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Ehrliche Erfahrungen

Oura Ring im Test: Was kann der Schlaf- und Gesundheitstracker?

Oura Ring Test
© privat

Smartwatches sind mittlerweile weit verbreitet. Sie zeigen uns an, wie viele Schritte wir täglich gehen, wie hoch unser Puls ist und wie lange wir geschlafen haben. Der Oura Ring soll das noch besser können. Das smarte Schmuckstück trackt Schlaf- und Gesundheitsdaten über Sensoren am Finger und gibt so aufschlussreiche Insights in die eigene Gesundheit. Ich trage den Ring nun schon seit rund zwei Jahren und habe ihn entsprechend ausführlich getestet. Hier erkläre ich, wie er funktioniert, welche Funktionen wirklich praktisch sind und wo ich mir noch mehr Genauigkeit gewünscht hätte.

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Was kann der Oura Ring?

Beim Oura Ring handelt es sich um Smart Jewellry. Der Ring misst mithilfe von Sensoren am Finger verschiedene Gesundheits-, Schlaf- und Bewegungsdaten. Vor allem für die umfangreiche Schlafanalyse ist der Ring bekannt. Während er tagsüber nur punktuell den Puls misst und Bewegungen aufzeichnet, ist er nachts daueraktiv. Am Morgen bekommt man so Statistiken zu den verschiedenen Schlafphasen, zum Ruhepuls, der Sauerstoffsättigung und der Körpertemperatur. Anhand dieser Daten können Schlüsse über die allgemeine Gesundheit gezogen werden. Je länger man den Ring trägt, desto besser lassen sich aktuelle Werte mit den Durchschnittswerten vergleichen und so Rückschlüsse ziehen. Der Oura Ring misst unter anderem folgende Werte:

  • Schritte und Bewegungen
  • Herzfrequenz & Ruhepuls
  • Herzfrequenzvariabilität
  • Sauerstoffsättigung im Blut
  • Schlafzeit & Schlafphasen
  • Körpertemperatur
  • Atemfrequenz
  • Kalorienverbrauch
Auf der Startseite siehst du auf einen Blick deine durchschnittlichen Schlaf-, Tagesform und Aktivitätswerte. (© privat)

Dadurch lässt er sich für ganz verschiedene Zwecke nutzen. Unter anderem als:

  • Schlaftracker
  • Schrittzähler und Fitnesstracker
  • Gesundheitstracker
  • Zyklustracker
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Die technischen Grundlagen des Oura Rings

Bevor wir uns die einzelnen Funktionen genauer ansehen und ich von meinen Erfahrungen hiermit berichte, gehen wir noch einmal auf die technischen Grundlagen des Rings ein.

Oura Ring
© Oura

Wie teuer ist der Oura Ring Gen3?

Der aktuellste Oura Ring ist der Ring der dritten Generation. Er ist in verschiedenen Designs erhältlich, was sich auch auf den Preis auswirkt. Den Ring gibt es aktuell nur über den Oura Onlineshop. Die günstigsten Modelle sind hier der silberne und der schwarze Ring im Heritage Design für 329Euro. Am teuersten ist der roségoldene Ring im Horizon Design für 599 Euro.

Neben dem Ring selbst ist es außerdem sinnvoll, eine Mitgliedschaft abzuschließen, um alle wichtigen Daten zu erhalten. Diese ist im ersten Monat kostenlos und kostet anschließend 5,99 Euro pro Monat.

Wie finde ich die richtige Größe des Oura Rings?

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Damit der Ring deine Daten bestmöglich messen kann, ist ein guter Sitz entscheidend. Bei der Bestellung kannst du deshalb ein kostenloses Sizing Kit anfordern. Um die richtige Ringgröße zu bestimmen, solltest du den Testring einen Tag lang am gewünschten Finger (idealerweise Zeigefinger der linken Hand) tragen.

Johanna Böhnke

Mein Tipp fürs Sizing Kit

Ich selbst habe das Sizing Kit an einem besonders heißen Tag ausprobiert, an dem meine Finger scheinbar etwas geschwollen waren. Dadurch habe ich den Ring dummerweise eine Nummer zu groß ausgewählt. Solche Faktoren würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall beachten. Doch auch wenn der Ring bei mir nun ein bisschen locker sitzt, misst er die Daten zuverlässig und hat keine Ausfälle. Ich muss nur zwischendurch darauf achten, dass die Sensoren auch wirklich an der richtigen Stelle sitzen und nicht verrutschen.

Johanna Böhnke

Wie ist die Akkulaufzeit des Oura Rings?

Den Ring kannst du für gewöhnlich mehrere Tage tragen, ohne dass der Akku leer geht. Dadurch, dass die Sensoren nur in der Nacht dauerhaft aktiv sind, wird tagsüber kaum Akku verbraucht. Oura empfiehlt, den Ring einfach jeden Tag vor dem Schlafengehen für ein paar Minuten zu laden. Für eine maximale Akkulaufzeit empfiehlt es sich außerdem, die Blutsauerstoffmessung auszuschalten, wenn man diesen Wert nicht unbedingt braucht.

Ist der Oura Ring wasserfest?

Der Oura Ring ist laut Herstellerangaben wasserfest. Ich lege ihn beim Händewaschen nie ab, dafür aber unter der Dusche, auch wenn das nicht unbedingt notwendig ist. Die Sensoren werden durch Wasser nicht geschädigt. Tatsächlich habe ich ihn sogar bereits einmal beim Schwimmen getragen, was er problemlos überstanden hat. Die Aktivitätsaufzeichnung hierbei schien mir allerdings ein wenig zu hoch.

Der Oura Ring als Schlaftracker

Die Verwendung als Schlaftracker ist wohl die wichtigste des Oura Rings. Hier erfasst er deutlich mehr Werte als gängige Smartwatches und das auch deutlich genauer. Unter anderem erfasst er, wie oft du dich während des Schlafens bewegst, wie lange du in den einzelnen Schlafphasen wie Tiefschlaf, leichter Schlaf und REM bist, wie oft du während der Nacht aufwachst und wie lange du zum Einschlafen brauchst. Daraus wird dann eine Schlafbewertung gebildet und du bekommst Tipps, wie du deinen Schlaf verbessern kannst.

Schlafdaten Oura Ring
Der Ring zeigt dir genau an, wann du in welcher Schlafphase warst. (© privat)
Johanna Böhnke

Das habe ich durch den Ring über meinen Schlaf gelernt

Ich habe durch den Oura Ring gelernt, dass ich an sich einen sehr guten Schlaf habe. Ich schlafe meist lang genug und habe keine Probleme einzuschlafen. Allerdings ist mein Schlaf nicht immer sonderlich erholsam. Ich bewege mich nachts sehr viel. Das war schon immer so – insbesondere fällt es jedoch in den Nächten auf, in denen mein Hund mit ins Bett springt. Auch konnte ich deutlich beobachten, wie sich meine täglichen Aktivitäten auf meinen Schlaf auswirken. Ich schlafe etwa deutlich schlechter, wenn ich vorher Alkohol getrunken habe.

Johanna Böhnke
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Der Oura Ring als Schrittzähler und Fitnesstracker

Da ich bisher immer eine Smartwatch getragen habe, war es mir sehr wichtig, dass der Oura Ring auch als Fitnesstracker überzeugt. Tatsächlich habe ich in der ersten Zeit sowohl Ring als auch Uhr getragen, um die Werte zu vergleichen. Überraschenderweise haben mir beide oft unterschiedliche Schrittzahlen angezeigt. Teilweise hat der Ring mehr Schritte aufgezeichnet, teilweise die Uhr. Mit der Zeit hatte ich jedoch das Gefühl, dass der Ring immer weniger Schritte aufzeichnet. Tatsächlich zeichnet selbst mein Handy, das ich nicht immer bei mir trage, oft mehr Schritte auf als der Oura Ring. Als Schrittzähler finde ich ihn daher etwas ungenau, zumal teilweise auch Handbewegungen zum Beispiel beim Stricken fälschlicherweise als Schritte gezählt werden.

Neben Schritten misst der Ring auch andere Bewegungen, etwa beim Kochen oder Putzen, und bezieht diese in die Aktivitätsbewertung mit ein. Außerdem lassen sich mit dem Ring ganz unterschiedliche Trainingseinheiten von Krafttraining bis Bogenschießen aufzeichnen. Die Trainingsaufzeichnung ist allerdings weniger genau als bei meinem vorherigen Fitnesstracker von Garmin. Hier konnte ich beim Krafttraining die einzelnen Sätze und Pausen genau tracken, beim Oura Ring erhalte ich lediglich einen Durchschnittswert. Zudem lässt sich die Herzfrequenz während des Trainings nur fürs Laufen, Gehen und Radfahren aufzeichnen. Dadurch kann der Kalorienverbrauch bei anderen Sportarten nur geschätzt werden. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Werte, die der Oura Ring mir hier angibt, relativ passend sind.

Der Oura Ring als Gesundheitstracker

Zum ersten Mal bin ich auf den Oura Ring aufmerksam geworden, als eine Influencerin, der ich folge, erzählte, dass der Ring quasi schon vor den ersten Symptomen und dem positiven Test auf ihre Corona-Infektion hindeutete. Ihre Körpertemperatur war in der Nacht erhöht und ihre Herzfrequenzvariabilität sehr niedrig. Die Gesundheitstracker-Funktionen fand ich daher von Anfang an sehr spannend. Der Ring misst nachts die Körpertemperatur. Allerdings erhält man hier keine klassischen Werte wie 36 oder 37 Grad, immerhin ist die Temperatur am Finger eine ganz andere als an den typischen Messstellen. Stattdessen ermittelt der Ring eine Durchschnittstemperatur und gibt dann Abweichungen davon an.

Einen weiteren Wert, den der Ring misst, ist die Herzfrequenzvariabilität (HFV). Bevor ich mir den Oura Ring geholt habe, hatte ich davon noch nichts gehört. Die HFV gibt an, um wie viele Millisekunden die Dauer zwischen zwei Herzschlägen im Durchschnitt variiert. Eine hohe HFV ist dabei besser als eine niedrige. Allerdings lässt sich nicht verallgemeinern, was eine gesunde HFV ist, da dieser Wert sehr individuell ist. Tendenziell haben junge Menschen eine höhere HFV als ältere und auch die körperliche Fitness wirkt sich auf den Wert auf. Der Trend der eigenen HFV-Werte kann jedoch Aufschluss über die eigene Gesundheit geben. Der Wert zeigt an, wie der Körper auf Stress, Training, Ernährung oder Reisen reagiert.

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Zuletzt hat natürlich auch der Schlaf einen großen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit. Er spielt deshalb ebenfalls mit in die Tagesformbewertung in der Oura App ein. Die Tagesformbewertung wirkt sich dann unter anderen auf die vorgegebenen Aktivitätsziele und die beste Schlafenszeit aus.

Johanna Böhnke

Meine Erfahrungen mit dem Gesundheitstracking

Tatsächlich hatte auch ich in der Zeit, in der ich den Ring nutze, bereits zweimal Corona, was der Ring durch die Temperatur- und Herzfrequenzveränderung schon frühzeitig erkannt auch. Auch sonst habe ich das Gefühl, dass die Daten mein körperliches Wohlbefinden oft sehr treffend wiederfinden. Mal abgesehen von Tragen an denen ich unter Migräne leide. Die wirkt sich teilweise scheinbar sogar positiv auf die Herzfrequenz auf, weshalb mir hier oft besonders gute Tagesbewertungen angezeigt werden. Für diesen Fall ist es jedoch möglich, Symptome manuell einzutragen und die Aktivitätsbewertung so in den Ruhemodus zu setzen.

Johanna Böhnke

Der Oura Ring als Zyklustracker

Eine weitere Funktion des Oura Rings ist das Zyklustracking. Verhütet man nicht manuell, kann der Ring so relativ genau erkennen, wann man den Eisprung hat und wann die nächste Periode einsetzt. Hierfür muss man lediglich den Periodenbeginn eingeben. Durch die Temperaturmessung wird dann ermittelt, in welcher Zyklusphase man sich gerade befindet und in welchem Zeitraum die nächste Periode einsetzen sollte. Theoretisch kann der Ring durch die Temperaturmessung auch für NFP genutzt werden. Hierfür braucht es allerdings zusätzlich noch die Natural Cycles App, die monatlich 9,99 Euro kostet. Oura Ring Nutzerinnen bekommen allerdings 20 Prozent Rabatt.

Im Video zeigen wir dir, was du über den weiblichen Zyklus wissen musst:

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Der Oura Ring als Stresstracker

Seit einiger Zeit gibt der Oura Ring auch Infos über das Stresslevel tagsüber. Dafür werden in regelmäßigen Abständen die Herzfrequenz. Ich war erstaunt darüber, wie gut hierdurch auch mentaler Stress ohne direkten körperlichen Auslöser wie zum Beispiel Sport erkannt wird. Ich habe das Gefühl, dass die Anzeige bei mir meist korrekt ist und mich so auch zwischendurch daran erinnert, mal etwas ruhiger zu machen und zu entspannen.

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Mein Fazit zum Oura Ring

Mittlerweile habe ich meine Smartwatch tatsächlich ganz abgelegt und nutze nur noch den Oura Ring. Als Bewegungstracker reicht er mir vollkommen aus und durch die Schlafdaten habe ich schon viel über meinen Körper und meine Gesundheit lernen können. Zum Ende habe ich hier noch mal die für mich wichtigsten Pros und Contras des Rings zusammengefasst:

  • Sehr genaue Schlafdaten
  • Auch kleine Bewegungen werden erfasst
  • Gute Kalorienbedarfsschätzung
  • Tipps zur Verbesserung des Schlafs
  • Gutes Erkennen von Stress
  • Körpertemperaturmessung
  • Lange Akkulaufzeit
  • Schritte zählen eher ungenau
  • Alle Werte nur mit Monatsabo
  • Kein genaues Tracking der meisten Sportarten
  • Erkennen von Krankheiten nur bedingt

Ob der Ring das Richtige für dich ist, hängt also davon ab, wofür genau du ihn nutzen möchtest. Ich bin vor allem begeistert davon, dass er sehr umfangreiche Daten liefert und ich so einen guten Überblick über meine Fitness und meine Gesundheit habe.

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