Hosen kaufen ist für viele Frauen einfach nur frustrierend. Hatte man nicht vor kurzem noch in Größe 38 gepasst? Jetzt zwickt die Jeans in Größe 40 schon. Hat man wirklich ein bisschen zugenommen, oder...? Die Amerikanerin Riley Bodley machte dazu jüngst eine erschreckende Entdeckung, der auf der ganzen Welt für Empörung sorgt.
Um was ging es? Riley Bodley kaufte sich eine Jeans vom US-amerikanischen Label „American Eagle Outfitters“ in Größe 4, also einer 36. Ein nahezu identisches Modell hatte sie sich von derselben Marke fünf Jahre zuvor bereits gekauft, damals in einer Größe 0, also einer deutschen 32. Dass man in einem solchen Zeitraum etwas zunehmen kann, ist natürlich logisch (zumal Bodley vor fünf Jahren noch in der 9. Klasse war) und nicht weiter redenswert.
Warum ihr Bild trotzdem um die Welt geht? Weil sie die Hosen miteinander verglich und Erstaunliches feststellen musste: Die Size-0-Hose von damals ist ein ganzes Stück größer als die aktuelle Size-4-Jeans.
Was das heißt? Hosengrößen werden über die Jahre angepasst, jedoch nicht unbedingt zu unserem Vorteil (oder dem unseres Selbstbewusstseins). Stattdessen werden, zumindest in diesem Fall, kleine Größen quasi auf Kindermaße getrimmt, sodass sich keine Frau mehr wundern muss, wenn sie trotz gleichbleibendem Gewicht plötzlich eine viel größere Größe wählen muss.
Der Hosengrößen-Skandal: Body Shaming vom Feinsten
Hast du also jemals völlig verzweifelt in der Umkleidekabine gestanden, weil du nicht mal die XL-Hose über deine Knie bekommen hast, dann solltest du den Frust jetzt ganz schnell über Bord werfen. Denn eine Hosengröße ist ganz offensichtlich nichts Statisches, sondern (fragwürdigen) Veränderungen unterworfen. Dass damit ein ziemlich falsches Schönheitsideal unterstützt wird und das Ganze Frauen an ihrem Selbstwertgefühl zweifeln lässt, ging bisher einfach unter. Umso besser, dass ein solcher Fall wie der von Riley Bodley an die Öffentlichkeit getragen wird! Nur so kann man Frauen Mut machen, dass ihre Selbstwahrnehmung auf keinen Fall verzerrt ist, sondern höchstens die der Modemacher.
Übrigens: Einen ähnlichen Fall mit derselben Kleidungsfirma gab es bereits vor einem Jahr. Damals stellte die Amerikanerin Missy Rogers ein Bild zweier Shorts online. Die schwarze Hot Pants ist eine Größe 4 (36); sie hatte sie zwei Jahre zuvor gekauft. Die braune Shorts hatte sie ein Jahr später gekauft. Die Größe? Eine 10, also die deutsche Größe 42.
Siehst du den Größenunterschied? Nein, wir auch nicht.
Was lernen wir also aus diesen Fällen? Vor allem, dass Kleidergrößen wirklich nichts aussagen. Und dass die Modeindustrie unbedingt nochmal ihre Standarts überdenken sollte (Plus Size ist man bei Designern ja bereits ab Größe 38), um den furchtbaren Magerwahn, der viele Frauen in die Verzweiflung treibt, nicht auch noch zu propagieren.
Bildquellen: iStock/monkeybusinessimages