Kokosöl galt aus ernährungswissenschaftlicher Sicht lange Jahre zu Unrecht als ungesundes Fett. Grund dafür war ein vereinfachtes Modell von ungesunden gesättigten und empfehlenswerten ungesättigten Fettsäuren. Das Kokosfett hatte mit seinen bis zu 97 Prozent gesättigten Fettsäuren da schlechte Karten. Mittlerweile gilt diese These aber als widerlegt und Kokosöl wird von Ernährungswissenschaftlern sogar als das gesündeste Öl zum Kochen empfohlen. Wir zeigen Dir daher, wie Kochen mit Kokosöl funktioniert, und versorgen Dich mit kreativen Rezept-Ideen.
Neben den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Kokosfetts, wie eine lang anhaltende Energieversorgung und einer zuträglichen Wirkung auf die Gewichtsabnahme, kann es wie kein anderes gesundes Pflanzenfett, sehr hoch erhitzt werden. Damit eignet es sich fantastisch zum Braten und Rösten, weil die gesunden Inhaltsstoffe beim Erhitzen nicht zerstört werden und keine schädlichen Transfettsäuren entstehen. Höchste Zeit also, dem Kokosöl einen festen Platz in Deiner Küche einzuräumen! Doch wie verwendet man das harte weiße Öl aus dem Glas nur?
Natives Kokosöl: Fett in fester Form
Anders als Sonnenblumen- oder Olivenöl ist ungehärtetes natives Kokosöl nicht in Flaschen erhältlich. Der Grund dafür ist die Eigenschaft des Kokosöls erst bei über 25 Grad flüssig zu werden. Wenn Du also ein Glas Kokosöl zu Hause hast, kann es sein, dass es bei hohen Temperaturen im Sommer flüssig, ansonsten aber in der Regel fest ist. Um die Entnahme des Öls nicht unnötig zu erschweren, solltest Du Kokosöl nicht im Kühlschrank lagern. Kokosöl findet ursprünglich Verwendung in tropischen Ländern, wie etwa auf den Philippinen, und wird auch dort problemlos über mehrere Monate hinweg bei hohen Temperaturen gelagert.
Um Dir bei kalten Temperaturen das Kochen mit Kokosöl zu erleichtern, kannst du das Glas in der Nähe des Herds aufbewahren. Ein anderer cleverer Trick ist, eine Eiswürfelform mit flüssigem Kokosfett zu befüllen und die gekühlten Kokosöl-Würfel anschließend kühl zu lagern. So hast Du das Kokosöl in praktischen kleinen Portionen immer parat! Alternativ kannst Du Dein Kokosöl auch mit einem Handmixer oder in der Küchenmaschine luftig aufschlagen. Das Kokosfett erhält auf diese Weise eine cremige Konsistenz, die nun leichter mit einem Löffel zu dosieren ist. Außerdem kannst Du das aufgeschlagene Kokosöl auch gleichzeitig als reichhaltige Körperpflege benutzen!
Kochen mit Kokosöl: Braten und Rösten
Aufgrund seiner Hitzestabilität ist Kokosöl das beste Öl zum Braten. Das Kokosaroma wird beim Erhitzen abgemildert, sodass das Kokosfett universal einsetzbar ist. Im Prinzip kannst Du das Kokosöl überall dort einsetzen, wo Du ansonsten Pflanzenöl oder Butter verwenden würdest. Besonders gut macht sich das Kokosöl aber beim Rösten von Gemüse im Backofen. Hierzu schneidest Du Gemüse wie Rosenkohl, Karotten, Blumenkohl oder Süßkartoffeln in mundgerechte Stücke und vermischst sie anschließend mit etwas geschmolzenem Kokosöl, Salz und Pfeffer. Das Gemüse muss nun nur noch, auf einem Backblech ausgebreitet, etwa 15 Minuten bei 220 Grad im Ofen rösten. Du wirst überrascht sein, wie lecker auf einmal Rosenkohl schmeckt, da das Rösten den süßlichen Geschmack unterstreicht.
Kokosöl eignet sich auch zum einfachen Anbraten und Dünsten von Gemüse, wie etwa Spinat, in der Pfanne. Durch das dezente Kokosaroma benötigst Du nur noch etwas Knoblauch und Salz und hast so im Nu eine leckere gesunde Spinat-Beilage.
Kokosöl im Kaffee und im Müsli
Aufgrund seines nussig süßen Aromas eignet sich das Kokosöl auch wunderbar für süße Gerichte. Sogar beim Backen kannst Du Öl oder Butter in den meisten Fällen durch Kokosöl ersetzen. Anhänger der Paleo-Diät benutzen Kokosöl auch gerne für getreidefreie Gebäcke oder Knusper-Müslis. Wahre Kokosöl-Liebhaber empfehlen den Genuss von Kokosöl sogar pur: Ein Löffel Kokosöl nach dem Essen soll den Hunger auf Süßes stillen und noch dazu über mehrere Stunden hinweg, Heißhunger-Attacken unterdrücken. Der Grund dafür ist, dass die Fettsäuren der Kokosnuss von Deinem Körper sofort als Energielieferant verwendet werden können. Anders aber als einfache Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehl-Produkte, löst das Kokosöl keinen Anstieg Deines Insulinspiegels aus. Dies verhindert ein plötzliches Absacken Deiner Energie und Müdigkeitsphasen während des Tages.
Kein Wunder also, dass einige Foodblogger auf die Idee kamen, Kokosöl in das morgendliche Kaffee-Ritual zu integrieren. Auch wenn es erst einmal abstoßend klingen mag, Öl in Kaffee zu mischen, hat der Kokosöl-Kaffee schnell viele Fans gewonnen. Um einen leckeren cremigen Kokosöl-Kaffee zuzubereiten, benötigst Du auf eine Tasse Kaffee etwa einen Teelöffel natives Kokosöl. Der Trick dabei ist, das Öl nicht einfach unter den Kaffee zu rühren, sondern mithilfe eines Mixers, ein Getränk zu erzeugen, das optisch einem Milchkaffee ähnelt.
Wie Du siehst, ist Kokosöl ein wahrer Alleskönner! Durch seine Hitzestabilität kannst Du beim Kochen eigentlich gar nicht viel falsch machen und Öl und Butter in Rezepten mit dieser gesunden Alternative ersetzen. Durch sein leckeres Aroma macht sich Kokosöl auch toll im kalorienarmen Popcorn.
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