Viele Prinzessinnen tragen eine, viele Bräute ebenfalls: Eine Tiara gilt als wunderschönes und edles Accessoire, nicht nur bei Hochzeiten, sondern vor allem auch bei königlichen Anlässen. Aber was ist eine Tiara überhaupt und woher stammt dieses Schmuckstück überhaupt? Wir verraten dir, was dahintersteckt und stellen dir auch die berühmtesten Tiaren der Geschichte vor.
Was ist eine Tiara?
Unter dem Begriff „Tiara” verstehen wir heute die weibliche Form einer Krone. Schmal und mit etlichen Edelsteinen besetzt, gilt sie bei den Prinzessinnen der Königshäuser zum gängigen Accessoire. Auch bei Hochzeiten hat sich die Tiara ihren Platz als wunderschöne Kopfbedeckung mittlerweile etabliert. Doch kaum jemand weiß, dass die ursprüngliche „Tiara” eine andere Bedeutung hatte.
In Königshäusern in Europa und dem Rest der Welt gilt die Tiara als typische Kopfbedeckung der Frauen. Gerade das britische Königshaus steht oft sehr im Fokus der Medien, vor allem, was die hin und wieder doch sehr skurrilen Regeln für die Mitglieder des Königshauses anbelangt. Welche das beispielsweise sind, erfährst du im Video.
Die Tiara heute – ein Diadem?
Heute kennen wir die sogenannte Tiara vor allem unter dem Begriff „Diadem”, was jedoch nicht ganz der richtigen Bedeutung entspricht. In der Antike war dieses Schmuckstück eher eine Art Stirnbinde, die die Haare zusammenhalten sollte. Daraus entwickelte sich über die Jahrhunderte die Königsbinde. Aber auch hier raus wurden über die Zeit hinweg mehrere Abwandlungen wie der berühmte Lorbeerkranz, der später aus Gold gefertigt wurde.
Rein optisch gesehen lässt sich über die Begrifflichkeiten „Tiara” und auch "Diadem" sagen, dass die Tiara, wie wir sie kennen, eher dem Modell eines Diadems entspricht, jedoch von der Namensgebung her an die berühmten Papstkronen angelehnt ist.
Die Papstkrone
Tatsächlich ist mit dem Begriff Tiara einst die sogenannte Papstkrone gemeint gewesen. Die kegelförmige Krone aus Gold zieht sich über drei „Etagen” und ist auf der Spitze mit dem Reichsapfel und dem Kreuz verziert. Obwohl es die ersten Papsthauben schon im 7./8. Jahrhundert gab, kamen diese beiden Insignien der geistlichen und weltlichen Macht erst im 16. Jahrhundert dazu.
Historischer Hintergrund
Ihren Ursprung hat die Papstkrone im sogenannten byzantinischen Hofzeremoniell. Übernommen hatte man dieses Vorgängermodell der Tiara aus Persien.
Die erste Papsthaube wird als Kopfbedeckung von Papst Konstantin I. in Schriftform erwähnt. Damals noch „nur” mit einer goldenen Borte verziert, entwickelte sich diese später zu einem Kronreif mit Zacken. Über die Jahrhunderte hinweg wurden immer mehr Verzierungen hinzugefügt – im 10. Jahrhundert beispielsweise der erste, im 13. Jahrhundert der zweite Kronreif. Auf dem Grabmal von Papst Benedikt XII. ist die Tiara erstmals mit drei Reifen abgebildet. Eine Tiara wird nur zu speziellen Anlässen getragen, aber (und das ist die wichtigste Regel) niemals in der Kirche.
Übrigens: Die drei Reife sollen für die Hauptaufgaben des Papstamtes stehen: Heiligen, Lenken und Lehren. Zudem stehen sie außerdem für die göttliche Dreifaltigkeit.
Die berühmtesten Tiaren
Heute sind kaum noch Tiaren aus vergangenen Zeiten erhalten geblieben. In den Museen des Vatikanstaates finden sich nur noch Tiaren, die nach der Besetzung des Kirchenstaates durch Napoleon geschaffen wurden. Für Papst Pius VII wurde aus den zerbrochenen Teilen anderer Hauben die sogenannte Napoleon-Tiara gefertigt. Diese sollte Pius bei der Krönung von Napoleon im Jahr 1804 tragen.
Weitere bekannte Papstkronen/Tiaren sind:
- Die Tiara von Paul III. (Amtszeit 1534–1549)
- Tiara von Clemens VIII. (Amtszeit 1592–1605)
- Tiara von Urban VIII. (Amtszeit 1623–1644)
Dass Tiaren in den Königshäusern ein gängiges Accessoire, aber auch eine Insignie der Macht ist, haben wir dir bereits erzählt. Für besondere Anlässe kannst du dir selbst sehr günstige Tiaren online bestellen, doch ein wahrer Royal wird man nicht nur durch den richtigen Schmuck. Also, wärst du ein gutes Mitglied im Königshaus? Dann mach unser Quiz und finde es heraus.