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Post-Pandemie

Die Mode nach Corona: Wird es einen neuen Stil geben?

Mode nach Corona

Die Mode befindet sich momentan in einer Art Dornröschenschlaf und wartet sehnsüchtig darauf, von uns wachgeküsst zu werden. Aber wie wird sie aussehen, wenn sie nach dem Coronavirus erwacht? Momentan bestimmt der Joggingshosen-Look unser Home-Office-Styling, aber schon bald könnte die Sehnsucht nach einem neuen Stil zum großen Wandel führen. Markiert die Corona-Krise etwa das Ende der Mode, wie wir sie kennen? Gut gekleidet zu sein, schick und elegant auszusehen, könnte zum neuen Motto der Mode werden!

Eine (modische) Krise mit Jogginghosen

London, Mailand oder Paris – Weltmetropolen, in denen Modetrends entstehen. Doch dort, wo Designer sonst ihre größte Inspiration finden, steht alles still. Die Corona-Krise verbannt die Mode nicht nur von internationalen Laufstegen, sondern auch von den Straßen. Die Welt, wie wir sie bisher kannten, ist dabei, sich zu ändern. Eine einfache Rückkehr zur Normalität? Die wird es voraussichtlich nicht geben, nein, vielmehr wird sich neben unserem Leben und Denken, auch die Mode, die wir tragen, ändern!

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Seit Jahren sprechen wir von Entschleunigung, doch wirklich langsamer wurden wir nicht. Modetrends erging es in den letzten Jahren ähnlich. Ein Fashion-Hype jagte den nächsten. So schnell wie sie auftauchten, so schnell waren sie allerdings auch schon wieder verschwunden. Und wir? Wir wollten sie alle tragen und brachten unsere Kleiderschränke zum Platzen. Die aktuelle Krise hat uns nun dazu gezwungen, langsamer zu werden und das schneller als wir damit gerechnet hätten. Aber sollen Jogginghosen und Leggings wirklich die modische Lösung sein? Keine Sorge, das werden sie nicht, denn ihre Tage sind schon längst gezählt.

Das endgültige Ende der Logomania

Aber was tragen wir, wenn keine neuen Trends auf den Straßen entstehen? In einem Interview mit dem Magazin Dezeen, sagt die niederländische und sehr einflussreiche Trendforscherin Li Edelkoort, dass das Coronavirus „eine leere Seite für einen neuen Anfang“ darstellen könnte. Die Lösung scheint also eher eine Chance zu sein, neue Ideen zu entwickeln, wie wir mit Mode und Stil in Zukunft umgehen. Wie wir das tun werden? Man kann davon ausgehen, dass wir zu altbewährtem greifen: zeitlose Kleidung. Einige wird es sicherlich erfreuen, zu hören, dass die Logomania mit der Corona-Krise ihr endgültiges Ende gefunden hat.

Markennamen teurer Luxus-Labels verschwinden von T-Shirts, Taschen oder Socken wie bei Sängerin Billie Eilish und auch die Glanzzeiten der Fast-Fashion könnten langsam aber sicher vorbei sein. Weniger ist das neue Mehr und damit rückt auch der Fokus zurück auf das Wesentliche unserer Kleidung: Passform und Schnitt. Und das hat Auswirkungen auf unseren Stil. Die modische Zukunft könnte elegant werden!

Die Geschichte zeigt: Krisen prägen neue Mode

Warum wir glauben, dass wir die Lust haben werden, uns schicker und bewusster zu kleiden? Ein Blick auf die Geschichte verrät uns, dass sich unser Stil in den kommenden Monaten und Jahren ändern wird. Zwar rückt Kleidung in Krisenzeiten immer stark in den Hintergrund, so auch aktuell bei uns. Aber sind sie erst einmal vorbei, prägen sie die neue Mode, bringen einen neuen Stil hervor. Denken wir dabei doch nur einmal an Christian Dior, der in der Nachkriegszeit mit dem „New Look“ einen äußerst eleganten, femininen, aber gleichzeitig zurückhaltenden Modestil prägte!

Oder an die Finanzkrise im Jahre 2008. War es zuvor noch total angesagt „laute“ und auffällige Kleidung zu tragen, beherrschten nach ihr minimalistische Designer wie Jil Sander oder Raf Simons die Laufstege der Modewelt. 2020 könnten also neben großen Markennamen auch Pailletten und Puffärmel bald der Vergangenheit angehören. Wer wird nach der Corona-Krise unseren Stil beeinflussen?

Neue Mode, neue Werte – Stil und Bewusstsein

Alles wird sich um noble Zurückhaltung drehen. Ein Blick auf japanische Modedesigner, deren Kleidung von Minimalismus lebt, zeigt schon lang, dass die Entschleunigung im Leben auch in der Kleidung sichtbar werden kann. Etwas, was auch die Skandinavier bereits perfektioniert haben und viele von uns längst lieben: der Skandi-Style. Er ist mehr als bloß ein Trend, sich reduziert zu kleiden. Vielmehr eine Lebenseinstellung, bei der Neuanschaffungen gut überlegt sind. Es geht darum, auf Qualität und Einzigartigkeit zu setzen, die einem jahrelange Freude an seinem neuen Kleidungsstück bringt. Was auch etwas mehr kosten darf – denn es wird sich lohnen. Neben dem minimalistischen Glamour, den unsere Kleidung versprühen soll, wird Langlebigkeit zum Auswahlkriterium und Blazer, Faltenröcke oder Pulloverkleider, zu unseren neuen Investitionen.

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Nachhaltigkeit wir immer mehr unseren Stil prägen. Nicht nur, dass wir auf die Auswahl fairer Materialien und eine umweltfreundliche Herstellung achten werden, auch die Ästhetik der nachhaltigen Design-Community, wie kastige Hemden und Hosen mit weitem Bein aus schweren Leinen oder robuster Baumwolle wird relevanter.

Seltene Kleidungsstücke werden begehrter denn je, wodurch neben selbst genähter Kleidung auch Vintage-Mode an Wichtigkeit gewinnen wird. Der Online-Second-Hand-Markt sei bereits vor der Krise stark gewachsen, so Trendforscherin Melissa Moylan in einem Interview, aber nach ihr, könne er in Zukunft sogar explodieren.

Nicht zu vergessen jedoch, der Blick auf den lokalen Modemarkt, denn dieser könnte zum heimlichen Gewinner der Krise werden. Meist vollkommen unterschätzte, deutsche Modedesigner können ihre Chance ergreifen und uns zeigen, was wir in Zukunft tragen werden.

Die Krise brachte uns zu Beginn überwiegend Angst und Unsicherheit, doch umso mehr Zeit vergeht, desto mehr wechselt das Gefühl und wir entwickeln Kräfte für Neues. Genau aus diesen, wird sich ein neuer Modestil entwickeln, den wir alle mitgestalten können!

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Bildquelle: Getty Images/John Philipps

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