Gute News aus der Fashion-Industrie: Um einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu gehen, will Adidas herkömmliches Plastik bis 2024 aus seiner Produktion verbannen und nur noch recyceltes Plastik für seine Sportswear nutzen. Bereits die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2019 soll zu 41 Prozent wiederverwertetes Polyester enthalten.
Bloß kein Plastik mehr lautet die Devise beim Sporthersteller Adidas: Bereits seit mehreren Jahren arbeitet das Unternehmen mit Recyclingmaterialien. Künftig möchte man im Hause Adidas den umweltschädlichen Kunststoff in den Büros, Shops, Lagerhallen und Auslieferungszentren reduzieren, um weniger Müll zu produzieren. Und eben auch bei der Herstellung der Kleidung wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: Nur noch recyceltes Plastik soll für die Sportswear genutzt werden.
Nicht die erste Maßnahme von Adidas
Der Wandel bei Adidas kommt nicht allzu plötzlich. Bereits im Jahr 2012 stattete das Unternehmen die freiwilligen Helfer bei den Olympischen Spielen in London mit Outfits aus recycelten Plastikflaschen aus. 2015 wurde ein Schuh aus aufbereitetem Plastikmüll aus den Weltmeeren präsentiert und 2017 wurden umweltfreundliche Sneakers aus künstlicher Spinnenseide in die Produktion gebracht. Gemeinsam mit der Yoga-Lifestyle-Marke Wanderlust entwickelte der Sporthersteller zu Beginn des Jahres eine Yoga-Kollektion für Frauen – ebenfalls aus recycelten Materialien.
Warum wurde bisher auf Plastik gesetzt?
Atmungsaktive Oberteile, bequeme Yoga-Hosen und wasserdichte Wanderjacken sind auf dem Markt nicht mehr wegzudenken. Sportbekleidung soll nicht nur gut aussehen, sondern vor allem atmungsaktiv, schweißabsorbierend, dehnbar, schnell trocknend und bequem sein. Da Baumwolle diese Anforderungen aufgrund ihrer Faser-Struktur nicht erfüllen kann (Baumwolle saugt zwar viel Feuchtigkeit auf, gibt sie jedoch nur sehr langsam wieder ab), setzt die Modeindustrie auf Synthetik-Materialien. Diese sind leistungsfähiger und erfüllen die funktionalen Anforderungen, bergen aber auch ernste ökologische Nachteile.
Synthetikfasern basieren auf Erdöl
Erdöl ist als Rohstoff nicht unendlich verfügbar, zudem verursacht die Förderung weltweit massive Umweltschäden. Erdölbasierte Kunstfasern sind nicht biologisch abbaubar und beinhalten häufig Stoffe, die unserer Gesundheit, aber auch unserer Umwelt schaden können. Und was für die Modebranche im Allgemeinen gilt, trifft leider auch auf die Produktion von Sportkleidung zu: Arbeiter und Arbeiterinnen in Billiglohnländern sind in ausbeuterischen Verhältnissen tätig und befinden sich dabei in ständigen Kontakt mit den chemischen Substanzen.
Gibt es plastikfreie Sportkleidung?
Gerade im Bereich der Sportmode ist die Anzahl echter Alternativen bisher überschaubar. Dennoch gibt es einige Unternehmen, die faire Sportswear aus recycelten oder schadstofffreien Synthetikfasern oder aus Naturfasern fertigen und zusätzlich auf umwelt- und sozialverträgliche Produktionsbedingungen achten.
Das schwäbische Unternehmen Trigema produziert zwar zum Teil Kleidung aus Kunstfasern, bietet mit der „Trigema Change“-Linie, auch Sportkleidung aus Bio-Baumwolle an. Produziert wird in der eigenen Fabrik in Deutschland. Auch das österreichische Label Löffler bietet eine recht große Auswahl an Kleidung für Fahrrad, Laufen, Outdoor- und Wintersport, sowie Funktionswäsche. Die Materialien entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100 und sind dementsprechend schadstoffarm. Beim fairen Onlinehandel Avocadostore sind gleich mehrere faire Sportlabels wie Ambiletics, Mandala oder Flying Love Birds vertreten.
Der vollständige Wandel von schädlichen Kunstfasern zu umweltfreundlichen Alternativen dauert wahrscheinlich noch, ist aber bereits in Gange. Hast du weitere Tipps, wie du Plastik im Bekleidungsbereich vermeidest? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Bildquelle: Adidas