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Symptome, Behandlung & Ursachen

„Leichenfinger“ bei Kälte: Was ist das Raynaud-Syndrom?

leichenfinger
© Getty Images/Tamiko Ihori

Eiskalte Finger und Füße sind im Winter keine Seltenheit. Doch bei manchen Menschen bleibt es nicht nur bei den „Eisklötzen“, zusätzlich verfärben sich Finger oder auch Zehen weiß! „Leichenfinger“ nennt man das umgangssprachlich, Mediziner*innen sprechen vom Raynaud-Syndrom. Was sich dahinter verbirgt, ob es gefährlich ist und wieso es überhaupt zu den „Leichenfingern“ kommt, erklären wir dir hier.

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Ein Spaziergang im Winter, der Griff in die Gefriertruhe oder ein kaltes Getränk – danach sind die Finger weiß, taub und sehen regelrecht leblos aus. Das ist für Menschen mit dem Raynaud-Symptom leider normal – und ein typisches Symptom für das Phänomen, von dem junge Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Gut zu erkennen ist das Raynau-Symptom daran, dass die weiße Verfärbung eigentlich nie unterhalb des unteren Fingergelenks auftritt, sonders meist die Fingerkuppen betrifft. (© Getty Images/Iuliia Pilipeichenko)

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom ist eine Störung der Durchblutung, bei der sich die Blutgefäße in den Fingern und Zehen bei Kälte oder Stress plötzlich verengen, was zu einer Einschränkung des Blutflusses und einer Abnahme der Durchblutung führt. Dadurch kann es zu Kribbeln in den Fingern kommen, Verfärbungen oder Unempfindlichkeit an den betroffenen Stellen. Die Durchblutungsstörung kann pro Schub bis zu einer halben Stunde anhalten. Dann kommt das Blut wieder langsam zurück in die Finger – ein Prozess, der äußerst schmerzhaft sein kann.

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Betroffene beschreiben die Schmerzen wie das unangenehme Gefühl, wenn das Blut in ein eingeschlafenes Bein zurückfließt – nur, dass es hier noch stärker ist. Gut zu erkennen ist das Raynaud-Symptom auch daran, dass die weiße Verfärbung eigentlich nie unterhalb des unteren Fingergelenks auftritt.

Das Raynaud-Syndrom wurde übrigens nach seinem Entdecker benannt, dem französischen Arzt Maurice Raynaud, der die Leichenfinger im Jahr 1862 während seines Medizinstudiums erstmals beschrieb.

Zwei Formen des Raynaud-Syndroms sind bekannt

Mittlerweile unterscheiden Ärzt*innen zwei Formen des Raynaud-Syndroms, das primäre und das sekundäre.

Beim primären Raynaud-Syndrom liegt keine Erkrankung vor und die Ursachen für die „Leichenfinger“ sind nicht bekannt. Es tritt aus ungeklärten Gründen auf, meist bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren und ist die häufigste Form des Raynaud-Syndroms. In der Regel hinterlassen die Anfälle keine Schäden.

Das sekundäre Raynaud-Syndrom ist meist eher ein Symptom, das durch eine andere Erkrankung verursacht wird. Dazu zählen zum Beispiel Sklerodermie (vererbbare Bindegewebeerkrankung), Arthritis, oder Verletzungen sowie Überdosen einiger Medikamente wie Betablocker, Empfängnisverhütungsmittel oder Zytostatika. In der Regel tritt das sekundäre Raynaud-Syndrom ab dem 30. Lebensjahr auf. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln, um das Raynaud-Syndrom zu verbessern. Die Symptome und Behandlungen können jedoch ähnlich sein wie beim primären Raynaud-Syndrom.

Wie gefährlich ist das Raynaud-Syndrom?

Das Raynaud-Syndrom an sich ist nicht lebensbedrohlich, aber in schweren Fällen kann es zu Komplikationen wie Schäden an den Händen oder Füßen, Gefäßverkalkungen und Nekrosen (Gewebetod) führen. Es ist wichtig, das Raynaud-Syndrom unter Beobachtung eines Arztes oder einer Ärztin zu behandeln, insbesondere bei sekundärem Raynaud-Syndrom, um die Entwicklung von Komplikationen zu vermeiden.

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Wie wird das Raynaud-Syndrom diagnostiziert?

Wenn du vermutest, dass du das Raynaud-Syndrom hast, kannst du folgende Schritte unternehmen:

  • Gehe zum Arzt oder zur Ärztin: Sprich mit ihm/ihr über deine Symptome und deine Vorgeschichte.
  • Erkläre deine Symptome genau: Beschreibe deine Symptome, wann sie auftreten und wie lange sie dauern.
  • Eine körperliche Untersuchung: Dein Arzt oder deine Ärztin wird deine Hände und Füße auf Anzeichen von Verfärbungen und Schäden untersuchen.
  • Weitere Tests: Der Arzt oder die Ärztin kann weitere Tests, wie z.B. eine Duplex-Sonografie, durchführen, um die Durchblutung zu überprüfen und andere mögliche Ursachen für deine Symptome auszuschließen.
  • Beachte aber, dass Behandlungen immer individuell ausfallen können.

Warum bekommt man das Raynaud-Syndrom?

Die genauen Ursachen des primären Raynaud-Syndroms sind nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass eine Überempfindlichkeit der kleinen Blutgefäße in Händen und Füßen bei Kälte und Stress eine Rolle spielt. Beim sekundären Raynaud-Syndrom wird die Ursache durch eine unterliegende Erkrankung verursacht. Faktoren, die das Auftreten von Anfällen des Raynaud-Syndroms verschlimmern können, sind unter anderem:

  • Kälte
  • Stress
  • Rauchen
  • niedriger Blutdruck
  • manche Medikamente
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Was kann man gegen das Raynaud-Syndrom tun?

Es ist wichtig, dass du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchst, um die besten Behandlungsmethoden für deine spezifischen Bedürfnisse zu ermitteln. Du kannst folgende Maßnahmen selbst ergreifen, um das Raynaud-Syndrom zu behandeln:

  • Vermeide Auslöser: Vermeide Kälte, Stress und Rauchen, wenn möglich.
  • Fördere die Durchblutung: Mach Übungen, um die Durchblutung zu fördern, und benutze warmes Wasser, um deine Hände und Füße zu erwärmen, um Anfälle zu verhindern.
  • Trage geeignete Kleidung: Ziehe warme, wasserdichte Handschuhe und Schuhe an bei kaltem Wetter.
  • Medikamente: Dein Arzt oder deine Ärztin kann dir z.B. Vasodilatatoren oder Calciumkanalblocker verschreiben, um die Durchblutung zu verbessern und Anfälle zu verhindern.

Ein gutes Paar Handschuhe und Taschenwärmer können dir bei eisigen Temperaturen im Winter schon mal sehr gut helfen und gehören zu deiner „Raynaud-Grundausstattung“. Bei Amazon findest du beispielsweise beheizbare Handschuhe:

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Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 16.01.2025 14:58 Uhr

Kann man das Raynaud-Syndrom heilen?

Das Raynaud-Syndrom kann nicht vollständig geheilt werden, aber die Symptome kannst du mit Behandlungen lindern. Die Wahl des Behandlungsplans hängt von der Ursache und Schwere des Syndroms ab. Indem du Auslöser vermeidest, die Durchblutung förderst und angemessene Medikamente einnimmst, kannst du Anfälle reduzieren und die Symptome lindern. Es ist wichtig, dass du einen Fachmann oder eine Fachfrau aufsuchst, um eine individuelle Behandlungsstrategie zu erstellen.

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