Es sind keine rosigen Zeiten für den Einzelhandel. Seit nun fast sechs Wochen sind auch die deutschen Filialen der Modekette H&M geschlossen. Mitten in der Krise jetzt die Hiobsbotschaft: Der Konzern will alleine hierzulande 800 Stellen streichen – und angeblich soll es besonders eine Personengruppe treffen.
Die Corona-Krise geht auch an dem schwedischen Moderiesen nicht spurlos vorbei. So sank der Nettoumsatz der H&M-Gruppe zwischen Dezember 2019 und Dezember 2020 um satte 18 Prozent. Bereits im Oktober 2020 hatte das Unternehmen daher angekündigt, das Filialnetz zu überarbeiten und mehr auf den Online-Shop zu setzen. Insgesamt sollen demnach alleine in Deutschland 800 Stellen abgebaut werden.
Diese Mitarbeiter sollen entlassen werden
Wie Business Insider berichtet, soll die Entlassungswelle vor allem die Stores treffen, die wenig Umsatz erwirtschaften. Klingt grundsätzlich logisch. Allerdings gebe es auch bei den Mitarbeiter*innen eine Priorisierung. Demnach soll größtenteils Personal, das nicht während der umsatzstärksten Zeiten – also abends und an Samstagen – arbeiten kann, gekündigt werden. Personal, das sich laut dem Magazin vor allem durch eine Personengruppe auszeichnet: junge Mütter.
Die Geschäftsleitung habe dem Gesamtbetriebsrat in diesem Zusammenhang ein Freiwilligenprogramm vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um ein Abfindungsprogramm für Beschäftigte, die im Gegenzug zu einer Abfindungssumme, freiwillig das Unternehmen verlassen. Laut Business Insider werden Arbeitnehmer*innen in Elternzeit in diesem Papier als dienliche Personengruppe für Entlassungen genannt.
Was sagt H&M zu den Vorwürfen?
Der Konzern distanziert sich ganz deutlich von den Vorwürfen. Gegenüber dem Spiegel wurde folgendes Statement abgegeben: „Das Freiwilligenprogramm bei H&M Deutschland richtet sich nicht voranging an Mütter und Väter.“ Vielmehr sei das Konzept für alle interessierten Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen gedacht. Betont wurde auch noch einmal: „Wir gehen in diesem Fall ganz klar nach geltenden rechtlichen Bestimmungen vor.“
Andere Unternehmen hat die Corona-Krise noch härter getroffen. In unserer Bildergalerie siehst du, welche Geschäfte vor dem Aus stehen:
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