Wer auf der Suche nach einer magenschonenden Kaffee-Alternative ist, die noch dazu gesundheitliche Vorteile bietet, sollte jetzt gut aufpassen. Mate-Tee, auch Yerba Mate genannt, beinhaltet neben Koffein Inhaltsstoffe, die förderlich für die Verdauung sind und sogar beim Abnehmen helfen können. Wir zeigen dir, worauf du bei Mate-Tee achten musst, und wie gesund Limos wie „Club Mate“ sind.
Was genau ist Mate-Tee?
Mate-Tee stammt aus Südamerika, wo er in Ländern wie Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zu den beliebtesten Heißgetränken gehört. Der Tee wird aus den Blättern der Mate-Pflanze gewonnen, einem immergrünen großgewachsenen Baum. Hierzulande ist Yerba Mate als Heißgetränk noch relativ unbekannt. Die meisten dürften aber Mate-basierte Limos wie „Club Mate“ oder „Mio Mate“ kennen, die in Deutschland erfunden wurden. Ähnlich wie diese Erfrischungsgetränke schmeckt der heiße Tee herb und leicht rauchig – ein Aroma, an das man sich erst gewöhnen muss. Ist man aber erst mal auf den Geschmack gekommen, ist Mate eine gute Kaffee-Alternative.
Die gesundheitlichen Vorteile von Mate-Tee
Mate-Tee enthält neben Koffein Theobromin (kommt auch in Kakao vor und wirkt leicht anregend), Theophyllin (kommt auch in Schwarztee und Guaraná vor und kann bei Bronchialerkrankungen helfen), Chlorophyll, ätherische Öle und Vanillin. Sofern die Blätter nicht mit kochendem Wasser aufgegossen werden, bleiben außerdem die Vitamine A, B1, B2 und C erhalten. Wer Kaffee schlecht verträgt, sollte Mate-Tee eine Chance geben, denn dieser ist nicht nur säureärmer, sondern wirkt auch Speichel- und Magensaftbildung fördernd und unterstützt somit sogar die Verdauung.
Mate-Tee kann außerdem:
- durch das enthaltene Koffein Müdigkeit bekämpfen
- die Gehirnleistung und Konzentration steigern
- den Stoffwechsel und die sportliche Leistung ankurbeln
- den Hunger stillen und dadurch bei Diäten helfen
- durch seine leicht entwässernde Wirkung zum Fasten getrunken werden
- bei Atemwegserkrankungen helfen
- äußerlich angewandt Hautreizungen lindern
Vorsicht vor übermäßigem Konsum: Es liegen widersprüchliche Studien über die Krebsrisiko senkenden bzw. fördernden Eigenschaften von Mate-Tee vor. Eine Studie von 2014 verweist bei hohem Konsum von geröstetem Mate-Tee auf ein gesteigertes Risiko an Blasen-, Speiseröhren- und Lungenkrebs zu erkranken. Kritiker verweisen jedoch darauf, dass hierfür täglich sehr hohe Mengen getrunken werden müssten. Eine andere Studie von 2012 belegt hingegen die Krebsrisiko senkende Wirkung von Yerba Mate. Wer auf Nummer sichergehen will, sollte auf luftgetrockneten Mate-Tee* setzen, von dem auch bei hohem Konsum kein Risiko ausgeht. Dieser enthält jedoch nicht das gleiche Aroma, das authentischen argentinischen Yerba Mate ausmacht.
Mit Mate Tee abnehmen
Mate-Tee dient nicht nur als gesunde Kaffee-Alternative, sondern kann auch beim Abnehmen unterstützen. Zahlreiche Studien konnten bereits nachweisen, dass Yerba Mate den Appetit zügeln kann, indem die Verdauung verlangsamt wird. Außerdem soll sich Mate positiv auf den Insulinspiegel und den Fettstoffwechsel auswirken. In einer dänischen Studie konnten übergewichtige Probanden mithilfe von Mate in Kapselform* innerhalb von 10 Tagen im Schnitt ca. 0,8 kg abnehmen, nach 45 Tagen sogar ca. 5 kg. Mate-Tee ist daher ideal für Fastenkuren oder als täglicher Begleiter, um Heißhungerattacken zu vermeiden. Wem die Zubereitung mit den Blättern zu umständlich ist, bekommt bei Amazon auch Mate-Teebeutel für ca. 9 Euro im 50er-Pack.* Selbstverständlich solltest du deinen Mate-Tee zum Abnehmen nicht mit Zucker süßen, sondern lieber mit Stevia-Tabs.*
So bereitest du Mate-Tee richtig zu
Wer authentischen Mate-Tee trinken will, sollte auf losen Tee statt Teebeutel setzen. Der lose Tee enthält feine Bestandteile, die ähnlich wie bei Matcha-Tee, mitgetrunken werden. Anstelle eines Teesiebs wird zum Filtern eine Art Metall-Strohhalm mit integriertem Sieb verwendet, eine sogenannte Bombilla. Die Zubereitung ist zwar auch in einer regulären Tasse möglich, in der Regel werden Bombillas aber ohnehin im Set zusammen mit einer klassischen Kalebasse aus Flaschenkürbis, oder einem ähnlich geformten Gefäß aus Keramik angeboten. Die Keramik-Variante ist zwar weniger urig, kann dafür aber auch in der Spülmaschine gereinigt werden und hat einen besseren Stand. Dieses Set aus Bombilla und Keramik-Mate-Becher bekommst du bei Amazon für knapp 20 Euro.*
In den Becher gibst du etwa 2 Teelöffel losen Yerba Mate (gerösteter Mate schmeckt intensiver, ungerösteter erinnert eher an Grüntee). Nicht wundern, wenn dir die Teemenge sehr viel für die kleine Tasse vorkommt: Mate wird sehr intensiv getrunken! Ganz wichtig ist nun, die Teeblätter bloß nicht mit kochendem Wasser zu übergießen. Das zerstört die Nährstoffe und sorgt für einen unangenehmen Geschmack. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 68-70°C. Wer kein Thermometer hat, sollte kochendes Wasser für 10 Minuten abkühlen lassen und erst dann den Tee aufgießen. Nach 3-5 Minuten Ziehzeit kannst du den Tee durch deine Bombilla schlürfen. Anschließend solltest du die Mate-Blätter nicht gleich wegschmeißen. Sie eignen sich noch für etwa drei weitere Aufgüsse. Solange du keine hygienischen Einwände hast, ist es übrigens besonders schön, Mate-Tee gemeinsam aus einem Becher zu trinken und diesen abwechselnd weiterzureichen.
Mate-Limos: Wie gesund ist „Club Mate“?
Es gibt wohl kaum ein cooles Berliner Start-up, in dem keine „Club Mate“* zu finden ist. Die Mate-Limo aus Mittelfranken ist mittlerweile zum Kultgetränk geworden – auch in der Partyszene. Dabei ist die gelbe Limo überraschenderweise keine neue Hipster-Erfindung, sondern existiert unter der Bezeichnung „Sekt-Bronte“ schon seit 1924.
Aufgrund des Zuckergehalts bieten „Club Mate“ und andere vergleichbare Drinks nicht die gleichen Vorteile wie der aufgebrühte Tee. Zudem enthalten diese Drinks in der Regel Mate-Extrakt, das für die Konservierung stark erhitzt werden muss und somit keine Vitamine mehr enthält. Die Stoffwechsel antreibende Wirkung haben diese Limos aber ebenfalls und im Vergleich zu anderen Softdrinks weisen die gängigen Mate-Limos einen deutlich geringeren Zuckergehalt auf.
Mate-Limos im Vergleich: Wie hoch ist der Zuckergehalt?
Mittlerweile existieren neben dem Original „Club Mate“ viele weitere Mate-Limos anderer Hersteller. Bislang gibt es jedoch noch keine zuckerfreie „Zero“-Variante. Daher haben wir die bekanntesten Mate-Limos auf ihren Zuckergehalt geprüft, um herauszufinden, welche die gesündeste Wahl ist. Die Angaben beziehen sich jeweils auf 100 ml.
Marke | Zucker | Kalorien | Süßungsmittel | Koffein |
5 g | 20 | Glucose-Fruktosesirup, Zucker | 20 mg | |
5,7 g | 24 | Zucker | 20 mg | |
6,4 g | 26 | Zucker, Agavendicksaft | 30 mg | |
4 g | 17 | Bio-Agavendicksaft | 16 mg | |
5,2 g | 22 | Zucker | 25 mg | |
4,8 g | 20 | Bio-Agavendicksaft | 20 mg | |
5 g | 21 | Zucker | 21,5 mg | |
6 g | 25 | Zucker | 22 mg | |
5,9 g | 24 | Zucker | 23 mg |
Zum Vergleich:
Marke | Zucker | Kalorien | Süßungsmittel | Koffeingehalt |
Coca Cola | 10,6 g | 42 | Zucker | 10 mg |
Redbull | 11 g | 46 | Saccharose, Glucose | 30 mg |
Der Vergleich zeigt, dass es unter den Mate-Limos nur geringfügige Unterschiede gibt. Alle Sorten haben deutlich weniger Zucker und Kalorien als herkömmliche Limos, die Sorten ChariTea mate* und Voelkel BioZisch Mate* werden sogar ausschließlich mit Agavendicksaft gesüßt, der einen niedrigeren glykämischen Index als Zucker aufweist.
Wem der Koffeingehalt wichtiger als der Kaloriengehalt ist, sollte zu Thomas Henry Mate Mate* greifen, die genauso viel Koffein enthält wie Redbull. „Club Mate“ beinhaltet als einziger Drink den umstrittenen Glucose-Fruktosesirup. Dieser enthält aber immerhin weniger Fruktose als der in Verruf geratene High Fructose Corn Syrup, den viele amerikanische Soft Drinks enthalten.
Ungesüßter Mate-Tee, der nicht mit kochendem Wasser aufgegossen wird, ist durchaus als gesund zu bewerten. Gerösteten Tee solltest du allerdings nicht literweise jeden Tag trinken. Mate-Limos hingegen sind sicherlich keine Health-Drinks, allerdings immer noch besser als viele andere stark gesüßte Soft Drinks.
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