Tropische Früchte sind eine gesunde Dessert-Alternative und bringen uns sofort in Sommerlaune. Eine von ihnen macht es uns aber nicht ganz so leicht: Wenige Sekunden nach dem Kauen von Ananas verspüren viele ein kratziges Gefühl im Mund. Entgegen weitläufiger Annahme handelt es sich dabei aber nicht um eine Ananas-Allergie. Wir zeigen dir, was das Brennen auf der Zunge wirklich bedeutet und mit welchen Tricks du es verhindern kannst.
Warum brennt Ananas auf der Zunge?
Wenn wir kurz nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel ein Kratzen im Mund verspüren, liegt es nahe, von einer Allergie auszugehen. Viele meiden deshalb Ananas, denn das brennende Gefühl im Mundraum kann doch unmöglich gesund sein – oder etwa doch? Tatsächlich handelt es sich bei dem Phänomen nicht um eine Allergie. Es sollte dir eher Sorge bereiten, wenn du beim Ananasverzehr kein Brennen verspürst, denn es handelt sich dabei um eine Reaktion, die so ziemlich jeder Mensch hat. Schuld daran ist das in der Ananas enthaltene Enzym Bromelain, das Proteine spaltet. Da sich Zunge und Mundraum aus Proteinen zusammensetzen, wirkt dieses Enzym auch hier.
Du kannst dir das brennende Gefühl quasi als Abwehrreaktion der Ananas vorstellen: Du isst die Ananas – und sie beißt zurück. Aber keine Angst, die Wirkung ist nicht so stark, dass deine Schleimhäute oder deine Zunge tatsächlich zersetzt werden können. Mehr als ein Kratzen beim Essen passiert nicht und die zersetzten Proteine in deinem Mundraum werden schnell wieder regeneriert. Doch was passiert, wenn du die Ananas hinunterschluckst? Nicht mehr viel: Bromelain wird durch deinen Speichel und deine Magensäure deaktiviert und spaltet keine Eiweiße mehr. Ananas ist übrigens nicht die einzige Frucht, die diesen Effekt hat: Sensible Personen verspüren eine mildere Reaktion auch beim Verzehr von Kiwi, Bananen, Zitronen, Datteln, Papayas oder Mangos.
Wie verhindert man das Kratzen im Mund?
Die Protein spaltende Wirkung von Ananas ist beim Marinieren von Fleisch super praktisch: Das Bromelain macht Steak viel zarter. Im Mund hingegen ist die Wirkung eher störend. Es gibt aber ein paar Tricks, wie du ungestört Ananas genießen kannst. In vielen asiatischen Ländern wird die Frucht vor dem Verzehr in Salzwasser eingelegt oder mit etwas Salz bestreut. Die Wirkung gilt aber als umstritten: Womöglich lenkt der salzige Geschmack nur vom Brennen ab. Darüber hinaus hilft auch ein richtiges Schneiden der Ananas: Besonders der harte Strunk im Inneren enthält viel Bromelain und sollte daher besser entfernt werden. Besonders einfach geht das mit einem Ananas-Schneider.
Komplett vermeiden lässt sich das Brennen auf der Zunge durch Erhitzen der Frucht: Leicht gegrillt auf Spießen oder gebacken im Kuchen oder auf der Pizza wird das Enzym deaktiviert. Auch Ananas in Dosen sorgen in der Regel nicht für ein Kratzen im Mund. Du willst Ananas lieber roh und pur essen? Dann hilft leider nur: Zähne zusammenbeißen und das Kratzen ignorieren!
Ananas machen sich frisch und gefroren gut in Smoothies. Die Frucht verträgt sich aber nicht mit allen Zutaten:
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