Kennst Du eigentlich Deine richtige BH-Größe? Umfragen bestätigen immer wieder aufs Neue: Die Hälfte aller deutschen Frauen tut es nicht. Und so greifen sie, bewusst oder unbewusst, immer wieder zum falschen Modell. Dass das keine Nebensächlichkeit ist, sondern sogar zu gesundheitlichen Problemen führen kann, erklären wir Dir hier. Und natürlich verraten wir auch gleich, wie einfach sich die richtige BH-Größe nachmessen lässt.
Ein BH sollte nicht nur schick aussehen. Doch das ist leider so ziemlich das einzige, worauf viele Frauen beim Dessous-Kauf achten. Seine Körbchengröße kennt man ja schließlich! Also wird ganz blind zugegriffen, ohne großartig anzuprobieren. So sammelt sich in der heimischen Unterwäsche-Schublade ein BH nach dem anderen, der vielleicht gerade so richtig sitzt oder bei dem man total daneben gegriffen hat. Zu kleine Cups, über die die Brüste quellen, zu große, in denen sie sich verlieren, zu kurze Träger, zu lange, ein zu enger oder weiter Unterbrustumfang... man kann wirklich einiges falsch machen! Wenn es dann zwickt, quetscht oder wackelt, ist das nicht nur ärgerlich, sondern schlägt sogar auf die Gesundheit.
Warum der falsche BH die Gesundheit gefährdet
Ein BH ist ja nicht irgendein Kleidungsstück, sondern erfüllt eine ganz bestimmte Funktion. Vorrangig soll er die Brust beziehungsweise das Bindegewebe unterstützen, da es durch die ständige Bewegung ziemlich herausgefordert wird. Zudem wird die Brust natürlich auch geformt und geschützt. Kurzum: Ohne BH geht fast nichts (warum man ab und zu trotzdem mal ohne herumlaufen kann, liest Du hier). Wichtig ist jedoch, dass man auch die richtige BH-Größe trägt, denn sonst sind all diese positiven Eigenschaften hinfällig. Wer einen schlecht sitzenden BH trägt, der kann seine Gesundheit gefährden und unter anderem folgende Beschwerden hervorrufen:
- Rückenschmerzen (zum Beispiel durch die mangelnde Stützung)
- Verspannungen im Nacken und folglich sogar Kopfschmerzen
- Schmerzen und dauerhafte Abdrücke an den Schultern durch zu enge, dünne BH-Träger
- Brustschmerzen (wenn die Bügel des BHs beispielsweise direkt auf die Brust drücken)
Hast Du mit solchen Beschwerden regelmäßig zu kämpfen? Dann könnte tatsächlich der falsche BH daran Schuld sein. Zeit, den Busen einmal richtig auszumessen und die perfekte BH-Größe ausfindig zu machen!
So findet man die richtige BH-Größe heraus
75 A, 80 B, 85 C: Die klassische Größeneinteilung bei BHs setzt sich aus einer zweistelligen Zahl und einem Buchstaben zusammen. Die Zahl steht für den Unterbrustumfang, der Buchstabe für die Cup-Größe, die sich durch den Brustumfang ergibt. Benötigt werden also zwei Zahlenangaben, jetzt heißt es also: Maßband zücken!
- Brustumfang: Stell Dich gerade hin und leg das Maßband um den Rücken über den höchsten Punkt des Busens, also der Brustwarze. Das Band darf nicht zu locker sitzen, aber auch auf keinen Fall einschnüren, um die perfekte Cup-Größe herauszufinden. Am besten misst Du das Ganze nackt ober mit einem einfachen, ungefütterten BH (wenn Du es zum Beispiel in einem Dessous-Fachgeschäft machen lässt).
- Unterbrustumfang: Nun schlingst Du das Maßband einmal direkt unterhalb der Brust entlang. Halte es etwas straffer, jedoch auch hier nicht einschnürend, und miss den Umfang nach.
Je nach dem, welche Werte Du gemessen hast, kannst Du Dir nun die richtige BH-Größe heraussuchen. Hast Du zum Beispiel einen Unterbrustumfang von 83 cm gemessen, ist die passende Größe eine 85. Liegt Dein Brustumfang beispielsweise bei 103 cm, dann entspricht das einem C-Cup. Probiere also in diesem Fall mal einen 85-C-BH an und überprüfe, ob auch alles richtig sitzt und er sich bequem anfühlt. Andernfalls sind die Nachbargrößen immer ein Unterbrustumfang niedriger und ein Cup größer und andersrum; in diesem Beispielfall könnten also auch noch 80 D oder 90 B passen. Hier heißt es einfach ausprobieren. Welche BH-Größe für Dich laut Deinen Maßen die richtige ist, kannst Du hier nachprüfen.
Woran erkennt man, ob der BH richtig sitzt?
- Die Träger dürfen nicht schneiden, sondern müssen breit genug sein und weit genug sitzen, dass sie die Brust weder fallen lassen noch in die Schultern einschneiden.
- Die Rückseite des BHs darf nicht Richtung Schultern hochrutschen, sondern sollte möglichst gerade auf einer Höhe mit der Vorderseite des BHs sein. Nur so kannst Du sicher sein, dass der BH auch stützt und auf Dauer keine Rückenschmerzen verursacht.
- Die Cups müssen den Busen richtig greifen, um auf allen Seiten mit ihm abschließen. Sie dürfen die Brust weder an irgendeiner Seite einquetschen noch sie zu locker gerade so auffangen.
- Das Unterbrustband muss am Körper anliegen und den Busen so perfekt unterstützen. Wenn es sich bewegt und absteht, dann ist der BH zu groß.
- Der Steg zwischen den Brüsten darf nicht abstehen, sondern sollte auf der Haut aufliegen.
Hast Du die richtige BH-Größe gefunden, gilt es nur noch, die richtige BH-Form in der Lingerie-Abteilung ausfindig zu machen. Klassische Schalen-BHs, ungefütterte Bügel-BHs, Minimizer und Sport-BHs mit starker Stützleistung eignen sich für einen großen Busen besonders gut, während kleine Brüste mit Push-up-Bras und Balconette-BHs besonders schön geformt werden.
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