Viele jagen immer den neuesten Modetrends hinterher. Blöd nur, dass die gefühlt jede Woche wechseln. Bedeutet: Die Klamotten, die man gerade besitzt, sind out und neue müssen her. Wenn man wirklich jeden Trend mitmachen möchte, häufen sich da etliche Teile an.
Kaum präsentieren Designer*innen ihre neuen Kollektionen auf einer Fashion Week, imitieren große Retailer die Looks und verkaufen sie. Diese immer schneller werdende Dynamik nennt sich Fast Fashion und sie hat ihre Schattenseiten ...
Was bedeutet Fast Fashion?
Im Wesentlichen umfasst der Begriff zwei Dinge. Zum einen bezieht er sich auf das schnelle Kopieren von modischen Trends, die direkt vom Laufsteg auf den Kleiderstangen von Zara und Co. landen. Zum anderen zählt zum Prinzip von Fast Fashion aber auch die gewachsene Anzahl an Kollektionen, die Modehäuser verkaufen. Während es bei Designer*innen ursprünglich jeweils eine Frühjahr/Sommer-Kollektion und eine Herbst/Winter-Kollektion gab, hat sich die Anzahl der gelaunchten Kollektionen mittlerweile massiv vervielfacht. Was für die Design-Labels gilt, gilt für die Modeketten von H&M über Primark bis hin zu Mango natürlich doppelt. Ein Blick in die entsprechenden Online Shops bestätigt das Gefühl: Im Grunde trudeln hier im Wochentakt neue Klamotten ein, die zum Shoppen einladen.
Welche Modemarken sind Fast Fashion?
Mit Sicherheit kennst du die meisten der Fast Fashion Marken und vielleicht kaufst du auch hin und wieder dort ein. Denn die großen Modehäuser, die du in jeder Stadt findest, gehören dazu. So zum Beispiel:
- Zara
- Bershka
- Pull & Bear
- H&M
- UNIQLO
- Mango
- S.Oliver
- Primark
- Esprit
- C&A
- New Yorker
Was ist die Kritik an Fast Fashion?
Das Problem, das sich aus diesem immer schneller drehenden Modekarussell ergibt, ist natürlich in puncto Nachhaltigkeit zu finden. Während man früher beim Einkaufen noch mehr darauf geachtet hat, ob die Klamotten eine gute Qualität haben und somit länger halten, scheint das heute beinahe egal zu sein. Stattdessen geht es den meisten Konsument*innen darum, möglichst viele aktuelle Teile zu besitzen.
Außerdem stecken hinter dem Kleidungsstück natürlich auch Rohstoffe. Und je mehr produziert wird, desto mehr Abgase und Emissionen entstehen. Aber damit noch nicht genug! Auch Menschen leiden darunter. Denn vor allem in der Textilindustrie arbeiten viele noch immer unter unmenschlichen Bedingungen. Der Global Slavery Index liefert Anhaltspunkte. Er bezeichnet die Bekleidungsindustrie als den zweitgrößten Treiber von moderner Sklaverei in der Welt.
Fast Fashion ist alles andere als nachhaltig. Doch dagegen kannst du etwas tun! Und es gibt noch viel mehr Dinge, die du machen kannst, um deinen Alltag nachhaltiger zu gestalten.
Fast Fashion: Was kann man dem entgegensetzen?
Auch wenn es schön ist, immer wieder neue Klamotten zu haben, und Shopping glücklich macht, kannst du Fast Fashion einiges entgegensetzen. Du musst ja nicht gleich komplett aufhören, Klamotten zu kaufen. Wir haben einige Tipps für dich zusammengetragen, wie du Mode konsumieren und trotzdem auf die Nachhaltigkeit achten kannst:
- Kaufe weniger und bewusster ein. Brauchst du wirklich das dritte schwarze Sweatshirt mit V-Ausschnitt? Nein? Dann lass es im Laden liegen.
- Setze auf umweltfreundlich und sozial produzierte Mode (die sogenannte Öko-Mode boomt. An verschiedenen Gütesiegeln kannst du erkennen, ob deine Hose fair produziert wurde und sie dann ohne schlechtes Gewissen tragen)
- Kaufe gebrauchte Kleidung und verkaufe deine eigenen Sachen, die du nicht mehr brauchst. Secondhand ist in. Das liegt nicht nur an zahlreichen Moderevivals, sondern auch daran, dass es einfach besser für die Umwelt ist, wenn Kleidung nicht sofort weggeschmissen wird. Vielleicht hat jemand anderes noch Freude an Klamotten, die dir nicht mehr gefallen. Eine tolle Alternative zum gebraucht Kaufen und Verkaufen: Organisiere Tauschpartys mit deinen Freunden.
- Upcycle deine Kleidung. Vielleicht ist dein Kleid etwas eingelaufen und nun zu kurz? Du musst es nicht sofort wegwerfen. Stattdessen könntest du es kürzen und ein Oberteil daraus nähen. Wenn du selbst nicht nähen kannst, könntest du deine Sachen zum Schneider bringen. Upcycling macht Sinn und gibt deinen Kleidern ein neues Leben.
Bildquelle: Unsplash / Hannah Morgan