Bei nachhaltigen und fairen Modemarken denken wir an Armed Angels, Recolution oder Jan’n’June. H&M oder Zara arbeiten mit nachhaltigen Kollektionen an einem grünen Image. Takko hingegen würden wohl die wenigsten mit nachhaltiger und fairer Mode in Verbindung bringen. Und doch: Die deutsche Modemarke setzte schon lange bevor Greenwashing zum Trend wurde auf faire und ökologische Produktion - und beweist damit, dass nachhaltige Mode auch günstig sein kann. Doch kann ausgerechnet Takko wirklich mit Fair Fashion Labels mithalten?
2013 stürzte in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza ein, über 1.000 Menschen starben. Für viele Unternehmen, aber auch Konsument*innen ein Weckruf, der nur zu deutlich zeigte, wie prekär die Produktionsbedingungen für Mode sind. Viele große Ketten gelobten daraufhin, die Arbeitsbedingungen in der Produktion zu verbessern und stärker zu kontrollieren. Doch selbst bei den grünen Kollektionen bekannter Fast Fashion Marken können diese teilweise nicht nachgewiesen werden. Nachhaltigkeit und faire Produktion bescheinigen Unternehmen wie H&M oder Zara sich oft nur mit selbst kreierten Siegeln.
Anders sieht es bei Takko aus. Schon zwei Jahre vor dem Einsturz der Textilfabrik arbeitete die Modekette mit der Fair Wair Foundation zusammen. Kleidungsstücke, die das eigene Siegel „Quality by Takko“ tragen, sind meist außerdem auch von wichtigen unabhängigen Öko-Siegeln wie Oeko-Tex oder Gots zertifiziert.
Wie schafft Takko es, nachhaltig und günstig zu sein?
Bei den Preisen des Modehändlers fällt es teilweise schwer zu glauben, dass hier tatsächlich auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Ein Oeko-Tex zertifizierter Pullover kostet gerade einmal 12,99 Euro, ein Langarm-Shirt in angesagtem Flieder 7,99 Euro. Kann da wirklich fair produziert werden? Natürlich gibt es auch bei Takko noch Missstände. Doch das Unternehmen arbeitet mit Hilfe der Fair Wair Foundation daran, diese zu beheben. Die Organisation gilt als Vorreiter darin, Produktionsbedingungen in den Herstellerländern zu verbessern. Mit Beschwerden aus Produktionsstätten geht Takko transparent um. Sie werden im Sourcing Report des Unternehmens veröffentlicht. Hier werden auch die Durchschnittsgehälter in den einzelnen Produktionsstätten veröffentlicht. Sie liegen deutlich über Mindestlöhnen und Forderungen von Gewerkschaften. Wie schafft es Takko also trotzdem so günstig zu sein?
Ein paar Antworten auf diese Fragen gab Birthe Mattschull, Senior Executive Director Sourcing bei Takko unter anderem im Interview mit FashionUnited. So setze das Unternehmen in allen Bereichen viel Wert auf Effizienz, vom Schnitt der Mode bis hin zur Verpackung und Qualitätskontrolle wird alles möglichst kostengünstig gestaltet. Aber auch beim Material wird teilweise gespart. So sind auch nicht alle Kleidungsstücke als besonders ökologisch ausgezeichnet. Und was vielen Kundinnen und Kunden sicher auch schon aufgefallen ist: Takko macht deutlich weniger Werbung als die Konkurrenz. Die Marketingkosten sind dementsprechend gering.
Warum positioniert Takko sich nicht deutlicher als faire Modemarke?
Eins ist sicher: Greenwashing kann man Takko ganz sicher nicht vorwerfen. Das Unternehmen macht nicht nur insgesamt wenig Werbung, auch die Bemühungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Fairness hängt es nicht an die große Glocke. Die Gründe dafür sind einfach: Das Unternehmen sieht den eigentlichen Markenkern beim günstigen Preis. Takko Co-Chef Alexander Mattschull sieht den Einsatz für faire Produktionsbedingungen als Selbstverständlichkeit. „Darüber kommuniziert und informiert man - aber man macht keine Werbung damit“, erklärte er gegenüber dem Deutschlandfunk Nova. Viele Takko-Kundinnen und -Kunden haben wenig Geld zur Verfügung. Für sie zählt deshalb ein günstiger Preis eher als faire Produktionsbedingungen. Umso besser, wenn sich beides verbinden lässt.
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Bildquelle: istock/Andrii Bicher