Einige Lebensmittel stehen in dem Ruf, nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf auf Trab zu halten. Studentenfutter gilt hier als Vorreiter der gesunden Snacks – schon lange vor Energy Balls oder Proteinriegeln. Doch ist die Frucht-Nuss-Mischung wirklich gesünder als herkömmliche Süßigkeiten oder herzhafte Snacks? Wir zeigen dir, wie gesund Studentenfutter ist und auf welche Inhaltsstoffe du achten solltest.
Studentenfutter: Warum heißt das so?
Viele Student*innen stehen unter großem Stress, weil die nächste Hausarbeit noch nicht fertig ist oder man zu spät mit dem Lernen für eine wichtige Prüfung angefangen hat. Irrtümlicherweise wird daher oft angenommen, Studentenfutter hieße deshalb so, weil es gestressten Akademiker*innen als Nervennahrung dient. Tatsächlich hat die Bezeichnung aber einen anderen Grund: Zum einen galten die schon immer enthaltenen Mandeln im 17. Jahrhundert als so teuer, dass sie nur von besser gestellten Personengruppen konsumiert wurden. Zum anderen galten die Nüsse bei den viel trinkenden Student*innen auch als gutes Hausmittel gegen Kater.
Was enthält Studentenfutter?
Im Supermarkt und online findest du eine große Auswahl an unterschiedlichen Mischungen. Die ursprüngliche Mischung enthielt schon immer Rosinen und Mandeln, darüber hinaus gibt es aber zahlreiche Varianten. Klassisches Studentenfutter besteht aus:
- Rosinen
- Haselnüssen
- (blanchierten) Mandeln
- Walnüssen
- Cashewkernen
Neuere Mischungen bestehen oft auch aus getrockneten Cranberries, Bananenchips, Erdnüssen, Pistazien oder Pekannüssen. Angelehnt an die amerikanische Variante, den Trail Mix, gibt es auch Studentenfutter-Varianten, die darüber hinaus noch mit Schokolade überzogene Nüsse und Trockenfrüchte enthalten. Du hast noch nicht die perfekte Mischung gefunden? Natürlich kannst du Studentenfutter auch selber machen.
Wie viele Kalorien hat Studentenfutter?
Da es kein Einheitsrezept für Studentenfutter gibt, schwanken die Nährwerte von Mischung zu Mischung. Als Faustregel gilt: Je mehr Rosinen oder andere Trockenfrüchte enthalten sind, desto höher liegt der Kohlenhydrat- bzw. Zuckeranteil. Dies ist vor allem bei günstigerem Studentenfutter der Fall, denn Rosinen sind deutlich günstiger im Einkauf als Walnüsse oder Mandeln. Die folgenden Kalorien- und Nährwertangaben beziehen sich auf das klassische Studentenfutter von Seeberger:
pro 100 g | pro 50 g (etwa eine Portion) | |
Kalorien | 507 kcal | 254 kcal |
Fett | 33 g | 17 g |
Kohlenhydrate | 36 g | 18 g |
Eiweiß | 13 g | 6,4 g |
Sind weniger Rosinen enthalten, ist der Nussanteil und damit auch der Fettgehalt höher. Da Fett eine höhere Kaloriendichte als Kohlenhydrate hat, liegt der Kaloriengehalt bei einem hohen Nussanteil höher. Da muss aber nicht zwingend ungesünder sein: Aus aktueller ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Kalorien nicht gleich Kalorien. Wenn du etwa Fett besser verstoffwechseln kannst als Kohlenhydrate, solltest du weniger auf den Kaloriengehalt achten, sondern auf die Verteilung der Makronährstoffe. Mit diesem DNA-Selbsttest kannst du dies ganz einfach zu Hause testen.
Obst ist nicht gleich Obst! Im Video zeigen wir dir die gesündesten Obst- und Gemüsesorten:
Ist Studentenfutter gesund?
Wie bei vielen anderen Lebensmittel auch, ist es schwierig hier ein Pauschalurteil zu fällen. Die Einschätzung, ob Studentenfutter gesund ist oder nicht, hängt davon ab, welchen ernährungswissenschaftlichen Thesen du Glauben schenkst, welchen Stoffwechsel du hast und wie viel du davon isst. Was sich aber auf jeden Fall sagen lässt: Studentenfutter enthält wesentlich mehr gesunde Nährstoffe, Mineralien, Ballaststoffe und Fettsäuren als Süßigkeiten wie Gummibärchen, Kekse oder Vollmilchschokolade. Je nach Nussmischung können reichlich Omega 3-Fettsäuren, Selen und Vitamin E enthalten sein. Kannst du dich an kleine Portionen halten, ist Studentenfutter daher meist eine gesunde Snack-Wahl.
Studentenfutter kann jedoch trotzdem ein kalorienreicher Snack sein und zur Gewichtszunahme führen. Die Mischung aus Fett aus den Nüssen und Fruchtzucker aus den Rosinen liefert viel Energie, ist aber auch die ideale Kombination zur Gewichtszunahme. Wer auf sein Gewicht achtet, sollte daher nicht gleich eine Tüte alleine wegsnacken. Für eine Low Carb-Diät, wie etwa Keto, eignen sich die üblichen Studentenfutter-Mischungen nicht, da der hohe Gehalt an Rosinen auch zu einem hohen Zuckergehalt führt. Du kannst dir aber ganz leicht aus einer Nussmischung und gefriergetrockneten Himbeeren ein kohlenhydratreduziertes Studentenfutter selbst mischen.
Suchst du nach einer Alternative zu Studentenfutter oder nach einem gesunden herzhaften Snack?
Die Nuss-Frucht-Mischung bringt die grauen Zellen auf Vordermann, ist allerdings durch den hohen Fettgehalt der Nüsse und den Zuckergehalt der Trockenfrüchte sehr kalorienhaltig. Eine ganze Tüte Studentenfutter solltest du daher – auch wenn es noch so gut schmeckt – besser nicht auf einmal verdrücken. Teile dir die Packung über mehrere Tage verteilt ein. Auf diese Weise hast du länger etwas von den nützlichen Energielieferanten, die der leckere Snack hergibt!
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