Periodenschmerzen kennen viele Frauen. Aber Schmerzen in der Mitte des Zyklus? Was genau bedeutet das? Ist er schlimm oder normal? Wir verraten dir, was es mit dem Mittelschmerz auf sich hat!
Was versteht man unter Mittelschmerz?
Der Mittelschmerz tritt normalerweise rund um den Tag des Eisprungs auf. Daher spricht man auch von Ovulationsschmerz, Eisprung-Schmerz oder Intermenstrualschmerz. Ist deine Periode regelmäßig, spürst du den Mittelschmerz etwa in der Mitte deines Zyklus. Allerdings bemerken nur etwa 30 bis 40 Prozent aller Frauen überhaupt ihren Eisprung.
Wie fühlt sich der Mittelschmerz an?
Der Mittelschmerz äußert sich durch Beschwerden im Unterleib bzw. Unterbauch. Die meist einseitigen Schmerzen können einen oder mehrere Tage lang andauern, müssen aber nicht jeden Monat auftreten. Zu den typischen Symptomen von Mittelschmerz gehören:
- Ziehen oder Zwicken im Unterbauch
- Krämpfe oder krampfhafte (Unterleibs-)Schmerzen
- Rücken- und/oder Gliederschmerzen
- Druckgefühl im Bereich des Damms
- Schweregefühl in der Beckengegend
Dauer und Intensität der Symptome können sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum reicht von leichten Schmerzen, die nur wenige Sekunden andauern, bis hin zu starken Krämpfen über mehrere Stunden.
Ist es wirklich Mittelschmerz oder etwas anderes?
Im Laufe des weiblichen Zyklus unterscheidet man zwischen drei verschiedenen „Arten“ von Schmerz, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten.
- Einnistungsschmerz: Während die befruchtete Eizelle an der Gebärmutterwand andockt, empfinden manche Frauen einen Schmerz, der dem Mittelschmerz sehr ähnlich ist. Allerdings ist der Zeitpunkt etwa 4 bis 7 Tage vor dem Eisprung und somit klar zu differenzieren. Einnistungsschmerzen deuten also immer auf eine Schwangerschaft hin.
- Regelschmerzen: Während der Blutung klagen viele Frauen über Regelschmerzen. Im Unterschied zum Mittelschmerz treten diese aber für gewöhnlich beidseitig auf und sind regelmäßiger. Regelschmerzen werden oft als intensiver wahrgenommen und treten zu Beginn des Zyklus auf. Sie können somit klar von Mittelschmerzen abgegrenzt werden.
Es gibt allerdings auch einige Erkrankungen, die Schmerzen hervorrufen können und daher im Zweifelsfall ärztlich abgeklärt werden sollten:
- Endometriose: Krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, die ebenfalls zu Schmerzen führen kann. Typisch für Endometriose sind außerdem lange und starke Blutungen sowie intensive Krämpfe, die bis zur Ohnmacht führen können.
- Blinddarmentzündung: Im Gegensatz zum Mittelschmerz treten die Schmerzen einer Blinddarmentzündung nur auf der rechten Seite auf – dort, wo sich der Blinddarm befindet. Weitere Symptome sind außerdem Appetitlosigkeit, leichtes Fieber und Erbrechen.
- Bauchfellreizung: Zu den Symptomen zählen neben einem aufgeblähten Bauch auch Fieber, Übelkeit und Appetitlosigkeit.
- Zysten des Eierstocks, Tumore oder Myome: Diese Veränderungen können ebenfalls zu einem Druckgefühl und Schmerzen im Bereich der Eierstöcke und des Rückens führen.
- Eileiterentzündung oder Eierstockentzündung: Diese Krankheiten führen meist zu starken Unterleibsschmerzen zusammen mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
Unterleibsschmerzen in der Mitte des Zyklus sind also – vor allem, wenn sie einseitig auftreten – meist völlig normal. Erst wenn die Schmerzen beidseitig sind oder von anderen Symptomen begleitet werden, solltest du sicherheitshalber den Arzt bzw. die Ärztin deines Vertrauens konsultieren.