daher kein Wunder, dass es manchen Menschen schwerfällt, nur Wasser zu trinken. Hannah Frey ist jedoch ein gutes Beispiel dafür, dass man seinen Geschmackssinn trainieren kann. Mir gesteht sie, dass sie früher wirklich viele Süßigkeiten gegessen hat, während sie diese inzwischen aufgrund des hohen Zuckergehalts nicht mehr essen kann:
Der Geschmackssinn verändert sich enorm. Mittlerweile schmeckt Obst für mich schon extrem süß. Wenn ich eine Ananas esse, ist mir das schon teilweise viel zu süß.
Hannah Frey
Wem es genauso geht, der kann auf fruchtzuckerarme Obstsorten setzen. Als Hannah noch viele Süßigkeiten gegessen hat, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sich ihr Geschmack verändern würde. Im Laufe ihrer Ernährungsumstellung auf Clean Eating wurde sie jedoch eines Besseren belehrt und kann nur jedem dazu raten, Zucker Schritt für Schritt zu reduzieren.
#2 Sei nicht so streng mit dir!
So streng sich das Konzept Clean Eating für manche auch anhören mag, Hannah betont, dass es wichtig ist, nicht zu verbissen zu sein. Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren will, muss nicht sein Leben lang auf Cola oder Süßigkeiten verzichten. Auch sie gönne sich hin und wieder eine Ausnahme und ist überzeugt davon, dass nur so eine dauerhafte Ernährungsumstellung funktionieren kann.
#3 Auf natürliche Zucker-Alternativen umsteigen
Hannah verzichtet weitgehend darauf, ihre Getränke zu süßen. Industriell hergestellte Soft Drinks mit raffiniertem Zucker oder Glukosesirup sowie Light-Getränke mit künstlichen Süßstoffen sind bei Clean Eating ohnehin tabu. Wer jedoch Lust auf etwas Süßes hat, sollte zu gesünderen Alternativen wie Agavendicksaft, Ahornsirup oder Honig greifen:
Am liebsten verwende ich Kokosblütenzucker, weil der einen niedrigen glykämischen Index hat, also den Insulinspiegel nicht so stark ansteigen lässt. Früher habe ich auch Rohrohrzucker verwendet, aber der ist noch mal stärker verarbeitet als Kokosblütenzucker.
Hannah Frey
#4 In Rezepten die Zuckermenge reduzieren
Wer sich gesund ernähren will, kommt nicht umhin, das Meiste selbst zu kochen und zu backen. Schließlich enthalten viele Lebensmittel versteckten Zucker, die verhindern, dass sich dein Geschmackssinn an ungesüßte Getränke gewöhnen kann. Hannah verrät mir, dass sie die Zuckermengen in herkömmlichen Rezepten drastisch reduziert. Werden in einem Kuchenrezept beispielsweise 200 Gramm Zucker verlangt, verwende sie lediglich 20 Gramm Kokosblütenzücker. Alternativ kannst du dir auch eines von Hannah Freys Kochbüchern* bestellen, die gelingsichere zuckerfreie Rezepte enthalten.
#5 Infused Water statt Soft Drinks
Auch Hannah hat nicht immer Lust darauf, nur stilles Wasser zu trinken. Zu Hause bereitet sie sich daher gerne Infused Water zu, indem sie zum Beispiel etwas Grapefruit und Rosmarin in eine Karaffe mit Wasser gibt. Diese Geschmackskombination ist nicht dein Fall? Dann haben wir andere kalorienarme Infused-Water-Rezepte für dich.
Unterwegs oder im Restaurant ist es laut Hannah aber schwieriger, eine gesunde Option zu finden: „Man möchte ja auch mal etwas anderes als Wasser trinken, etwas mit Geschmack. In vielen Restaurants hat man nur die Wahl zwischen zuckerhaltigen Soft Drinks, alkoholischen Getränken, Wasser, Tee und Kaffee. Da wäre es schön, wenn es noch etwas mit Geschmack gäbe, wo kein Zucker oder Süßstoff enthalten ist.“
Bisher gibt es kaum fertige Drinks zu kaufen, die keinen Zucker enthalten und frei von Zusatzstoffen sind. Hannah begrüßt daher, dass sich die neuen „Volvic Essence“-Sorten an Infused Water orientieren: Sie enthalten jeweils lediglich nur drei Zutaten, sind zuckerfrei und passen somit gut ins Clean-Eating-Konzept. Für unterwegs oder im Restaurant seien diese Drinks eine gute Alternative zu selbstgemachtem Infused Water.
Zucker versteckt sich auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln, die du lieber in Maßen zu dir nehmen solltest:
Wie sehr der Geschmackssinn mit Gewohnheiten zusammenhängt, wissen alle, die als Kinder nur ausnahmsweise Limo oder Saft trinken durften. Ich bin froh, dass ich schon früh gelernt habe, dass diese Getränke nicht dazu da sind, um seinen Durst zu stillen, und trinke heute problemlos drei Liter stilles Wasser am Tag. Ich kenne aber Leute, die nur Getränke „mit Geschmack“ trinken können. Gehörst du vielleicht auch dazu? Hast du es schon mal mit Infused Water probiert oder fehlt dir der Zucker? Erzähl mir in den Kommentaren, was dein größtes Problem in Sachen gesunder Flüssigkeitsversorgung darstellt!
Bildquelle: © Lisa Steinkopf, David Gauffin für Danone Waters Deutschland