Das schwedische Fast-Fashion-Unternehmen H&M nimmt ab sofort große Größen aus dem Mode-Sortiment seiner Filialen. Eine Entscheidung, die bei Kundinnen zu Verärgerung führt. Grenzt die Modekette nun etwa alle Frauen mit Übergrößen aus?
Diese Entscheidung dürfte auf Unverständnis bei vielen H&M-Kundinnen treffen: Das Konzept H&M+ mit Mode für Frauen ab Größe 44 verschwindet aus den Geschäften des Unternehmens und damit auch die Kundinnen, wie jüngst die Hamburger Morgenpost berichtet. Denn diese fühlen sich von dem sonst für seine Diversität stehende Modelabel ausgeschlossen. Doch wie es kam dazu, Übergrößen aus den Filialen zu verbannen?
Anpassung an die Bedürfnisse der Kundinnen
Auf Anfrage der Hamburger Morgenpost habe der Textil-Gigant die Entscheidung mit einer Orientierung an den Bedürfnissen der Kundinnen begründet. Die Nachfrage nach dem Sortiment des Konzeptes H&M+ habe sich in den letzten Jahren immer mehr auf den Online-Shop verlagert. Genau aus diesem Grund habe man sich dafür entschieden das gesamte Sortiment ab sofort ausschließlich online zu verkaufen, denn dort könne das Unternehmen seinen Kundinnen eine viel größere Auswahl als in den Geschäften anbieten.
Kundinnen fühlen sich von H&M ausgeschlossen
Der Mode-Riese schafft Platz für neue H&M-Styles in seinen Filialen, doch werden diese nicht mehr für Frauen mit großen Größen angeboten. Gerade in Zeiten, in denen sich immer mehr Frauen für ein neues Körperbild fernab von Size-Zero oder Skinny-Models einsetzen und gegen gesellschaftlich stark verankerte Körperideale ankämpfen, trifft H&M die Entscheidung, sich gegen Übergrößen in den Geschäften zu entscheiden.
Suggeriert das Unternehmen damit seinen Kundinnen, dass sie nicht mehr willkommen sind? Während Kundinnen verärgert über die Entscheidung sind, wehrt sich das Unternehmen gegen diesen Vorwürfe. Man grenze keineswegs Frauen mit Übergröße aus, denn „bei H&M sind alle Kundinnen und Kunden willkommen. Wir schließen niemanden aus. Sowohl in den Geschäften als auch auf hm.com können wir allen unseren Kundinnen und Kunden eine große Auswahl an Kollektionen und Größen anbieten, von denen einige exklusiv online erhältlich sind“, so die Antwort des Konzern laut Hamburger Morgenpost. Übergrößen werden also zu einer exklusiven Kollektion, die ab sofort nur noch online erhältlich ist.
Doch was ist mit all den Kundinnen, die keine Online-Bestellungen machen oder jene, die mit ihrer besten Freundin einen Stadtbummel machen wollen? Dieser muss wohl ab sofort auf einen digitalen Bummel daheim vertagt werden. Ob das genau so viel Spaß macht? Was hältst du von der Entscheidung, große Größen aus dem Sortiment der Filialen zu nehmen? Verrate es uns gerne in den Kommentaren oder auf Facebook!
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