Distelöl findest du in jedem Supermarkt und Bioladen. Das Pflanzenöl, das aus den Früchten der Färberdistel gewonnen wird, eignet sich dank seines unaufdringlichen Geschmacks für zahlreiche Gerichte. Bei der Zubereitung und der Kombination mit anderen Lebensmitteln solltest du aber ein paar Punkte beachten, denn falsch verwendet kann Distelöl gesundheitsschädlich sein – insbesondere für Vegetarier und Veganer!
Ist Distelöl gesund?
Ganz so einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten, da ein Lebensmittel für sich allein gesehen nie gesund oder ungesund sein kann. Je nachdem, welchen Ernährungswissenschaftlern man Glauben schenkt, kann Distelöl als eine äußerst gesunde Alternative zu gesättigten Fetten (zum Beispiel Butter), aber auch als entzündungsförderndes Pflanzenöl gelten. In der klassischen Vollwertküche, die hauptsächlich auf Vollkorngetreide und eine vegetarische Nahrung setzt, gilt Distelöl gemeinhin als gesundes Fett. Anhänger*innen dieser Ernährungsphilosophie raten insbesondere Menschen mit Cholesterin- und Herzproblemen zu Distelöl, da es reich an ungesättigten Fettsäuren ist und einen hohen Anteil an Omega-6 und veresterter Ölsäure (High Oleic) aufweist. Da Distelöl als Nahrungsmittel immer nur in kaltgepresster Form verwendet wird, bleiben diese Inhaltsstoffe im Produkt enthalten.
Der hohe Anteil an Omega-6-Fettsäuren ist aber auch der Grund dafür, warum viele Ernährungswissenschaftler*innen Distelöl als gesundheitsschädlich ansehen. Omega-6 ist per se erst mal nichts Schlechtes, problematisch wird es aber, wenn das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren nicht stimmt. Vor allem Vegetarier*innen und Veganer*innen können Gefahr laufen, zu viel Omega-6 zu sich zu nehmen, wenn sie hauptsächlich Distel-, Sonnenblumen- und Rapsöl verwenden. Ein Ungleichgewicht kann aktuellen Studien zufolge Entzündungen im Körper begünstigen. Es ist daher ratsam, den Konsum von Omega-6 reichen Pflanzenölen mit Lebensmitteln zu verbinden, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Ob das Verhältnis in deinem Körper stimmt, kannst du mit einem Selbsttest bestimmen.
In diesem Bestseller von Dr. Mark Hyman, dem Begründer der Pegan-Diät, erfährst du mehr darüber, welche Fette du meiden solltest und welche nicht:
Zu welchen Gerichten passt Distelöl?
Im Gegensatz zu Nativem Olivenöl hat Distelöl einen neutraleren, nur ganz zart-nussigen Geschmack. Daher lässt es sich in der Küche vielseitig einsetzen. Auch seine goldgelbe Farbe ist unauffällig. In Rezepten kannst du das kaltgepresste Öl auch anstelle von Lein-, Hanf- oder Walnussöl verwenden. Distelöl ist auch Grundlage mancher pflanzlicher Margarine-Sorten, die sich allerdings nur als Brotaufstrich und nicht zum Braten oder Backen eignen:
Distelöl passt am besten zu Salatdressings sowie zum Verfeinern von bereits gegarten Speisen. Träufelst du zum Beispiel etwas Distelöl auf im Ofen geröstete Karotten oder Kürbis, kann dein Körper das darin enthaltene fettlösliche Vitamin A besser verwerten. Das Gleiche gilt für andere fettlösliche Vitamine, wie etwa Vitamin D, das zum Beispiel in Lachs und Hering enthalten ist.
Im Video zeigen wir dir gesunde Snacks, die in wenigen Minuten zubereitet sind:
Eignet sich Distelöl zum Braten?
Distelöl eignet sich leider nicht zum Braten, da es wie viele andere kaltgepresste Pflanzenöle einen niedrigen Rauchpunkt hat. Dieser liegt schon bei 150°C: Erhitzt du Distelöl in einer Pfanne über diesen Rauchpunkt, schmeckt das Essen nicht nur bitter und verbrannt, es entsteht auch krebserregendes Acrylamid. Unter diesem Rauchpunkt ist hingegen ein sehr schonendes Dünsten möglich. Wer aber auf der sicheren Seite sein will, sollte Distelöl nur für kalte Speisen wie Salate verwenden. Als eines der gesündesten Pflanzenöle zum Braten empfehlen viele Ernährungswissenschaftler*innen Avocadoöl, das in Supermärkten noch selten zu finden ist. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis findest du online:
Bio-Lebensmittel können ganz schön ins Geld gehen. Mit ein paar Tricks kannst du dich aber auch mit einem kleinen Budget konsequent gesund ernähren:
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