Die Corona-Pandemie geht am Einzelhandel nicht spurlos vorbei. Nach monatelangem Lockdown können sich nicht alle Geschäfte von den krassen Einschnitten erholen. Nachdem bereits einige Unternehmen ihr Aus verkündet haben, sieht es auch für eine weitere beliebte Modemarke schlecht aus.
Adler oder Appelrath Cüpper – sie beide mussten in der Vergangenheit Insolvenz anmelden. Aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit im Frühjahr 2022 beantragte jetzt eine andere beliebte Modemarke ein Schutzschirmverfahren, um sich zu sanieren. Die Rede ist von Orsay. CEO Sascha Bopp bestätigte gegenüber textilwirtschaft.de, dass das Verfahren für Orsay bereits am Freitag eröffnet wurde.
Osray befindet sich im Schutzschirmverfahren
Die Gründe für diesen Schritt liegen dabei klar auf der Hand: Die Folgen des Corona-Lockdowns sowie die Bundesnotbremse, die für lang andauernde Geschäftsschließungen führten und den Umsatz rapide sinken ließen. Hinzu seien aber auch Preissteigerungen im Bereich Logistik und Material dazugekommen. Man sei jedoch zuversichtlich, sich aus der Krise hinauszumanövrieren: "Wir sind überzeugt, dass das Schutzschirmverfahren uns in die Lage versetzt, die unvorhersehbaren Folgen der Corona-Pandemie zu meistern und das Unternehmen für die Zukunft zu stärken", erklärte CEO Bopp gegenüber der TW. Das Schutzschirmverfahren gibt Orsay nun insgesamt drei Monate Zeit, um einen Sanierungsplan auszuarbeiten.
Nicht nur der Einzelhandel leitet unter Corona. Auch unser aller Leben hat sich verändert:
Bei der Orsay GmbH handelt es sich mit 197 Standorten und rund 1.200 Mitarbeitern nach Angaben von White & Case um „die größte operative Gesellschaft der Orsay-Gruppe“. Die Orsay-Gruppe selbst zählt wie auch der Sportartikelhändler Decathlon und die Modekette Pimkie zur Holdinggesellschaft der französischen Unternehmerfamilie Mulliez, die insgesamt 708 Geschäfte umfasst.
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