1. desired
  2. Fit & gesund
  3. Fitness
  4. Longevity: Wer in diesem Alter regelmäßig Sport treibt, senkt sein Risiko für Bluthochdruck

Unerwartet

Longevity: Wer in diesem Alter regelmäßig Sport treibt, senkt sein Risiko für Bluthochdruck

Junge Frau und alte Menschen beim Joggen
© iStock/Jovanmandic

Okay, Hand aufs Herz: Hast du als Kind und Jugendliche*r auch viel mehr Sport gemacht und bist mit dem Alter nach und nach zur Couch Potatoe mutiert? Wenn ja, bist du damit nicht alleine. Um deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, solltest du jedoch rechtzeitig etwas daran ändern. Denn eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt: Genug Sport ist wichtig, um später keinen Bluthochdruck zu bekommen – und besonders eine Lebensphase ist hier entscheidend.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Bewegung im jungen Erwachsenenalter ist entscheidend

„Teenager und Menschen Anfang 20 sind oft körperlich aktiv, aber diese Gewohnheiten ändern sich mit dem Alter“, erklärt die Epidemiologin Kirsten Bibbins-Domingo von der Universität von Kalifornien, San Francisco (UCSF), in ihrer Studie zur Auswirkung von Sport im Erwachsenenalter auf den Blutdruck. Zahlreiche Studien haben bereits gezeigt, dass Bewegung den Blutdruck senkt. Die 2021 veröffentlichte Forschung deutet jedoch darauf hin, dass besonders die Aufrechterhaltung körperlicher Aktivität im jungen Erwachsenenalter – und zwar in höherem Maße als bisher empfohlen – wichtig für die Vorbeugung von Bluthochdruck sein könnte. Mit dem Eintritt ins Berufsleben vernachlässigen viele Menschen ihre Sportroutine. Doch genau das kann später gefährlich sein, denn Bluthochdruck ist ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko.

Anzeige

Bluthochdruck: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

Bluthochdruck, medizinisch auch Hypertonie genannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, von der weltweit Milliarden Menschen betroffen sind. Er kann zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen und gilt außerdem als Risikofaktor für die Entwicklung von Demenz im späteren Leben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation hat mehr als jeder vierte Mann und etwa jede fünfte Frau Bluthochdruck. Das Tückische daran: Die meisten Menschen mit hohem Blutdruck wissen gar nicht, dass sie betroffen sind – weshalb die Krankheit auch als „stiller Killer“ bezeichnet wird.

Was die Studie zeigt

Über 5.100 Erwachsene nahmen an der Studie der UCSF teil, die ihre Gesundheit über drei Jahrzehnte hinweg verfolgte. Dabei wurden körperliche Untersuchungen durchgeführt und Fragebögen zu Bewegungsgewohnheiten, Rauchverhalten und Alkoholkonsum ausgefüllt. Bei jeder klinischen Untersuchung wurde der Blutdruck dreimal im Abstand von einer Minute gemessen. Für die Datenanalyse wurden die Teilnehmenden in vier Kategorien nach Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit eingeteilt.

Die Ergebnisse zeigten in allen Gruppen einen Rückgang der körperlichen Aktivität zwischen 18 und 40 Jahren, während die Bluthochdruckraten in den folgenden Jahrzehnten anstiegen.

So viel Sport senkt das Bluthochdruck-Risiko

Besonders interessant: Menschen, die in ihrer frühen Erwachsenenzeit fünf Stunden moderate Bewegung pro Woche machten – also fast doppelt so viel wie die derzeit von der WHO empfohlene Mindestmenge – hatten ein deutlich geringeres Risiko für Bluthochdruck. Dieser positive Effekt war besonders ausgeprägt, wenn die Bewegungsgewohnheiten bis zum Alter von 60 Jahren beibehalten wurden.

Anzeige

„Fast die Hälfte unserer Teilnehmenden hatte im jungen Erwachsenenalter zu wenig Bewegung, was deutlich mit dem Auftreten von Bluthochdruck zusammenhing. Das zeigt, dass wir den Mindeststandard für körperliche Aktivität anheben müssen“, sagt Studienleiter Jason Nagata, UCSF-Experte für junge Erwachsenenmedizin.

5 Kilo abnehmen – mit diesen Tipps klappt es Abonniere uns
auf YouTube

Soziale Faktoren spielen eine wichtige Rolle

Allerdings ist es nicht einfach, die wöchentliche Bewegung zu steigern, wenn gleichzeitig lebensverändernde Entscheidungen getroffen werden müssen und die Verantwortungen wachsen. „Das gilt besonders nach der Schule, wenn die Möglichkeiten für körperliche Aktivität abnehmen, weil junge Erwachsene ins Studium oder ins Berufsleben wechseln, Eltern werden und die Freizeit schwindet“, erklärt Nagata.

Die US-amerikanische Studie zeigt dabei deutliche gesundheitliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf. Mit 45 Jahren übertrafen schwarze Frauen die weißen Männer in den Bluthochdruckraten, während weiße Frauen die niedrigsten Raten im mittleren Lebensalter aufwiesen. Im Alter von 60 Jahren hatten 80 bis 90 Prozent der schwarzen Männer und Frauen Bluthochdruck, verglichen mit knapp 70 Prozent der weißen Männer und etwa der Hälfte der weißen Frauen.

Auch wenn diese Studie sich auf die USA bezieht, lassen sich ähnliche gesundheitliche Unterschiede auch in Deutschland beobachten. Sozioökonomische Faktoren wie Bildung, Einkommen und Wohnumfeld beeinflussen auch hierzulande maßgeblich, wie viel Zeit und Möglichkeiten Menschen für regelmäßige Bewegung haben. Besonders Menschen mit niedrigem Einkommen und in stark verdichteten städtischen Gebieten haben oft weniger Zugang zu Sport- und Bewegungsangeboten.

Lohnt sich ein späterer Sporteinstieg?

Auch wenn die Studie die besondere Bedeutung von Bewegung im jungen Erwachsenenalter betont – ein späterer Einstieg in regelmäßige körperliche Aktivität ist dennoch sinnvoll. Zahlreiche Forschungen zeigen, dass Menschen jeden Alters von mehr Bewegung profitieren können. Bereits nach wenigen Wochen regelmäßiger körperlicher Aktivität lässt sich bei den meisten Menschen eine Verbesserung der Blutdruckwerte beobachten. Auch wer erst mit 50 oder 60 Jahren mit regelmäßigem Sport beginnt, kann sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch deutlich senken. Allerdings gilt: Je früher du mit regelmäßiger Bewegung beginnst und je länger du diese Gewohnheit beibehältst, desto besser für deine Gesundheit. Expert*innen empfehlen dabei, langsam einzusteigen und die Belastung nach und nach zu steigern.

Hat dir dieser Artikel gefallen? Diskutiere mit uns über aktuelle Trends, deine Lieblingsprodukte und den neuesten Gossip im Netz – auf Instagram und TikTok. Folge uns auch gerne auf Flipboard und Google News.