Corona beeinflusst nicht nur unser alltägliches Leben, sondern auch Kunst und Kultur. Und damit nicht zuletzt auch die Mode. Was uns dieses Jahr noch in Sachen Trends erwartet? Nun, eines scheint sicher: Die Roaring Twenties, also die 1920er Jahre, scheinen ein Comeback zu machen!
Das kommt nicht ganz unerwartet, ähneln sich die Jahrzehnte doch in gewissem Maße. Damals blühte das gesellschaftliche Leben nach dem überstandenen Ersten Weltkrieg und dem Ende der spanischen Grippe, eine der tödlichsten Influenza-Pandemien unserer Geschichte, förmlich auf. Aus den Trümmern der Vergangenheit erwachte neue Euphorie, Partylaune und ein Wirtschaftswachstum, das sich auch optisch in der Mode niederschlug. Im 2020er-Modejahrzehnt könnte uns etwas ähnliches erwarten!
Hier findest du schon mal ein paar passende Teile für deinen Kleiderschrank:
Kleiner Mode-Exkurs: Was war in den 1920er Jahren angesagt?
Doch was genau heißt das? Blicken wir noch mal auf die Mode von vor 100 Jahren: Der neue Prunk, den sich viele leisten konnten, und die dazukommende Freiheit schlugen sich in den 1920ern beispielsweise in Form glamouröser Partykleider ohne einengende Korsetts oder ausladende Röcke nieder, dafür waren sie aus edlen Stoffen, in schmaler Silhouette und mit aufwendigen Stickereien gefertigt (Stichwort: Flapper Dresses!), dazu trugen Frauen gerne Mary-Janes als Schuhe sowie viel Schmuck und Accessoires, zum Beispiel Perlenketten, Haaraccessoires oder Hüte. Dazu wurden natürlich die praktischen, kurzen Bubikopffrisuren in elegante Wasserwellen gelegt.
Ebenso angesagt: die erste legere Sportswear für Frauen (danke Coco Chanel!). Passend dazu gab es leichte Cardigans, Jerseystoffe, ja sogar erstmals Hosen für Frauen, die sie öffentlich als Modestatement und Testament ihrer Freiheit trugen. Androgyne Looks wie die von Marlene Dietrich galten ebenso als Trendvorbilder wie die glitzernden Lady-Looks der Flapper Girls. Soweit also eine grobe Zusammenfassung der Grundlage, die jetzt, 2021, von einigen Designer*innen neu interpretiert wird ...
Video-Tipp: Auch diese Modetrends solltest du im Frühling 2021 nicht verpassen!
1920er vs. 2020er: Diese alten Modetrends entdecken wir wieder!
Modehäuser wie Miu Miu und Lanvin läuten aktuell eine neue Ära der Retro-Trends ein. Waren in den vergangenen Jahren vor allem Revivals der 70er, 80er und 90er-Jahre zu beobachten, bringt die Corona-Krise noch mal ganz eigene Einflüsse und dem Sinn nach etwas Neuem zum Vorschein. Und „neu” kann schließlich auch heißen, sich von einem anderen Modejahrzehnt beeinflussen zu lassen. Was könnte in diesem Sinnen und zum (hoffentlich) baldigen Ende einer erneuten globalen Pandemie (oder zumindest dem Ende der ewigen Lockdowns) besser passen, als die von Euphorie und Wachstum geprägte Mode der 1920er-Jahre?!
Dieser modernde Flapper-Look wurde zum Beispiel gerade erst von Lanvin präsentiert:
Und diese eindeutig von den 1920ern angehauchten Looks präsentierte Miu Miu gerade in eisiger Schneeszenerie:
Bei Etro war zudem zum Beispiel gerade dieser sportive Look zu sehen mit extraweiter Hose und Pullunder, der durchaus als eine Neuinterpretation der androgynen Looks und des Sport-Chics der 1920er durchgeht:
Was heißt das nun also? Vor allem, dass du dich jetzt nicht verkleiden und den 20er-Jahre Look vollkommen durchziehen musst! Viel mehr geht es darum, den Glamour, den neuen toughen Look für Frauen, aber auch die entspannten und sportiven Elemente der Roaring Twenties aufzugreifen und modern in Szene zu setzen. Wie wäre zum Beispiel ...
- Eine weite Marlenehose zur lockeren Bluse?
- Perlenketten im Layering-Look?
- Ein lockeres Jerseykleid?
- Ein modernes Flapper Dress, wenn es endlich wieder zu schicken Anlässen nach draußen geht?
Du siehst: Eine gewisse Hommage an die Lebensfreude und den Wandel in den 1920ern findet sich 100 Jahre später in der Mode wieder. Schließlich sehnen auch wir uns wohl alle gerade nach nichts mehr als Freiheit und neuem Schwung nach dem tristen Lockdown-Alltag – und natürlich auch danach, einfach mal wieder feiern zu gehen!
Bildquelle: Getty Images/Pascal Le Segretain, IMAGO / Xinhua / Independent Photo Agency Int.