Viele Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten und damit unter schlimmen Magenschmerzen, Verdauungsproblemen oder einem Blähbauch, sobald sie die falschen Lebensmittel zu sich nehmen. Mahlzeiten, die zum Beispiel Hülsenfrüchte oder viel Fett enthalten, können dann schnell zum Problem werden. Wenn es in der Magengegend zwickt und zieht, ist es ratsam, über eine Ernährungsumstellung und geeignete Schonkost-Rezepte nachzudenken.
Was im ersten Moment nicht unbedingt anregend und vielfältig klingt, kann mit ein bisschen Kreativität nicht nur dem Magen Freude bereiten! Schonkost-Rezepte können dir so helfen, deine Magen-Darm-Probleme in den Griff zu bekommen und dabei auch noch lecker schmecken.
Schonkost-Rezepte: Vielfältiger, als du denkst!
Dass Schonkost nur aus Hühnerbrühe und Zwieback besteht, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Schonkost muss nicht zwangsläufig Krankenhauskost sein, leidet aber immer noch an einem schlechten Image – und das zu Unrecht!
Ob Sandwiches, Joghurt, Fisch, Hähnchen, Risotto, Gemüsesuppe, Kartoffelpüree, Salat, Pizza oder sogar süße Crêpes und Tartes – moderne Schonkost-Rezepte können total vielfältig sein und noch dazu ungemein lecker schmecken. Mit den richtigen Tipps und Tricks wird die Ernährungsumstellung ein leichtes Spiel.
Das A und O der Schonkost sind wichtige Nähr- und Ballaststoffe. Auf diese solltest du keinesfalls verzichten, da dein Körper auf die Zufuhr von Nährstoffen angewiesen ist und Ballaststoffe die Verdauung anregen. Schonkost-Mahlzeiten sollten den Magen nicht überfordern, sondern leicht verdaulich sein. Die goldene Regel lautet: Vermeide Fett, Säure und Zucker, so gut es geht! Obwohl bei einer Schonkost-Diät auf einige Lebensmittel verzichtet werden muss, lässt sich auch ohne die „Magenfeinde“ Fett und Zucker eine leckere Mahlzeit zubereiten.
Neben unseren leckeren Vorschlägen weiter unten findest du auch in diesem Buch noch einige Anregungen für Schonkost-Rezepte:
Schonkost-Rezepte: Regeln für die Zubereitung
Auf welche Lebensmittel du empfindlich reagierst und worauf du lieber verzichten solltest, musst du zunächst einmal selbst herausfinden. Wenn du nach dem Verzehr bestimmter Speisen, Gewürze, Obstsorten oder Milchprodukte schnell Bauchschmerzen bekommst, kann dies ein Indiz dafür sein, dass du deine Ernährung auf gut verträgliche Schonkost umstellen solltest. Doch auch mit leicht verträglicher Kost lässt sich ein vollwertiges, leckeres Menü zubereiten. Denn Schonkost ist alles andere als fade Krankenhauspampe oder flüssiger Brei. Ob Hähnchen mit gedünstetem Kohlrabi, Spinatrisotto, Gemüsepasta oder Frischkäsebrötchen – wenn du dich an einige Grundsätze hältst, ist vieles möglich.
Das sind einige Faustregeln für magenfreundliche Schonkost-Rezepte:
- Fette Fleisch- und Fischgerichte, geröstete und frittierte Lebensmittel sind tabu für jemanden, der unter Magenproblemen leidet.
- Außerdem ist eine fettarme Zubereitung aller Lebensmittel, die du zu dir nimmst, ratsam. Du solltest dich an den Grundsatz halten: „Lieber Dünsten und Dämpfen als Braten und Frittieren.“
- Experten raten, die Fettaufnahme pro Tag auf etwa 60 bis 80 Gramm zu reduzieren. Wie sehr du dich an diesen Angaben orientierst, hängt vom Grad deiner Erkrankung ab. In jedem Fall solltest du größtenteils auf den Verzehr von fettigen Dips wie Mayonnaise und Ketchup, von Wurst-Aufschnitten, stark fetthaltigen Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Krautgerichten, Rohkost, scharfen Gewürzen, Produkten mit viel Weißmehl und stark gesüßten Speisen verzichten. Denn all diese Produkte strapazieren die Magenschleimhaut und können zu unangenehmen Symptomen wie Verstopfungen, Durchfall, Übelkeit und Magenstechen führen.
- Stattdessen tun dem Magen gedünstete und ballaststoffreiche Speisen besonders gut. Hier empfiehlt sich zum Beispiel die schonende Zubereitung von Gemüsegerichten mit Chicoree, Spinat und Zucchini.
Schonkost-Rezepte für Frühstück, Mittagessen und Abendessen
Anhand dieser Regeln kannst du dir jetzt die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten. Wir haben dir ein paar einfache Rezeptideen zusammengestellt, die dich magenschonend sättigen.
Schonkost-Frühstück
Hier bietet sich ein Porridge ohne künstliche Zuckerzusätze an:
- Fülle einfach eine kleine Schüssel mit Haferflocken, übergieße diese mit heißem Wasser, lass den Brei aufquellen und füge für eine natürliche Süße etwas Honig und wahlweise Zimt hinzu.
- Eine Banane oder ein Apfel kann als fruchtiges Topping die Krönung deines Schonkost-Frühstücks sein.
- Auch eine kleine Portion (ungesüßten!) Apfelmus kannst du über deinen Haferbrei geben. Apfelmus gehört nämlich ebenso zu den verdauungsfördernden Lebensmitteln.
Schonkost-Mittagessen
Hast du Durchfall, kann dir als Hausmittel eine Zucchini-Möhren-Suppe zum Mittagessen helfen:
- Hierfür nimmst du einfach 250 g Möhren und 250 g Zucchini, schälst bzw. wäscht sie und schneidest das Gemüse in kleine Stückchen.
- Koche alles in Wasser weich, püriere alles durch und schmecke es leicht (!) mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab.
Schonkost-Abendessen
Am Abend könntest du noch mal die Suppe essen. Doch hier kommt noch ein weiteres Schonkost-Rezept für mehr Abwechslung: gedünsteter Lachs mit Spinat.
- Lass den Fisch bei geschlossenem Deckel in etwas Wasser gar werden, während du den Spinat kochst.
- Alles nur leicht würzen und schon hast du ein Schonkost-Essen bei empfindlichem Magen.
Eine Verschnaufpause für Magen und Darm durchzuführen heißt übrigens auch, sich nicht übermäßig satt zu essen, weshalb leichte Speisen wie diese hier ideal sind.
Weitere Tipps und Tricks rund um Schonkost-Rezepte
Auch wer sich nicht auf allgemeine Binsenweisheiten à la „Gut gekaut ist halb verdaut“ sowie auf das Kochen der Schonkost-Rezepte verlassen möchte, sollte bedenken, dass der Verdauungsprozess schon im Mund mit dem Kauen beginnt. Mit einigen Tricks kannst du deinen Körper unterstützen, um nach dem Essen besser verdauen zu können:
- Schonkost sollte weder sehr heiß, noch eisgekühlt verzehrt werden, damit der Magen nicht unnötig dafür arbeiten muss, die Temperatur im Körper zu regulieren.
- Außerdem solltest du dir deine Schonkost-Mahlzeit in viele kleine Portionen einteilen, anstatt einmal eine üppige Portion zu dir zu nehmen, da eine große Menge Essen nicht nur den Magen, sondern den gesamten Verdauungstrakt belastet.
- Für die Verdauungs- und Ausscheidungstätigkeit braucht der Darm sehr viel Flüssigkeit, daher solltest du tagsüber mindestens zwei Liter Wasser, ungesüßte Tees (am besten solche speziell gegen Bauchschmerzen!) oder Obst- und Gemüsesäfte trinken. Kohlensäurehaltige Getränke hingegen irritieren den Magen, da zusätzliche Luft im Magen- und Darmbereich bläht.
- Das Nonplusultra ist immer noch ausreichend Bewegung nach dem Essen, denn diese fördert die Verdauung. Ein kleiner Spaziergang nach dem Essen hat noch niemandem geschadet und bringt die Verdauung sprichwörtlich in Gang.
Ursachen für Magenbeschwerden, die durch Schonkost-Rezepte gebessert werden können
Magenprobleme können verschiedene Ursachen haben. Sie können Folge einer Operation sein, als Nebenwirkung von Nervosität auftreten oder Resultat einer falschen Ernährung sein. Menschen mit empfindlichem oder nervösem Magen sind daher auf Nahrungsmittel angewiesen, die den Verdauungstrakt nicht allzu stark beanspruchen. Ob eine Darmerkrankung wie Morbus Crohn, eine Entzündung des Verdauungstraktes, ein Magengeschwür oder eine Lebensmittelunverträglichkeit – die Auswirkungen falscher Ernährung sind häufig schmerzhaft spürbar.
Wenn die Betroffenen sich nicht von Schonkost ernähren, kann dies zu Magenkrämpfen, Schmerzen im Bauchbereich, Völlegefühl oder Übelkeit führen. Wer sich nicht auf die Binsenweisheiten „Gut gekaut ist halb verdaut“ oder „Bewegung fördert die Verdauung“ verlassen möchte und dennoch aus verschiedenen Gründen auf Schonkost angewiesen ist, der sollte sich Schonkost-Rezepte immer parat halten.
Auch wer keine akuten Magenschmerzen oder -probleme hat, sollte bei dem reichen Angebot an leckeren Schonkost-Rezepten einmal darüber nachdenken, sich ab und zu mit der leichten Kost zu ernähren und den Magen zu entlasten. Schließlich gilt der Magen als Werkstatt des Körpers. Und wenn es ihm gut geht, geht es uns allgemein viel besser. Probier's mal aus!
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