Du hast vor Kurzem die Anti-Baby-Pille abgesetzt und jetzt mit Symptomen wie Haarausfall und Menstruationsschmerzen zu kämpfen? Außerdem bleibt dein Zyklus aus oder kommt nur unregelmäßig? Dann könntest du unter dem Post-Pill-Syndrom leiden. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat.
Was versteht man unter dem Post-Pill-Syndrom?
Das Post-Pill-Syndrom, auch Post-Pill-Amenorrhö genannt, beschreibt die Symptome, die bei Menstruierenden nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie beispielsweise der Anti-Baby-Pille auftreten können. Laut neuester Erhebungen sind etwa 5 Prozent aller Menstruierenden davon betroffen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- ausbleibender oder unregelmäßiger Zyklus
- Menstruationsschmerzen
- diverse prämenstruelle Symptome (PMS) wie z.B. Kopfschmerzen
- Haarausfall
- Gewichtsprobleme
- Libidoverlust
- Depressionen
- Darmprobleme
- Schilddrüsenprobleme
- Hautprobleme
Wichtig ist zu beachten, dass all diese Symptome auch andere Ursachen haben und somit unabhängig vom Post-Pill-Syndrom auftreten können. Leidest du allerdings an einem oder mehreren der oben genannten Symptome und hast vor kurzem die Pille abgesetzt, dann könnte ein Zusammenhang bestehen. Klär das am besten mit dem Arzt oder der Ärztin deines Vertrauens ab.
Was ist PCOS?
Die Abkürzung PCOS steht für Polycystisches Ovarialsyndrom. Dahinter versteckt sich eine Stoffwechselstörung, die unter anderem die weiblichen Sexualhormone aus dem Gleichgewicht bringt. Normalerweise bilden die Eierstöcke jeweils fünf bis zehn Antralfollikel pro Zyklus aus. Lediglich einer davon entwickelt sich weiter zur Eizelle und wird beim Eisprung in den Eileiter gegeben. Die restlichen Follikel bilden sich wieder zurück. Bleibt der Eisprung aus, dann bleiben die Follikel bestehen und sind als perschnurartige Zysten auf dem Ultraschall erkennbar. Generell sind ein bis zwei Zysten pro Eierstock völlig normal und kein Grund zur Sorge, da sich nicht immer alle Follikel zurückbilden. Erst ab einer bestimmten Größe – oder wenn du unter Schmerzen leidest, sollte man genau hinschauen.
Post-Pill-Syndrom oder Post-Pill-PCOS?
Bleibt der Eisprung nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel aus, wird oft schnell von Post-Pill-PCOS gesprochen. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings lediglich um das vorübergehende Post-Pill-Syndrom. Sobald sich der Hormonhaushalt deines Körpers wieder eingespielt hat, sollte auch der Eisprung zurückkehren. Bei den meisten Frauen ist das nach etwa drei bis elf Monaten der Fall.
Was braucht der Körper nach Absetzen der Pille?
Hormonelle Verhütungsmittel wie beispielsweise die Anti-Baby-Pille können einen negativen Einfluss auf die Leber, das Mikrobiom im Darm sowie die Vaginalflora haben. Daher kann es nötig sein, bestimmte Vitamine und Mineralstoffe aufzufüllen, um den Körper bei der Umstellung zu unterstützen. Kläre das am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ab. Damit sich dein Hormonspiegel wieder normalisiert, hilft vor allem eins: Zeit.
Mach dir also erstmal keine Sorgen! Wie viele Abläufe im menschlichen Körper, braucht auch das Einspielen des Hormonhaushalts nach Absetzen der Pille erstmal Zeit. Wenn du dir keinen Stress machst und deinen Körper in Absprache mit deinem Arzt/deiner Ärztin entsprechend unterstützt, dann die Symptome nach wenigen Wochen oder Monaten wieder verschwinden.
