Wer kennt sie nicht, die ikonischen Polohemden von Lacoste mit dem aufgestickten grünen Krokodil? Ausnahmsweise macht dieses nun für die limitierte Kollektion „Lacoste X Save Our Species“ anderen Tieren Platz. Auf den ersten Blick sind die zehn neuen Designs einfach nur niedlich, doch sie haben einen ziemlich traurigen Hintergrund. Ich zeige dir, warum es von dem süßen Schweinswal-Shirt nur 30 Exemplare gibt.
Das Krokodil weicht diesen zehn neuen Tieren
Es muss schon einen triftigen Grund geben, wenn sich Lacoste dafür entscheidet, eine Poloshirt-Kollektion ohne sein bekanntes Markenzeichen herauszubringen. Scheinbar hat das Krokodil ein Herz für Tiere, denn Lacoste kooperiert mit der International Union for Conservation of Nature (IUCN), die sich um den weltweiten Artenschutz kümmert. Deren „SOS – Save Our Species“-Kampagne setzt sich dafür ein, dass die derzeit zehn bedrohtesten Tierarten nicht aussterben. Zusammen mit Lacoste wurden diese zehn Tiere in gestickte kleine Logos verwandelt, die wie das Krokodil auf der linken Seite der klassischen weißen Poloshirts* platziert werden. Besonders angetan hat es mir der Kalifornische Schweinswal, der mir bislang gar nicht bekannt war. Dabei sehen die Meeressäuger mit ihren dunklen Augenumrandungen doch wirklich richtig niedlich aus, oder? Leider hat es auch einen Grund, dass diese Tiere den meisten nicht bekannt sind: Es ist überhaupt schwer, Bilder von lebenden Exemplaren zu finden, weil sie allzu oft in Fischernetzen verenden, wie dieser arme Kerl:
Zu dem am stärksten bedrohten Kalifornischen Schweinswal gesellen sich noch neun andere Tiere aus verschiedenen Regionen der Welt:
- Der Kakapo, eine Papageienart aus Neuseeland
- Die Batagur-Schildkröte aus Südostasien
- Der Kalifornische Kondor
- Der Nördliche Wieselmaki aus Madagaskar
- Die Saola oder Vu-Quang-Antilope aus Vietnam
- Das Java-Nashorn
- Der Sumatra-Tiger
- Der Östliche Schwarze Schopfgibbon aus Vietnam und China
- Der Anegada Grundleguan von den Britischen Jungferninseln
In diesem Clip kannst du dir alle „Lacoste X Save Our Species“-Designs ansehen:
Trauriger Grund: Darum sind die Shirts limitiert
Mit den Poloshirts will Lacoste nicht lediglich auf die bedrohten Tierarten aufmerksam machen. Nicht nur ein Teil, sondern der gesamte Erlös der Kollektion geht an den Artenschutz: 50 Prozent an die IUCN und 50 Prozent direkt an die „SOS – Save Our Species“-Kampagne. Daher kann man über den stolzen Preis von etwa 150 Euro pro Polohemd nicht wirklich die Nase rümpfen. Leider war die gesamte Kollektion schon nach weniger als einer Woche online ausverkauft. Ob Lacoste noch mehr Polohemden nachproduziert ist bisher nicht bekannt, es ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Denn die Stückzahl der Poloshirts wurde nicht einfach wahllos festgelegt: Sie symbolisiert, wie viele Exemplare es noch von der jeweiligen Art auf der Welt gibt. Bei meinem geliebten Kalifornischen Schweinswal sind das nur erschreckende 30 Tiere, beim Nördlichen Wieselmaki 50 und beim Sumatra-Tiger 350. Mit etwas Glück findest du die begehrten Shirts vielleicht noch in Secondhand-Onlineshops. Wenn dir eines dieser Tiere genauso sehr wie mir ans Herz gewachsen ist, wäre es aber eigentlich besser, das Geld in eine Spende an „SOS – Save Our Species“ zu investieren, damit diese auch noch lange in freier Wildbahn existieren und nicht nur als Stickerei auf Polohemden.
Ich finde es wirklich lobenswert, dass Lacoste sich mit dieser kreativen Aktion für den Artenschutz einsetzt, denn auf diese Weise werden sicherlich mehr Menschen auf diese einzigartigen Tierarten aufmerksam. Es stimmt mich jedoch auch nachdenklich und erinnert mich daran, dass ich in Sachen Mode mehr auf faire und nachhaltige Labels setzen sollte, die nicht Mitschuld an der Vernichtung von Lebensräumen vieler Tiere sind. Findest du, dass sich noch mehr Modelabels engagieren sollten? Sag uns deine Meinung in den Kommentaren!
Bildquelle: Lacoste
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